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1494 - Jagd auf Gesil

Titel: 1494 - Jagd auf Gesil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese speziellen Adapter-Chips in ausreichender Zahl. Daneben gibt es andere Gruppen von Simusense-Freien, die aber allesamt keine größere Bedeutung haben. Ich glaube, daß diese Freien auch nur ein Teil der gesamten Vernetzung sind. Sie alle werden irgendwann aufgegriffen und wieder ins Netz integriert - ob sie wollen oder nicht. Wir Rossisten sind froh, wenn wir diesem Schicksal entgehen und wenn man uns in Ruhe läßt.
    Die gewählte Einsamkeit soll uns dabei helfen, aber ob das klappt, vermag ich nicht zu sagen."
    „Das Leben als Illusion, das Leben als ein Traum." Selbst Testare, der keine so enge Gefühlsbindung zur Erde haben konnte, war entsetzt. „Ich kann mir das nicht vorstellen."
    „Ihr habt die Simusense-Chips bei uns gesehen." Metusal hielt nun auch Korbins und Tovaas linke Hände hoch. „Das Simusense-Netz ist drahtlos. Die Impulse können an praktisch jedem Ort empfangen werden. Wir tragen Adapter-Chips, die die Bindung lösen. Legen wir diese ab, sind wir im Netz. Ich schlage vor, ihr macht euch selbst ein Bild von den Träumen und Illusionen. Sie haben durchaus auch ihre positiven Seiten, denn sie bieten einem Erlebnisse bis zum Tod, ohne daß wirklich etwas geschieht Der Realismus der Illusion steht der Wirklichkeit in nichts nach."
    „Ich werde mich hüten." Alaska Saedelaere streckte beide Hände abwehrend von sich. „Mich interessiert eher, wie Terra heute wirklich aussieht."
    „Die Herren der Straßen haben wohl wenig verändert", erklärte der Dorfälteste. „Das äußere Bild der Städte ist nahezu so wie seit Jahrhunderten. Nur ist alles verwahrloster und wirkt wie ausgestorben. Aber das könnt ihr nicht erleben, wenn ihr euch einmal probeweise einklinkt. Das erfährt man nur, wenn man mit wachem Bewußtsein und ohne Vernetzung zumindest für kurze Zeit in einer Stadt gewesen ist."
    „Warst du das?" fragte Saedelaere.
    Der Dorfälteste nickte. „Ich habe viele Phasen des Netzes kennengelernt. Und das solltet ihr auch tun, weil ihr euch dann ein Bild machen könnt. Ihr könnt gezielte Wünsche äußern und deren Erfüllung erleben oder alles dem Zufall überlassen. Das Netz ist in seiner Vielfalt geradezu überwältigend. Sicher ist das auch ein Nachteil, denn dadurch wird den Machenschaften der verschiedensten Interessengruppen Tür und Tor geöffnet."
    „Und eine solche Interessengruppe sind die Traumhelfer?" wollte Ernst Ellert wissen. „Es gibt viele Gruppierungen. Schlimm sind die Traumjäger, die sich in die Träume anderer einschalten, sie miterleben und sich wie Parasiten daran berauschen. Aber nicht nur das. Sie verhökern besonders attraktive Träumer an andere Interessenten und treiben so einen blühenden Handel mit Träumen und technischen Traumhilfen."
    „Unfaßbar und unmenschlich." Saedelaere wollte das immer noch nicht für wahr halten. Die Zweifel standen in seinem Gesicht „Und was verstehst du unter den Traumhelfern?"
    „Wir zählen uns dazu, wie du weißt." Metusal antwortete auch jetzt ganz offen und ohne Vorbehalte. „Wir sind für eine humanere Benutzung des Simusense-Netzes. Konkret heißt das, daß jedes Individuum sich der Tatsache des Lebens in der Illusion bewußt sein soll, daß es nach freien Entscheidungen ans Netz geht und daß es nicht wie ein Sklave oder Dauerträumer dahinvegetiert. Unsere Verbündeten draußen in den Städten schalten sich in die Träume anderer ein und versuchen sie über den wahren Charakter des Netzes und die syntrongesteuerte Illusion aufzuklären."
    „Haben sie Erfolg?" fragte Ellert. „Manchmal. Die meisten, die heute in Tauapes leben, wurden so angeworben. Von hier aus können wir wenig tun, aber das müssen wir auch nicht. Wir sind mit unserem Leben zufrieden, und es reicht uns, wenn man uns in Ruhe läßt."
    „Das ist doch zuwenig." In den Worten des ehemaligen Mutanten schwang ein deutlicher Vorwurf mit. „Man müßte dieses Netz zerstören. Es muß eine zentrale Schaltstelle geben. Die müßte man vernichten und..."
    „Man sagt", unterbrach ihn der alte Rosso, „daß die Impulse des Netzes vom Saturnmond Titan kommen. Es soll Terraner geben, die in der Illusion oder in der Wirklichkeit an diesem Ort gewesen sind.
    Auch Chevinn hat mir davon einmal berichtet. Dort auf dem Mond Titan und wohl auch auf Terra haben sich die Herren der Straßen eingenistet."
    „Wer sind diese Herren der Straßen?" Zur Verwunderung aller stellte Gesil nach längerer Zeit eine Frage. „Unser Wissen über sie stammt im

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