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1496 - Keltenzauber

1496 - Keltenzauber

Titel: 1496 - Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diese Worte zuzurufen. Es war nur zu hoffen, dass die Botschaft auch die richtige Stelle erreichte.
    »Sollen wir nicht mit dem Auto fahren?« fragte Johnny, als er seinen geparkten Wagen entdeckte.
    »Nein, das brauchen wir nicht. Ich möchte mit dir gehen.«
    »Und wohin?«
    »Wir haben einen weiten, einen sehr weiten Weg vor uns. Aber du wirst dich später freuen, glaube mir. Ich wusste, dass ich dich finden würde. Irgendwann einmal.«
    »Dann bin ich bewusst von dir ausgesucht worden?«
    »So ist es.«
    »Und warum?«
    »Warte es ab, warte es nur ab…«
    ***
    Percy McLean war vom Fenster zurückgetreten und hatte sich auf einen Stuhl gesetzt. Da nicht weit von ihm entfernt ein kleiner Spiegel an der Wand hing, war er in der Lage, sich dort zu sehen. Zumindest sein Gesicht.
    Und das sah aus, als hätte man die Haut mit Kalk angestrichen.
    Sein gesamter Körper zitterte. Was er hier erlebt hatte, das hätte er sich nicht mal in den allerkühnsten Träumen vorstellen können.
    Hier waren alle Naturgesetze auf den Kopf gestellt worden. Da war es möglich, dass ein Mensch durch eine auf höchsten Touren laufende Kreissäge schritt, ohne verletzt zu werden. So etwas konnte man nicht erklären, das wollte nicht in seinen Kopf. Es war einfach zu unwahrscheinlich.
    Aber er befand sich noch immer in der Wirklichkeit. Er war keinesfalls von irgendwelchen Geistern umgeben.
    Er hatte Johnny Conollys Botschaft verstanden. Er musste einen gewissen Bill Conolly in London anrufen.
    Und es eilte!
    Bei diesem Gedanken wären andere Menschen zittrig geworden.
    Nicht so McLean. Es kam vielleicht daher, dass er seine Nerven gut unter Kontrolle hatte, was womöglich an seinem Hobby lag, denn als Schreiner musste er oft genug Filigranarbeit leisten, und da durfte er auf keinen Fall zittern oder nervös sein.
    Wie viele Conollys mit dem Vornamen Bill gab es wohl in London? Er hatte keine Ahnung, aber das herauszufinden war einen Versuch wert. Mit dem Apparat setzte er sich an den Tisch und rief eine Telefonauskunft an. Bis ihm einfiel, dass in dem kleinen Zimmer nebenan sein Computer stand. Es konnte ja sein, dass dieser Bill Conolly eine Homepage hatte. Bestimmt auch viele andere mit dem Namen Conolly, davon musste er ausgehen. Er versuchte es trotzdem.
    Ja es gab mehrere Conollys. Doch bei der fünften Eingabe hatte er Glück. Er fand die Homepage eines Bill Conolly, der als Reporter arbeitete. Sein Bild war abgedruckt, und der Pfarrer schaute es sich genau an.
    Ja, er war richtig.
    Eine gewisse Ähnlichkeit mit Johnny war vorhanden.
    Er las auch die E-Mail-Anschrift, und ihm fiel ein dicker Stein vom Herzen. So konnte es klappen.
    Sekunden später war der Pfarrer damit beschäftigt, eine E-Mail zu schreiben. Er fasste sich kurz und fügte noch seine Telefonnummer samt Vorwahl hinzu.
    Dann schickte er die E-Mail auf die Reise. Jetzt galt es, die Daumen zu drücken oder zu den Heiligen zu beten, dass dieser Bill Conolly online war und die E-Mail sofort las.
    Das Telefon lag neben dem Computer. Der Pfarrer traute sich nicht von seinem Tisch weg. Er starrte auf die Uhr an seinem Handgelenk. Der Sekundenzeiger lief ihm viel zu schnell.
    Es gab zu viele Unwägbarkeiten. Wenn der Empfänger der Mail nicht zu Hause war, hatte alles keinen Sinn, und so konnte er weiterhin nur hoffen und die Daumen drücken.
    »Bitte«, flüsterte er, »bitte, melde dich! Ich will den beiden nach. Johnny allein ist vielleicht…«
    Das Telefon!
    Es schrillte nicht, es spielte eine weiche Melodie aus einer Mozart-Oper.
    Auf dem Display war keine Nummer abzulesen, und nach einem zweimaligen Luftholen hob er ab.
    »Percy McLean hier.«
    Eine Frauenstimme meldete sich.
    »Ich habe soeben den elektronischen Briefkasten meines Mannes geöffnet und festgestellt, dass Sie meinem Mann eine E-Mail geschickt haben.«
    »Das stimmt. Aber wer sind Sie?«
    »Sheila Conolly, Bills Frau.«
    »Und die Mutter von Johnny Conolly?«
    »Ja, ja.« Jetzt klirrte ihre Stimme etwas.
    »Der Himmel hat ein Einsehen gehabt«, flüsterte der Pfarrer und gab seinen Bericht ab…
    ***
    »Hat diese Person tatsächlich Londinium gesagt?« fragte ich.
    Bill nickte. »Genau, das hat Johnny Sheila erzählt.«
    »Das ist ungewöhnlich.«
    »Und ob. Es ist der alte Name unserer Stadt.«
    »Aber warum nannte sie London so? Hat Johnny das Sheila auch gesagt?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Nein, das wissen wir nicht. Aber ich denke nicht, dass es sich bei dieser jungen Lady um eine Studentin der

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