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1496 - Keltenzauber

1496 - Keltenzauber

Titel: 1496 - Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten.
    Johnnys Blick glitt nach vorn.
    Der Hügel war nicht zu übersehen. Und plötzlich hatte er das Gefühl, dass sich dort bei den alten Steinen sein Schicksal erfüllen sollte…
    ***
    Wir waren nicht gefahren, sondern geflogen!
    Zumindest mir als Beifahrer war es so vorgekommen. Bill hatte wahnsinnig Gas gegeben. Die Straße war trocken, und wir huschten nur so über sie hinweg.
    Wir sprachen nur wenig miteinander, denn Bill musste sich auf die Fahrerei konzentrieren. Ich vermied auch irgendwelche Telefongespräche.
    Meine Gedanken drehten sich um Johnny und um das, was er womöglich erlebte. Noch immer konnte ich mir keinen Reim darauf machen. Aber wenn von einem Keltenhügel gesprochen worden war, dann hatten wir es möglicherweise mit einem alten Druidenzauber zu tun, und da hatte ich meine Erfahrungen sammeln können. Besonders, wenn es sich dabei um Aibon drehte.
    Es war das Paradies der Druiden. Aber es hatte auch zwei Seiten, eine positive und eine negative, und ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, dass Johnny die Bekanntschaft mit der bösen Seite gemacht hatte. Obwohl er ein Mensch war, der trotz seiner jungen Jahre schon verdammt viel erlebt und auch überstanden hatte.
    Bill ließ auch weiterhin die Landschaft vorbeifliegen. Sein Gesicht war angespannt.
    Ich schaute auf den Bildschirm des GPS. Weit hatten wir nicht mehr zu fahren. Die Autobahn würden wir bald verlassen können, der Rest führte durch das Gelände.
    »Die Kirche«, sagte ich.
    »Was meinst du?«
    »Wir werden uns an der Kirche orientieren, wenn wir dort sind. Da finden wir den Pfarrer.«
    »Natürlich, klar.« Bill nickte. »Er wird uns auch mehr über Johnny sagen können.«
    »Das versteht sich.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Verdammt, ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass wir zu spät kommen.«
    »Warte es ab.«
    »Das sagst du so leicht.«
    Ich konnte Bill verstehen. Johnny war sein Sohn, aber ich dachte auch daran, dass er mehr Vertrauen in ihn setzen könnte. Er hatte sich schon oft verdammt gut geschlagen.
    Wir sahen die Abfahrt. Sekundenlang dachte ich daran, dass Bill sie passieren würde, weil er nicht darauf geachtet hatte. Das trat nicht ein. Er fuhr in sie hinein, die Reifen meldeten Protest an, aber er schaffte die Kurve.
    Von hier aus waren es laut Navigationssystem bis Teynham noch elf Kilometer. In der Nähe befand sich auch die Küste, an der im Sommer Hochbetrieb herrschte, denn in dieser Umgebung konnten sich auch Familien mit Kindern einen Urlaub leisten. Mit der Südküste bei Brighton war der Strand natürlich nicht zu vergleichen, aber man hatte hier mehr Ruhe.
    Bill fuhr auch jetzt flott, aber er verlor nie die Übersicht. Bald darauf sahen wir den Ort Teynham schon vor uns.
    Und wir sahen den Kirchturm, der in den Himmel stach und auf die Entfernung gesehen recht schlank wirkte.
    Wir schlichen jetzt dahin. Uns fiel zudem auf, dass im Ort selbst eine fast nächtliche Ruhe herrschte. Nur einem alten Ford mussten wir ausweichen, dessen Fahrer sich ausgerechnet die Mitte der grauen Straße ausgesucht hatte. Sie war übersät mit Schlaglöchern, was dem Porsche nicht eben gut tat, denn manches Mal schlug die Karosserie schon auf, und Bill verzog dabei jedes Mal den Mund.
    Ich dirigierte Bill in den schmalen Weg hinein, der uns zum Ziel führte. Die Vorderräder standen kaum wieder gerade, als wir beide zusammenschraken.
    Wir sahen den dunklen Mini!
    »Das ist Johnnys Wagen!« Bill hatte den Satz regelrecht hervorgepresst.
    »Ja, aber es muss kein negatives Vorzeichen sein.«
    »Mit der Antwort kann ich heute nichts anfangen«, murmelte Bill.
    Ein kurzer Tritt auf das Bremspedal, und wir stoppten neben dem Mini.
    Der Kirchturm ragte links von uns hoch. Kein Glockenläuten empfing uns. Nur eine Stille, die zum Wochenende gehörte.
    Unsere Ankunft war nicht beobachtet worden. Dass der Pfarrer sich nicht in seiner Kirche aufhielt, konnte ich mir vorstellen. In kleinen Orten wie Teynham gab es oft Pfarrhäuser, die nahe der Kirchen standen, und darauf setzte ich auch hier.
    Bill ging hinter mir her, als wir an der Kirchenseite entlang schritten. Wir sahen wenig später das kleine Haus, das schon mehr einer Hütte glich, aber aus Stein gebaut worden war. Der Putz zeigte Risse und eine dünne grüne Moosschicht.
    Wir gingen auf die Eingangstür zu. Es war nichts davon zu sehen, ob sich jemand im Haus aufhielt.
    Bills Unruhe war deutlich zu erkennen. Zwar hielt er neben mir Schritt, aber er konnte seine

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