Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1494 - Jagd auf Gesil

Titel: 1494 - Jagd auf Gesil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des Alten verband Korbin zwei blanke Drähte, die neben dem Eingang aus der Blätterwand ragten. Oben an der Decke flammte eine einfache Glühbirne auf. Ihr Licht flackerte unstet und verriet, daß die Generatoren, die den Strom erzeugten, recht simple Maschinen sein mußten.
    Obwohl das Unwetter draußen tobte, kam so etwas wie eine gemütliche Atmosphäre auf, als Tovaa die Becher füllte und noch zwei Wachskerzen auf den Tisch stellte und anzündete.
    Alaska Saedelaere ergriff das Wort: „Ich möchte zunächst einmal ganz allgemein sagen, was uns bewegt. Meine Freunde waren lange Zeit Gefangene an einem Ort außerhalb der für euch Rossisten vorstellbaren Wirklichkeit. Für sie vergingen dort Jahrhunderte, auch wenn sie es nicht so empfanden. Ich selbst war nur kurze Zeit dort, und mir fehlen fast sechzig Jahre der Geschichte. Aber auch über die Zeit davor weiß ich nur wenig. Wir alle gehören zum Kreis derer, die an der Seite Perry Rhodans und seiner Freunde gekämpft haben und es auch weiterhin tun wollen."
    „Perry Rhodan ist auch eine Legende, über die heute niemand mehr etwas weiß", sagte der Dorfälteste. „Darin unterscheidet er sich für uns nicht von Jean-Jacques Rousseau."
    Es war das einzige Mal in dieser Gesprächsrunde, daß Gesil aufblickte und etwas sagte: „In dir leben die Gedanken Rousseaus, Metusal. Aber Rousseau ist lange tot. In mir lebt Perry Rhodan.
    Und er lebt wirklich."
    „Du bist eine außergewöhnliche Person." Der Alte war nachdenklich geworden. „Wenn du sagst, daß es so ist, dann muß es so sein."
    „Es geht uns nicht allein um Perry Rhodan." Alaska riß die Gesprächsführung wieder an sich. „Wir wollen ihn und unsere alten Freunde finden. Wir möchten aber auch wissen, wie die derzeitigen politischen Verhältnisse auf der Erde, im Solsystem und in der Milchstraße aussehen. Ohne diese Kenntnisse würden wir auf der Stelle treten. Wir haben von Tovaa und Korbin Begriffe gehört, mit denen wir nichts anfangen können. Sie sprachen von Vernetzung, vom Simusense-Netz und von Traumhelfern. All das deutet an, daß es durchgreifende Veränderungen gegeben hat."
    „Das ist ein wichtiger Punkt", ergänzte Ernst Ellert. „Der andere betrifft uns selbst. Gesil, Testare und ich sind in den Augen bestimmter Machthaber entflohene Gefangene. Und Alaska ist der Fluchthelfer. Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Machthaber es schweigend zur Kenntnis nehmen, daß wir entkommen konnten. Wir fühlen uns hier zwar im Augenblick sicher. Es gibt auch keine Hinweise darauf, daß man weiß, daß wir auf Terra gelandet sind oder daß man uns verfolgt. Aber ausschließen können wir das nicht."
    „Ich verstehe." Metusal nickte. „Sorgt euch nicht um eure Sicherheit. Ich werde den Rossisten sagen, daß sie aufpassen sollen. Wir sind nur ein Häuflein, aber wir kennen den Dschungel und spüren jede Veränderung. Wenn etwas Ungewöhnliches passieren sollte, werdet ihr rechtzeitig gewarnt."
    „Ich erkenne deinen guten Willen an", entgegnete Alaska Saedelaere. „Aber ohne technische Hilfsmittel sind wir von vornherein die Verlierer. Ich trage einen Anzug, der ein komplettes technisches System zur Ortung und Kommunikation enthält, wir nennen das einen SERUN. Aber seit unserer Ankunft auf Terra funktioniert nichts mehr."
    „Ich will sehen, wie wir euch helfen können." Metusal erhob sich. „Ihr seid uns als Gäste willkommen.
    Bleibt hier, so lange ihr wollt. Ich muß jetzt erst mit ein paar Rossisten sprechen, damit ich für eure Sicherheit garantieren kann. Der Tag neigt sich in wenigen Stunden dem Ende zu. Viel Zeit habe ich also nicht. Korbin wird sich unterdessen um eine Unterkunft für, euch in der Nähe meiner Hütte kümmern.
    Vielleicht ist einer von euch so freundlich und begleitet ihn."
    Testare bot sich sofort an. Metusal, Korbin und er verließen die Hütte. Der Hund schloß sich dem Dorfältesten an. Alaska Saedelaere, Ernst Ellert und Gesil blieben nachdenklich zurück.
    Tovaa verstaute das alte Tagebuch Metusals in einer der Kisten und begann dann, den Tisch abzuräumen. Nur die Becher ließ sie stehen.
    Erst als Testare zurückgekehrt war, wurde die eigentliche Unterhaltung fortgesetzt. Metusal, der sich inzwischen ein loses Hemd übergezogen hatte, ergriff das Wort: „Ich muß euch vorab sagen, daß wir Rossisten nicht viel über die augenblicklichen Verhältnisse im Solsystem wissen. Über die Geschehnisse in der Milchstraße können wir gar keine Auskunft geben. Wie

Weitere Kostenlose Bücher