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1494 - Hexenhölle

1494 - Hexenhölle

Titel: 1494 - Hexenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, John. Wo kommst du her?«
    »Ich will zu Father Calderon.«
    »Ha. Willst du auch die Hexe brennen sehen?«
    »So ungefähr.«
    »Ja, das wollen wir alle.«
    »Und wo ist Father Calderon?«
    Mein Gegenüber grinste. »Er wollte noch in die Kapelle und beten, glaube ich.«
    »Glaubst du?«
    »Das weiß ich.« Den nächsten Satz flüsterte er. »Nur komisch, dass er sich ein Weib mitgenommen hat. Vielleicht will er prüfen, ob sie auch eine Hexe ist, dieser geile Pfaffe.«
    »Danke, mein Freund.«
    »Was willst du denn jetzt machen?«
    »Ich muss mit dem Father einiges bereden.«
    »Aber las ihn noch ein bisschen in Ruhe.«
    »Klar, das werde ich.« Ich erhob mich und ging. Dabei war ich froh, diese Umgebung hinter mich zu lassen.
    Da ich nicht mit geschlossenen Augen durch den Ort gelaufen war, wusste ich, wo ich die Kapelle finden konnte. Man hatte einen kleinen Turm auf ihr Dach gebaut. Er war in der oberen Hälfte offen, sodass man die kleine Glocke sehen konnte.
    Die Kapelle war durch eine Seitengasse zu erreichen. Ich stiefelte hier über einen schlammigen Boden und kam zu einem freien, mit Gras bewachsenen Platz. Zwei gesattelte Pferde standen dort und fraßen sich satt. Der Sattel des einen Tieres hatte sogar eine hohe hölzerne Rückenstütze für den Reiter. Darauf ritt bestimmt der Father.
    Es wäre alles kein Problem gewesen, hätte nicht ein Söldner vor der Tür gestanden, der dafür sorgte, dass sein Herr ungestört blieb.
    Ausweichen hatte keinen Sinn, denn der Kerl hatte mich bereits gesehen. Er sah aus, als könnte er keinen Spaß vertragen. Bewaffnet war er mit einem Säbel, auf dessen Griff er jetzt die Hand legte, als ich stehen blieb.
    Er schaute mich ebenso verwundert an wie der Schmied, aber er sprach nicht so respektvoll in der dritten Person, starrte mich an und knurrte: »Verschwinde!«
    »Ich muss zu Father Calderon.«
    »Nein!«
    »Ich muss aber mit ihm reden. Ich komme direkt vom Bischof, verstehst du das?«
    »Der Father will nicht gestört werden. Er ist in die Kapelle gegangen, um zu beten. Ja, er betet für die Seele der verdammten Hexe. So gnädig ist er. Du kannst später mit ihm reden.«
    »Nein!«
    Ein Wort nur, aber das schien ihn wie eine Ohrfeige zu treffen. Der Wächter bekam den Mund nicht mehr zu. Er suchte nach Worten, und als ich einen Schritt näher auf ihn zuging, das flüsterte er: »Du wagst es tatsächlich, mir zu widersprechen, du verdammter Bastard?«
    »Du bist nicht der Father.«
    »Aber ich befolge seine Befehle, und meine Geduld ist jetzt am Ende.«
    »Meine auch.«
    Mit einer derartigen Antwort hatte er nicht gerechnet. Er bekam vor Staunen den Mund nicht zu und wollte den Säbel aus der Scheide ziehen.
    Ich trat ihm die Beine weg.
    Er schrie auf und landete vor meinen Füßen. Bevor er sich wieder erholen konnte, riss ich ihm den flachen Helm vom Kopf, stemmte ihn halb in die Höhe und rammte ihm meinen rechten Ellbogen gegen die Stirn.
    Er stöhnte auf, verdrehte die Augen und war erst mal von der Rolle. Ich schleifte ihn vom Eingang weg, um freie Bahn zu haben. Die nicht sehr hohe Tür war nicht verschlossen. Ohne Probleme konnte ich die Kapelle betreten.
    Das Knarren der Tür hatte mich gestört. Nicht aber diesen Father Calderon, der tatsächlich nicht allein war und sich ein junges Ding mit in die Kapelle genommen hatte.
    »Du weißt, dass man mir gehorchen soll!« klang mir die Stimme aus der ersten Reihe entgegen.
    »Aber nicht so, Herr.«
    Ich hörte das geile Kichern eines Mannes und dann die nächste Bemerkung. »Hat man dir nicht gesagt, dass du als Hexe angesehen wirst?«
    »Nein, hat man nicht. Das ist nicht möglich. Ich bin mitgegangen, weil ich meine Sünden von Euch vergeben haben wollte.«
    »Das kommt auf dich an.«
    »Aber was muss ich denn tun?«
    »Das habe ich doch gesagt.«
    »Nein, so etwas schickt sich nicht. Ich bin Jungfrau, erst fünfzehn Jahre alt und…«
    »Es gibt auch junge Hexen«, flüsterte der Pfarrer. »Und du gehörst dazu, das rieche ich. Du hast schon den Teufel im Leib, und den muss ich dir austreiben. Ich kann das. Bei Cosima habe ich es nicht getan. Und was hat sie davon? Sie wird heute verbrannt. Wenn dir das nicht passieren soll, dann muss ich es tun.«
    »Ich will aber nicht.«
    »Du musst!« Ein hämisches Kichern folgte.
    Ich hörte schnelle Schritte. Wahrscheinlich versuchte das Mädchen, dem geilen Bock zu entkommen. Mir wurde die Sicht von den aufgestellten Stühlen genommen, die recht hohe Lehnen

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