Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1499 - Rattenwelt

1499 - Rattenwelt

Titel: 1499 - Rattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Mörder jagen?«
    »Ja, aber nicht nur einen.«
    Der Constabler verstand. Er lachte auf und nickte dabei heftig. »Ja, es waren mehrere dieser kleinen Mörder. Das kann ich mir denken.«
    »Wissen Sie denn, wo sie unter Umständen hergekommen sind?« stellte ich die nächste Frage.
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Sie hatten also in der Vergangenheit nie Ärger mit Ratten?«
    »So ist es.«
    »Leider gibt es sie«, sagte ich, »und es gibt nicht nur eine Ratte oder zwei. Auf dem Weg hierher haben wir eine ganze Meute gesehen. Sie machen die Umgebung unsicher. Sie sind auf der Suche, und keiner kann uns sagen, woher sie gekommen sind. Denken Sie nach. Könnte es vielleicht doch einen Grund für ihr Verhalten geben?«
    Der Constabler schüttelte den Kopf. Er dachte über das Gehörte nach, und es nahm ihn mit. Das war an der Gänsehaut zu sehen, die auf seinem Gesicht lag. Die Lippen zitterten, er holte spärlich Luft und hob dann die Schultern. Eine Geste, die all seine Hilflosigkeit ausdrückte.
    »Ich weiß nicht, was wir machen sollen«, flüsterte er. »Es tut mir wirklich leid.« Wieder trank er einen Schluck und sackte innerlich immer mehr zusammen.
    Edwin Proctor war ein Mann mit breiten, kantigen Schultern und einem sehr ausgeprägten Gesicht, was Nase, Kinn und Mund anging. Er hatte graue Augen und leicht ergraute Haare. Von der Größe her war er ebenfalls beachtlich, das sahen wir, obwohl er saß, doch jetzt wirkte er in sich zusammengefallen und hilflos.
    »Tun Sie was, bitte!« flüsterte er.
    »Das werden wir auch, Mr. Proctor. Wir haben uns vorgenommen, die Rattenpest zu stoppen.«
    »Ach…«
    Jane bestätigte meine Worte durch ein Nicken.
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Das wird sich ergeben.« Ich tat recht optimistisch. »Sie wissen als Polizist doch selbst, Mr. Proctor, dass nichts ohne Motiv geschieht. Die Ratten fallen nicht einfach so über Menschen her, um sie zu töten. Und ihr Auftritt in diesen Massen ist ebenfalls ungewöhnlich. Deshalb könnten wir uns vorstellen, dass mehr dahintersteckt.«
    »Was denn?«
    »Ein Plan.«
    Er wartete einen Moment mit der Antwort, schüttelte den Kopf und fragte: »Ein Rattenplan?«
    »Wenn Sie es so nennen wollen.«
    »Das begreife ich nicht. Nein, das ist mir zu hoch. Wie können Ratten einen Plan haben?«
    »Indem es vielleicht einen Anführer gibt oder jemand, der sie leitet«, sagte ich.
    Der Constabler brachte keinen Ton mehr hervor. Er war geschockt und völlig von der Rolle. Zwar bewegte er seine Lippen, aber das war auch alles. Schließlich hatte er sich gefangen und flüsterte:
    »Meinen Sie damit einen Menschen?«
    »Kann sein«, sagte Jane.
    »Oder eine Ratte?«
    »Ist auch möglich.«
    Ein Schütteln, ging durch seinen Körper.
    Er kippte mit dem Stuhl zurück und fing plötzlich an zu lachen. Es klang alles andere als natürlich, aber er hatte es nicht zurückhalten können.
    Wir ließen ihn in Ruhe, und so brach sein Lachen wieder ab. »So etwas habe ich noch nie gehört«, flüsterte er. »Das ist völlig unmöglich. Ratten mit einem Anführer…«
    »Die Welt ist bunt, Constabler«, sagte Jane Collins. »Sie glauben gar nicht, was dort alles passiert. Wir wollen nicht aus dem Nähkästchen plaudern, aber es gibt Vorgänge, die kann man einfach nicht begreifen.«
    »Ja«, gab er zu. »Sie mögen da richtig liegen. Nur Ratten…«
    »Ja, auch sie gehören zu den Lebewesen auf dieser Erde«, sagte Jane. »Und wenn wir über Manipulationen sprechen, ist dies ein verdammt weites Feld. Irgendetwas muss es hier geben, das auf die Rattenbrut so anziehend wirkt. Wir wissen es nicht, wir kommen nicht von hier. Aber Sie kennen alles und jeden in Woodside und könnten uns unter Umständen helfen, auch wenn Sie sich jetzt noch weigern.«
    »Moment, Moment, ich weigere mich ja nicht. Ich kann Ihnen gedanklich nur nicht folgen. Das ist es.«
    Ich übernahm wieder das Wort. »Klar, das ist schwer, Mr. Proctor, das verstehen wir. Aber wir haben die Ratten gesehen, und das in der näheren Umgebung ihrer Ortschaft. Es waren nicht nur ein Dutzend, sondern verdammt viele.«
    »Ja, das weiß ich inzwischen.« Er schüttelte den Kopf. »Aber mit Ratten habe ich hier noch nichts zu tun gehabt. Da können Sie auch die anderen Bewohner fragen. Woodside ist bisher von dieser Plage verschont geblieben. Ich kann mir auch keinen Grund denken, und ich kann mir nicht vorstellen, wer Ihnen hier weiterhelfen könnte, obwohl…«, er unterbrach sich und fing damit

Weitere Kostenlose Bücher