Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1496 - Keltenzauber

1496 - Keltenzauber

Titel: 1496 - Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
haben.«
    »Du kennst mich nicht.«
    »Ich vertraue dir trotzdem.«
    »Das freut mich.«
    Myrna und Johnny hatten den Bereich der Kirche verlassen und eine kleine Straße erreicht, die nur ein paar Meter durch den Ort führte und dann in das freie Gelände abbog, das winterlich kahl und leer wirkte.
    In der Mitte des Geländes standen die Steine.
    Aufgrund ihrer Größe waren sie schon sehr gut zu sehen. Sie erinnerten an ein Denkmal aus vergangenen Zeiten. Nicht mit den Steinen von Stonehenge zu vergleichen. Sie zeigten auch keine bestimmte Geometrie. Sie standen einfach nur nebeneinander in unterschiedlicher Größe.
    Johnny blieb neben einem krummen Baum stehen. Er nickte in Richtung der Steine.
    »Müssen wir dorthin?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Lass dich überraschen. Es ist ein wunderbares Gebiet.«
    Sie ließ Johnnys Hand los, und der wollte etwas fragen, aber Myrna war nicht mehr vorhanden. Sie hatte sich aufgelöst, und Johnny stand da wie bestellt und nicht abgeholt.
    Dafür wurde er von einem Mann angesprochen, der ein Gebäude verlassen hatte, das das letzte des Ortes war und mehr wie eine Scheune aussah.
    »He, wo kommst du denn her?«
    Johnny zuckte zusammen, als er die Stimme hörte. Der Mann kam auf ihn zu. Er trug Stiefel, einen Pullover und eine graue Hose. Auf dem Kopf saß ein verbeulter Hut.
    »Wo kommst du denn her?« wiederholte der Mann seine Frage.
    »Ich war beim Pfarrer.«
    »Aha. Du bist fremd hier, was?«
    »Ja.«
    »Und was willst du hier?«
    Johnny hatte sich die Antwort schon vorher zurechtgelegt. »Ich habe ihn nur besucht. Er ist – nun ja – ein alter Bekannter von mir, wenn Sie verstehen.«
    »Klar, das verstehe ich.« Der Mann grinste. »Aber ich verstehe nicht, wo deine Begleiterin geblieben ist. Das ist mir ein Rätsel. Das musst du mir erklären.«
    Johnny tat ahnungslos. »Welche Begleiterin?«
    »Die blonde.« Der Mann verengte seine Augen. »He, tu nicht so. Wir beide wissen, dass es sie gibt. Man hat sie schon öfter hier im Ort gesehen. Sie tauchte auf und war dann wieder weg. Klar, dass wir uns Gedanken gemacht haben. Die passt nicht zu uns, verstehst du? Die ist ebenso fremd wie du. Aber ihr habt euch getroffen, und da werde ich verdammt misstrauisch. Wir alle hier halten die Augen weit offen. Wir haben gern die Kontrolle über Leute, die wir nicht kennen. Durchfahren können sie. Auch mal eine Pause machen. Im Sommer sind hier auch viele Touristen, aber wenn uns jemand so kommt wie deine Freundin, die ich bei dir gesehen habe, dann ist das schon komisch.«
    Johnny fühlte sich alles andere als wohl. Trotzdem riss er sich zusammen. »Was wollen Sie eigentlich von mir?«
    »Ganz einfach. Die Wahrheit. Ich will die Wahrheit über deine Freundin und dich wissen.«
    »Dann fragen Sie den Pfarrer.«
    »Ha, warum soll ich das, wenn ich dich bei mir habe? Wir werden jetzt gemeinsam losgehen, und du wirst einigen Leuten hier Rede und Antwort stehen.«
    »Ich weiß aber nichts.«
    »Ach, dann ist die Blonde wohl vom Himmel gefallen – oder?«
    »Ja, verdammt.«
    Der Mann wurde wütend. »Verarschen kann ich mich alleine. Ich will Klarheit haben und…«
    »Suchen Sie mich?«
    Hinter dem Rücken des Mannes war die Frage aufgeklungen. Ein hastiger Atemzug, eine schnelle Drehung, zu schnell, denn auf dem schrägen Boden geriet der Typ ins Straucheln und wäre fast gestürzt. Er fing sich wieder und starrte Myrna an.
    »Ja, dich suche ich!« Er bewegte noch seine Lippen, nur war es ihm nach diesen Worten nicht mehr möglich, noch etwas zu sagen. In seinem Rachen entstand ein Keuchen, dann holte er tief Luft und flüsterte: »Wo kommst du denn her? Was hast du hier zu suchen?«
    »Ich gehöre hierher.«
    »Ach, wie toll. Seit wann?«
    »Schon sehr, sehr lange. Aber meine Aufgabe muss ich noch erfüllen, wenn du verstehst.«
    »Nein, ich verstehe nicht.« Der Kerl schüttelte den Kopf. Sein Blick wurde düster.
    »Für mich und auch die anderen Leute hier bist du jemand, der nicht hierher gehört. Habe ich mich gut genug ausgedrückt und auch deutlich genug? Du gehörst nicht hierher, und du siehst komisch aus.«
    »Man sollte keine Angst vor Fremden haben«, erklärte Johnny.
    Der Kerl drehte sich wieder um, damit er Johnny anschauen konnte.
    »Ich will dir mal was sagen, Bursche! Du brauchst dich hier nicht einzumischen. Du gehörst ebenfalls nicht zu uns. Dann werdet ihr eben beide mitkommen und uns die richtigen Antworten geben.«
    Hätte der Typ eine Waffe gehabt, er hätte

Weitere Kostenlose Bücher