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1496 - Keltenzauber

1496 - Keltenzauber

Titel: 1496 - Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie bestimmt damit bedroht, so aber nahm nur sein Körper eine bedrohliche Haltung ein, und es sah so aus, als wollte er sich jeden Augenblick auf die beiden stürzen.
    »Lassen Sie es lieber sein!« warnte Myrna.
    Der Mann schaute jetzt nur sie an. »Willst du mir drohen, du kleine Hexe? Da hast du dich geschnitten, das sage ich dir. Das gebe ich dir sogar schriftlich. Ich werde dir deine Arroganz schon noch austreiben, darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Komm, wir gehen, Johnny.«
    »Nein, ihr geht nicht!« Der Mann ging auf Myrna zu. Er machte jetzt einen sehr gewalttätigen Eindruck.
    »Vorsicht!« warnte Myrna ihn abermals.
    Sie erntete ein Lachen als Antwort. Dann war der Kerl nahe genug, um sie bei den Schultern zu packen.
    In diesem Moment hörte er das dumpfe Röhren, das aus dem Mund der Frau drang. Es war ein Laut, der erschrecken konnte, und er zuckte auch zurück.
    Es blieb nicht bei der akustischen Drohung, denn urplötzlich entstand ein grauer Wirbel, der sich aus einem durch die Luft sausenden Schlangenkörper zusammensetzte.
    Der Mann wollte noch weg. Er schaffte jedoch den Sprung zurück nicht mehr, denn blitzartig drehte sich die Schlange um seinen Hals, und dann schaute Johnny aus großen Augen auf den Kopf der durch die Luft sausenden Schlange.
    Es war das Gesicht eines uralten Wesens!
    Die folgende Zeit erwies sich zwar als Rettung für Myrna und Johnny, denn der Mann dachte nicht mehr daran, sie aufzuhalten.
    Das konnte er auch nicht, weil sich die Schlange mit dem Menschenkopf um seinen Körper gewickelt hatte wie ein Seil.
    Sie drückte zu.
    Johnny hatte nur Augen für das Gesicht. Uralt, faltig, grau und rissig. Ein breiter Mund, eine dicke Nase und kalte Totenaugen. So ähnlich hatte auch das Monster des Frankenstein ausgesehen, und es hatte auch die entsprechenden Klauen, die aus dem Schlangenkörper entstanden und jetzt Zugriffen.
    Es waren nicht nur die Hände. Der gesamte Körper veränderte sich. Die Schlange entwickelte sich zu einem Menschen, zumindest in der oberen Region. Johnny sah nicht nur den Kopf, auch Schultern waren plötzlich vorhanden, während der übrige Körper noch die Form einer sich windenden und zuckenden Schlange behielt.
    Der Mann aus Teynham röchelte. Er konnte sich aus dem Griff dieses ungewöhnlichen Monsters nicht befreien. Die graue Gestalt schleuderte ihn von einer Seite zur anderen, und sie zog ihn mit zu dem Haus, aus dem er gekommen war. Dabei wirbelte er von einer Seite zur anderen. Die Arme wurden ihm gegen den Körper gepresst, sodass er nicht freikam.
    Die Kraft der Mensch-Schlangengestalt riss ihn in die Höhe.
    Ein einziges Ausholen und eine Drehung reichten aus. Mit großer Wucht wurde der Mann gegen die Mauer geschleudert. Er brüllte auf, und Johnny glaubte sogar, es knacken gehört zu haben.
    Für kurze Zeit sah es so aus, als sollte er an der Wand kleben bleiben, dann aber rutschte er nach unten und blieb bewegungslos liegen.
    Erst jetzt erwachte Johnny aus seiner Starre. Der Angreifer schwebte in der Luft. Er zeigte sein schreckliches Gesicht als alte Fratze, er riss noch mal sein Maul auf, und Johnny hörte ein Zischen – dann war die Gestalt weg.
    Zurück blieben Myrna und ihr neuer Freund, der gar nicht mehr so begeistert war. Er schaute die Frau skeptisch an, warf einen Blick auf den Mann am Boden, der glücklicherweise nicht tot war, denn er stöhnte leise vor sich hin. Wo er mit dem Kopf gegen die Mauer geprallt war, schimmerte ein roter Fleck.
    »Was war das?« flüsterte Johnny.
    Myrna hob die Schultern.
    Johnny trat einen Schritt zur Seite und starrte sie fast feindselig an.
    »Du weißt es, du weißt es genau. Das sehe ich dir an. Was wird hier gespielt?«
    Myrna streckte ihm beide Hände entgegen. »Bitte, reiß dich zusammen. Behalte die Nerven.«
    »Nein, nein.« Er musste tief Luft holen. »Was ich da gesehen habe, ist grauenhaft. Ich – ich will wissen, wer oder was das war.«
    »Das sage ich dir noch.«
    »Und wann?«
    »Später.«
    »Nein, das ist…« Er konnte nicht anders. Vor seinem geistigen Auge schwebte noch immer dieses verfluchte Monster. Er spürte in seiner Kehle das Kratzen. Das Blut war ihm in den Kopf gestiegen und hatte sein Gesicht gerötet.
    Er setzte sich in Bewegung, um auf den Mann an der Hauswand zuzugehen.
    »Bleib stehen!« schrie sie ihn an.
    Johnny hatte mit einem derartigen Befehl nicht gerechnet. Er stoppte tatsächlich, und für einen Augenblick verschwamm die gesamte Umgebung vor seinen Augen. Er

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