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1494 - Hexenhölle

1494 - Hexenhölle

Titel: 1494 - Hexenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bauch landete. Um seine Lanze konnte er sich nicht kümmern, aber das tat eine andere Person.
    Cosima hatte ihren Schreck und ihre Starre überwunden. Sie löste sich von der Wand und rannte auf den Mann zu. Bevor der sich um seine Waffe kümmern konnte, hatte Cosima die Lanze an sich gerissen.
    Es wurde plötzlich still zwischen uns.
    Cosima stand wie angewurzelt vor diesem Soldaten. Leicht nach vorn gebeugt und die Waffe zum Stoß angehoben. Aber sie stieß nicht zu, denn mein scharfer Befehl hielt sie zurück.
    »Nicht, warte!«
    Cosima schüttelte den Kopf. »Er wollte mich töten!«
    »Ich weiß.«
    »Wir sollten ihn…«
    »Zum Reden bringen«, sagte ich. »Geh zurück – bitte.«
    Cosima zögerte. Die Lage stand noch auf des Messers Schneide. In Cosima tobte ein Kampf, doch schließlich gab sie auf. Sie trat zurück und ließ die Waffe sinken.
    »So ist es gut«, lobte ich sie.
    »Wenn er fliehen will, werde ich ihn töten!«
    »Er wird nicht fliehen können.« Mehr sagte ich nicht. Ich wollte mich auf keine Diskussion einlassen. Unser Gefangener war jetzt wichtiger. Nur wenn er redete, kamen wir weiter.
    Ich bedrohte ihn mit keiner Waffe. Meine Beretta hatte ich stecken gelassen. Zudem glaubte ich nicht daran, dass er solch eine Waffe kannte. Derartige Schusswaffen hatte es zu seiner Zeit noch nicht gegeben.
    Dafür stand er im Lichtkegel meiner Taschenlampe. Er breitete sich als heller Fleck auf seinem Gesicht aus und ließ jede Furche in der Haut erkennen. Der Helm saß zwar noch auf seinem Kopf, war aber durch den Aufprall verrutscht.
    Erst jetzt fiel mir der helle Bart auf. Er war unregelmäßig geschnitten und erinnerte mich mehr an Gestrüpp. Aus ihm hervor schauten die Lippen wie zwei schmale feuchte Schläuche.
    Ich wollte ihn nicht in dieser demütigenden Haltung liegen lassen und forderte ihn auf, sich zu erheben. So schlimm gefallen, dass er es nicht konnte, war er nicht. Er trug auch keine Rüstung, sondern eine wamsähnliche Jacke, Kniehosen und Strümpfe. Alles sah nicht eben sauber aus. Auch auf seinen Stiefeln klebte der Dreck.
    Er quälte sich auf die Beine. Dabei wusste er nicht, wo er hinschauen sollte. Zu mir oder zu Cosima. Er entschied sich für sie, denn sie besaß die Lanze.
    »Kennst du ihn?« fragte ich Cosima.
    Sie nickte.
    »Und wer ist er?«
    »Er gehört zu den Männern, die mich auf dem Scheiterhaufen verbrennen wollten.«
    »Er ist demnach ein Feind?«
    Der Soldat hatte bei unserer Unterhaltung wieder von Cosima zu mir und umgekehrt geschaut. Seiner Haltung entnahm ich, dass er uns verstanden hatte. So musste ich keine weiteren Erklärungen abgeben.
    »Ich werde ihm die Fragen stellen«, sagte ich zu Cosima.
    »Gut. Aber wenn er lügt, geht es ihm schlecht. Dann wird die Lanze einen zweiten Mann töten.«
    »Abwarten.« Irgendwie konnte ich Cosima verstehen. Der Typ war dabei gewesen, als man sie den Flammen übergeben wollte.
    Aber ich wollte die genauen Umstände erfahren, und da musste der Kerl mehr wissen.
    Er glotzte mich aus schmal gewordenen Augen an. Sehr groß war er nicht. Dafür ziemlich breit in den Schultern und auch ansonsten kompakt.
    »Kannst du mich verstehen?«
    Er nickte.
    Immerhin zeigte er sich nicht störrisch, und so stellte ich die nächste Frage.
    »Wie heißt du?«
    »Francis.«
    »Stimmt das?« fragte ich Cosima.
    »Wir müssen es glauben.«
    »Okay, dann weiter.« Ich nickte dem Soldaten zu. »Warum hast du sie töten wollen?«
    »Sie ist eine Hexe.«
    »Ach.«
    »Ja, sie gehörte in die Hexenhölle. Auf dem Friedhof der Verdammten haben wir sie brennen sehen wollen. Es war alles vorbereitet, aber dann war sie plötzlich frei. Sie entkam uns. Sie lief einfach weg. Sie war nicht gut genug gefesselt.«
    »Und du hast sie verfolgt?«
    »Ich sollte sie zurückholen. Ich lief ihr nach, aber plötzlich war ich woanders.«
    »Hier im Haus?«
    Er blickte sich um. Dann nickte er, doch in seinem Blick war das reine Nichtbegreifen. Er konnte sich die neue Situation einfach nicht erklären.
    »Warum hast du ihn getötet?«
    Francis konzentrierte sich für einen Moment auf mich, bevor er dem Toten einen Blick zuwarf.
    »Er wollte mich aufhalten. Ich hatte nichts mehr von der Hexe gesehen. Es war alles ganz anders geworden. Er wusste auch nichts von ihr, hat er mir gesagt. Ich habe es ihm nicht geglaubt.«
    »Dann hast du ihn getötet?«
    »Ja.«
    »So einfach tötest du? Ist dir ein Menschenleben nichts wert, verdammt noch mal?«
    »Ich musste es tun. Mich

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