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1494 - Jagd auf Gesil

Titel: 1494 - Jagd auf Gesil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Saedelaere mit dem Nakken Eladeru auf den Weg gemacht hatte, hatte man das Jahr 1089 geschrieben. Jetzt, nach dem kurzen Aufenthalt auf Uxbataan, zählte man schon das Jahr 1147.
    Für die ehemaligen Gefangenen waren dies erschreckende Zeitwerte, aber sie mußten sich damit abfinden. Tatsächlich waren Jahrhunderte vergangen, wo man die Zeit in Monaten gezählt hatte.
    Für Gesil war die Sache noch schlimmer. Aus der Sicht ihres Lebensgefährten Perry Rhodan waren bestimmt auch Jahrhunderte verstrichen, und an die Folgen dieser zeitlichen Verschiebungen wagte sie gar nicht zu denken. „Wir waren Gefangene auf einer Welt außerhalb des Universums", erklärte Ernst Ellert nun den beiden Rossisten. „Das mag sehr phantastisch klingen, aber so ist es. Unsere Flucht führte uns hierher, auf die Erde, wie wir nun wissen. Wir kennen die aktuelle Situation hier nicht. Vielleicht sind wir in Gefahr und werden verfolgt, vielleicht auch nicht. Vielleicht stellen wir für alle, die uns helfen, eine Gefahr dar. Wir haben Freunde, aber wir wissen nicht, ob sie noch leben und wo sie sich aufhalten. Mit einem Wort: Unsere Lage ist uns selbst nicht klar, aber sie ist nicht gerade rosig."
    „Das haben wir schon verstanden." Tovaa hätte ihre anfängliche Scheu nun ganz abgelegt. „Wir helfen euch gern, wenn wir es können. Wir Rossisten haben eine kleine verborgene Siedlung flußabwärts von hier in einer friedlichen Waldregion. Sie heißt Tauapes."
    „Wir laden euch dorthin ein", fuhr Korbin fort. „Unser Boot trägt euch alle, auch wenn es schon mit Früchten beladen ist. Sprecht dort mit Metusal, er ist der Dorfälteste. Er weiß mehr als Tovaa und ich.
    Sicher wird sich für euer Problem ein Ausweg finden.
    Kommt mit, und macht euch selbst ein Bild von uns Rossisten."
    „Vielleicht", lächelte Tovaa, „gefällt es euch bei uns so gut, daß ihr für immer bei uns bleiben wollt."
    „Wir nehmen dieses Angebot nur zu gern an", versicherte Saedelaere. „Unser Ziel ist es jedoch, die alten Freunde zu finden und zu ihnen zu stoßen, ob sie nun auf der Erde sind oder anderswo. Versteht das bitte."
    „Natürlich." Korbin begann damit, die Früchte und die Kisten auf dem Boot etwas umzuräumen, so daß neuer Platz geschaffen wurde. Die vier stiegen an Bord, und die Rossisten legten behutsam ab. „Aber wie wollt ihr diese Freunde finden?"
    „Wir werden NATHAN fragen", sagte Ellert. „Eigentlich ist alles, was wir brauchen, eine Verbindung zu ihm."
    „Nathan?" Korbin blickte verständnislos drein. „Wer soll das sein?"
    Alaska Saedelaere und Ernst Ellert sahen sich vielsagend an. Einen Terraner, der nicht wußte, wer oder was NATHAN war, konnte es eigentlich nicht geben. Der Rosso war aber ein Terraner. Daraus konnten sie nur folgern, daß sich die Dinge gewaltig verändert haben mußten.
    Der Rosso konnte die Neugier der auf Terra Gestrandeten verstehen. Und so sprach er fast ununterbrochen, während sie den Fluß hinabfuhren. „Sammelt erste Eindrücke." Er hatte kommentarlos die Geschichte von der Flucht aus einem anderen Universum zur Kenntnis genommen, und auch die von den verlorenen Zeiten. „Ihr seid auf der Erde. Und wenn euch das etwas sagt, dann sollt ihr wissen, daß dies der südamerikanische Kontinent ist. Der Fluß, auf dem wir uns befinden, heißt Riunero. Er mündet etwa 200 Kilometer südostwärts von hier in einen größeren Strom, der Amassun genannt wird. Sagen euch diese Namen etwas?"
    „Mir schon", antwortete Ernst Ellert. „Als ich in deinem Alter auf der Erde lebte, hießen diese Flüsse Rio Negro und Amazonas. Es könnte auch sein, daß eure Siedlung, die ihr Tauapes nennt, von einem Ort aus der damaligen Zeit abstammt, der Tauapecucu hieß."
    „Wann hast du denn auf der Erde gelebt?" Tovaa zeigte mit ihrer Miene recht deutlich, daß sie das Gehörte für reichlich übertrieben hielt. „Es ist sehr lange her. Aber das ist eine Geschichte, die ich euch nicht erzählen kann, denn wenn sie zu Ende wäre, wäret ihr alt und grau."
    „Auch das hört sich ziemlich verrückt an", ergänzte Testare. „Aber wir können euch nur bitten, es zu glauben."
    Die Rossisten gaben sich auch mit dieser Auskunft zufrieden. Der Verdacht entstand bei dem Cappin, daß sie selbst über vieles nicht ausreichend informiert waren. Korbin berichtete weiter: „Ihr seht, daß Tovaa und ich Früchte gesammelt haben. Diese Kürbisse gedeihen in Tauapes nicht so gut wie weiter stromaufwärts. Wenn ich mir überlege, daß hier

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