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1496 - Die Paratrans-Mission

Titel: 1496 - Die Paratrans-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf. „Es ist ein Terraner", sagte Nikki Frickel mit einem bösen Seitenblick auf Dao-Lin-H'ay. „Wir sind es ihm schuldig."
    „Eben hast du noch ganz anders darüber gesprochen", gab die Kartanin zu bedenken. „Glaubst du etwa, daß das ernst gemeint war?" schrie die stellvertretende Kommandantin der JOLLY ROGER wutentbrannt. „Selbst wenn das da oben der Teufel persönlich wäre - in einer solchen Situation kann man doch nicht einfach zusehen!"
    „Ich habe nicht gesagt, daß wir ihm nicht helfen sollen", bemerkte Dao-Lin-H'ay ruhig. „Aber eine Falle kann es trotzdem sein."
    Draußen im Weltraum hatten sich der Walzenraumer und seine acht Verfolger dem Planeten Menafor inzwischen genähert. Die Cantaro waren mittlerweile in einer wesentlich günstigeren Position. Zwei von ihnen eröffneten das Feuer.
    Sie verfehlten die USAMBARA, aber es war denkbar knapp. Das Schiff war bereits angeschlagen und offensichtlich wehrlos. „Beim nächstenmal haben sie ihn", kommentierte Ariber Foncan nervös. „Verflucht, worauf warten die da drüben denn eigentlich noch."
    Niemand antwortete ihm. Jeder wußte, daß der Paratrans erst justiert werden mußte und daß dies bei der geringen Entfernung zum Ziel sehr schwierig war - einfach deshalb, weil man die Wirkung dieser verheerenden Waffe in diesem Fall besonders genau berechnen mußte. Sonst wurden nicht nur die cantarischen Schiffe, sondern auch die USAMBARA vernichtet.
    Dao-Lin-H'ay blickte zu Creona Dhauby hinüber, die - wie andere auch - in die Zentrale gekommen war, um die weiteren Geschehnisse möglichst direkt zu verfolgen.
    Ein eigenartiger Ausdruck lag auf dem Gesicht der jungen Terranerin -falls sie eine Terranerin war: Ihre Züge waren wie versteinert, aber um die Lippen herum lag die Andeutung eines spöttischen Lächelns.
    Creona Dhauby schien die Bemerkung der anderen gar nicht zu hören. Sie blickte starr auf den Bildschirm.
    Und jetzt blinzelte sie überhaupt nicht mehr.
    Wie aus dem Nichts heraus entstand draußen im Weltall ein Feuerball. Drei der cantarischen Schiffe verschwanden von den Schirmen der Orter. Die anderen fünf, zu weit entfernt, um von dem aus dem Hyperraum hervorbrechenden Vernichtungsfeld erfaßt zu werden, ließen sich dadurch nicht irritieren. „Das müssen Roboter sein", bemerkte Ariber Foncan. Er war ein bißchen grau im Gesicht - es war eine Sache, Berichte über den Paratrans zu lesen, und eine ganz andere, diese Waffe tatsächlich in Funktion zu erleben.
    Dao-Lin-H'ay nickte nachdenklich. Robotschiffe - das paßte zu den Gedanken, die sich ihr aufdrängten.
    Selbst die Herren der Straßen würden sich scheuen, für eine fingierte Jagd das Leben etlicher ihrer treuen Diener zu opfern.
    Andererseits war es natürlich auch noch längst kein schlüssiger Beweis dafür, daß es sich wirklich um eine fingierte Jagd handelte.
    Die Cantaro setzten recht häufig Robotschiffe ein. Es blieb ihnen auch gar nichts anderes übrig, denn das Volk der Cantaro war - gemessen an der Rolle, die es in der Wirklichkeit zu spielen hatte - ziemlich klein.
    Was selbstverständlich dazu führte, daß man es sich nicht erlauben konnte, auch nur ein einziges Individuum sinnlos zu opfern. Irgendeine Form von Sentimentalität war dabei nicht im Spiel. Die Herren der Straßen betrachteten die Cantaro offenbar als bloße Werkzeuge, wie es am zweckmäßigsten war. Sie gingen mit ihren Dienern da, wo sie es sich erlauben konnten, sparsam um - das war alles.
    Die Kartanin wußte, daß es sinnlos war, unter den gegebenen Umständen solche und ähnliche Bedenken zu äußern. Weder in der JOLLY ROGER, noch drüben beim Paratrans würde zur Zeit irgend jemand bereit sein, ihr zuzuhören.
    Die fünf cantarischen Jäger waren der USAMBARA jetzt bereits so nahe, daß man das Schlimmste für den Walzenraumer befürchten mußte. Einer der Jäger landete einen Treffer.
    Die Hülle der USAMBARA brach auf. „Steig endlich aus, Signar Faust!" schrie Sarah Vourd.
    Ihre Aufforderung kam zu spät, denn der angebliche Terraner, der da so verzweifelt um Hilfe gerufen hatte, war bereits von selbst auf die einzig vernünftige Idee gekommen.
    Ein winziger Lichtpunkt löste sich von der USAMBARA und fiel dem Planeten Menafor entgegen. Fast gleichzeitig eröffneten die restlichen Cantaro-Schiffe das Feuer. Und im nächsten Augenblick flammte ein Glutball auf und verschlang sowohl den Walzenraumer als auch die Jäger.
    In der Zentrale war es totenstill. „Das hat gesessen", flüsterte

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