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1497 - Unternehmen Exitus

Titel: 1497 - Unternehmen Exitus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ziel zurückstellten, dem sie sich verschrieben hatten.
    Als sie die Zentrale betraten, wandte Paunaro ihnen den Rücken zu. Der Nakk schwebte auf seinem Antigravsockel wenige Zentimeter über dem Boden. Er bewegte sich nicht.
    Perry Rhodan und Gesil traten langsam näher. Ihre Blicke wurden von einem der Holoschirme wie magisch angezogen. Dort hing, scheinbar zur Unbeweglichkeit eingefroren in der eisigen Nacht des Alls, der Planet Saturn mit seinem Ringsystem, das von „schräg oben" aus gesehen dargestellt wurde.
    Auf einer anderen Holofläche tauchte als roter Ball Titan auf, der größte Mond des Saturn. Wolken aus Methankristallen zogen darüber hinweg. Von der sogenannten Festung Titan, der Lenkzentrale der Herren der Straßen, dem Instrument ihrer Macht, mit dem sie das Solsystem beherrschten und die solare Menschheit im Spinnennetz von Simusense gefangenhielten, war aus dieser Entfernung nichts zu sehen.
    Und doch war das Zentrum einer immer noch unfaßbaren Macht, für die die Cantaro nur billige Werkzeuge waren, gegenwärtig.
    Abrupt wandte sich Rhodan von diesem Anblick ab und starrte trotzig auf jene Holofläche, auf der als winziger bläulicher Lichtfleck Terra leuchtete.
    Ein Planet unter Milliarden anderen in der Milchstraße - und doch derjenige, der dem Unsterblichen einzig und allein etwas bedeutete, denn Terra war die Wiege, in der sich die Menschheit zum Menschsein entwickelt hatte.
    Auch wenn die Menschen, die im Grunde genommen Geschöpfe der Sterne waren, in der Mehrzahl die Erde längst verlassen und damit in gewissem Sinne die lange Rückreise nach Hause angetreten hatten, würde die Erde für immer und ewig die Heimstatt der Menschheit bleiben.
    Auch dann, wenn sie irgendwann in ferner Zukunft nur noch als Mythos existierte.
    Perry Rhodan spürte, wie sich Bitterkeit in ihm zusammenballte. Die Erinnerungen an seine Existenzen im Simusense-Netz überfielen ihn mit brutaler Macht. Erneut wurde ihm das ganze Ausmaß der Demütigung klar, in die die Menschheit gestoßen worden wat.
    Was Gesil und ihm widerfahren war, erschien ihm plötzlich in einem anderen Licht. Er erkannte, daß das ihnen zugefügte Leid nicht mehr war als ein Wassermolekül in einem Ozean der Leiden und Erniedrigungen, die der solaren Menschheit zugefügt worden waren.
    Wer immer das alles inszeniert hatte, mußte von blindem Haß auf die gesamte Menschheit erfüllt sein.
    Doch so blind er in seinem Haß war, die Ereignisse der letzten Jahrhunderte hatten bewiesen, daß sein Geist nicht nur klar genug arbeitete, um die Menschheit zu verderben, sondern daß seine Maßnahmen die eines Genies warfen. Höchstentwickelte, genialische Intelligenz hatte sich mit abgrundtiefer Verderbtheit gepaart. In Monos?
    Perry mußte Gesil nicht ansehen und sich in ihr Bewußtsein versenken, um die Gewißheit zu gewinnen, dass seine eben gedachte Definition nicht auf ein Wesen zutraf, das ihren genetischen Kode in sich trug.
    Falls Monos zur Hälfte ihr Kind war, konnte es nicht alle diese Ungeheuerlichkeiten geplant und angezettelt haben!
    Er merkte, daß er den Kopf schüttelte.
    Resigniert machte er sich klar, daß alle seine Gedanken der letzten Sekunden wahrscheinlich nur einer Hoffnung entsprungen waren, die so weit entfernt von jeglicher Realität lag wie der Bereich jenseits der Materiequellen für die Intelligenzen des Normaluniversums.
    Er fühlte Gesils Hand auf seiner und spannte sich unwillkürlich innerlich an, um sich gutem Zureden zu widersetzen. Er wollte sich weder beruhigen noch beschwichtigen lassen, sondern allen Wahrheiten ins Auge sehen, die künftig auf ihn eindringen mochten.
    Aber Gesil schwieg. Nur der leichte Druck ihrer Hand verriet, daß sie bei ihm und mit ihm war.
    Ein heißes Gefühl stieg in dem Unsterblichen auf. Es war mehr als Dankbarkeit, mehr als Zuneigung, ja sogar mehr als Liebe.
    Gesil mußte gespürt haben, was ihn bewegte.
    Dennoch hatte sie nicht versucht, seinen psychischen Aufruhr zu dämpfen und die Schrecklichkeit seiner Erkenntnisse abzumildern. Aber sie hatte ihn durch ihr Verhalten wissen lassen, daß sie Seite an Seite mit ihm durch alles Schlimme gehen wollte, das noch vor ihnen lag.
    Perry Rhodan war so tief in seinen Gedanken und Gefühlen versunken, daß er zuerst gar nicht merkte, wer oder was zu ihm sprach. Erst allmählich tauchte sein Bewußtsein aus der geistigen Versenkung wieder an die Schnittstelle mit der objektiven Realität.
    Und er merkte, daß es der Nakk Paunaro war, der

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