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15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

Titel: 15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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die Anfertigung dieses Tisches?«
    »Aber gar nichts, Professor. Eduard hat ihn in seiner Freizeit  angefertigt. Er war so froh, Ihnen einen Gefallen erweisen zu können...
    Wieder einmal aßen Hauptmann Montferrand und Kommissar Didier zusammen zu Mittag. Doch dieses Mal hatte der  Hauptmann die Einladung ausgesprochen.
    »Mein lieber Kommissar", meinte er, als die Vorspeise serviert wurde, »ich will Sie nicht länger schmoren lassen.«
    »Aber ich schmore doch gar nicht, lieber Hauptmann. Ich bin nur hier, weil es mir Freude macht, mit Ihnen zu essen!«
    »Wie freundlich von Ihnen! Sie wollen also nicht mit mir über unseren Freund Lennet sprechen?«  Didier schnaufte wie ein Seehund. »Sie wollen doch nicht behaupten, dieser Bengel hätte schon etwas herausgefunden?  Also wir, wir arbeiten schon wochenlang daran, und er...«
    »Er hat viel Glück gehabt, das ist die einzige Erklärung", meinte Montferrand und bemühte sich, ein triumphierendes Glitzern in seinen Augen zu unterdrücken. Denn er empfand nicht nur Stolz, weil ein Mitglied des FND Erfolg gehabt hatte, er mochte Lennet auch persönlich besonders gern.
    »Wollen Sie also damit sagen...«
    »Alle übernatürlichen Erscheinungen waren ein Trick. Marais hat es selber zugegeben.«
    »Ein Trick von wem?«
    »Vom Professor.«
    »Aber warum hat er das gemacht?«
    »Sie wissen ja, wie allergisch er auf jede Art der  Überwachung von Ihrer Seite her reagiert. Er hatte sich das alles ausgedacht - ein schlechter Scherz, da stimme ich Ihnen zu - um von Ihnen als verrückt erklärt zu werden.«
    »Aber das ist doch absurd! Ich habe Lukrezia Borgia selbst gesehen!«
    »Marais konnte nicht ahnen, daß Sie sich selbst zu seinem Haus bemühen würden. Er glaubte, Sie würden den Berichten Ihrer Angestellten nur begrenzt Glauben schenken und deshalb einen Rechenschaftsbericht anfertigen, in dem Sie ihn für geistig gestört erklärten.«  Didier atmete tief durch. »Aber diese Lukrezia Borgia, ich habe sie gesehen! Mit meinen eigenen Augen!«
    »Marais hat sie in einem Holographie-Atelier anfertigen lassen.«
    »In was für einem Atelier?«
    »Holographie. Sie können sicherlich genausoviel Griechisch wie ich, und ich brauche Ihnen das Wort nicht zu übersetzen. Es handelt sich um einen Vorgang, bei dem man räumliche Gebilde aus Licht schafft und nicht aus irgendeinem festen Material. Das geschieht mit Hilfe von Laserstrahlen, wenn Sie verstehen, was ich meine...«
    »Aber sehr gut, sehr gut, Hauptmann. Ihre Erklärungen sind so hell und klar wie der Laserstrahl selbst! Darf ich fragen, ob Marais dieses merkwürdige Spielchen weiter treiben will?«  Das Gespräch nahm nun eine etwas heikle Wende, und  Montferrand schnitt zunächst ein Stück von seinem Lammbraten ab, um Zeit zu gewinnen.
    »Der Professor hat Lennet gewisse Zugeständnisse gemacht,"  antwortete er und wählte mit Bedacht seine Worte. "Aber Lennet hat dem Professor einiges verschwiegen. Er hat ihm nicht erzählt, daß er mir einen Rechenschaftsbericht ablegen muß und auch nicht, daß ich Sie darüber informieren würde.«  Das stimmte auch. Montferrand wollte Didier nicht anlügen, aber er wollte ihm auch nicht seinen Plan verraten, der absolut geheim bleiben mußte.
    »Wir müssen weiterhin davon ausgehen, daß Marais seine Sitzungen fortsetzen wird. Es ist nur zu schade, lieber  Kommissar, daß Sie auch weiterhin keine Möglichkeit haben werden herauszufinden, was dabei geschieht. Wenn Sie eine gehabt hätten, nicht wahr, Sie hätten mich doch sicher darüber in Kenntnis gesetzt?«
    »Sicher, sicher", pflichtete der Kommissar ihm schnell bei und errötete bis zum Haaransatz.
    Montferrand sah ihn mitleidig an. »Haben Sie eine Gräte verschluckt?« fragte er, um ihm Gelegenheit zu geben, sich wieder zu fassen. »Nehmen Sie ein Stück trockenes Brot und trinken Sie einen Schluck Wein nach. Das hilft immer. Oder soll ich Ihnen auf den Rücken klopfen?«  Als sie das Haus von Monsieur Marais verließ, sprang  Madame Crencks, voller Freude über diesen gelungenen Tag, in ihren Sportwagen und brauste mit offenem Verdeck nach Deauville.
    »Hier, entwickle das bitte", sagte sie, zu Hause angekommen, zu ihrem Mann und reichte ihm den Film.
    Eduard seufzte und verschwand in der Dunkelkammer. Nach einer halben Stunde war er fertig.
    »Julie, ich mache mir Sorgen um dich", meinte er. »Du beauftragst mich mit Sachen, von denen ich nichts verstehe, aber ich habe das Gefühl, daß sie nicht

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