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15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub

Titel: 15 - Geheimagent Lennet und das Kommando Sonderurlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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ungefährlich sind. Warum gibst du dieses Doppelleben nicht auf? Wir könnten so glücklich miteinander leben.«
    »Mit dem bißchen Geld vielleicht, das du als Holograph verdienst?«
    »Julie!« grollte Monsieur Crencks. »Du weißt, daß ich dich liebe, aber wenn du der Holographie keinen gebührenden Respekt entgegenbringst, vor allem an einem Tag, an dem...«
    »Ruhig, Eduard", unterbrach sie ihn. »Du bist der Künstler, ich die Geschäftsfrau. Kümmere du dich um deine Figuren und laß mich mein, wie du es so dramatisch nennst, Doppelleben  führen. Bald haben wir aus dem alten Trottel alles  herausbekommen, was wir wissen wollen, und dann können wir nach Tahiti fahren und uns mit Holographie beschäftigen.« Nur, dachte sie im stillen, wenn du nach Tahiti gehst, gehe ich nach China!  Sie ging in ihr Zimmer, öffnete einen Wandschrank, drückte gegen eine Zwischenwand, die sich als Geheimtür entpuppte, und betrat einen kleinen Raum, der mit einem Tisch, einem Stuhl und einer Funkstation ausgestattet war. Sie legte eines der Negative vor das Mikrofon und kodierte alle Berechnungen und Beschriftungen, die sie finden konnte. Dann schaltete sie die Funkstation ein. Es gab so viele Amateurfunker in Frankreich, daß sie nicht zu befürchten brauchte, die Aufmerksamkeit eines Sicherheitsdienstes auf sich zu lenken. Nachdem sie die richtige Wellenlänge eingestellt hatte, begann sie mit ihrer  verschlüsselten Nachricht.
    »18300, hören Sie mich? Bitte kommen.« Sie sprach jetzt englisch.
    »18304, ich kann Sie hören", antwortete eine Männerstimme.
    »Nehmen Sie meine Meldung JC/8 entgegen, die meine  Meldung JC/9 ergänzt und richtigstellt.«
    »Ich bin bereit.«
    »Julie Crencks an Felix Sousse. Ich habe Ihren Auftrag sorgfältig ausgeführt. Es ist mir endlich gelungen, die Pläne des Prototyps der Spezialrakete zu fotografieren, die momentan im Nationalen Raumforschungszentrum entwickelt wird. Die Fotos folgen in Form von Rastern. Sie finden darunter die Formeln für die Verwendung von Treib- und Zündstoffen, den Einsatz der Sprengstoffe, die Programmierung des Zielsuchkopfes und die ballistischen Berechnungen. "  Und dann gab Julie Crencks noch weitere Texte und  Berechnungen durch, die sie auf dem Zeichentisch abgelichtet hatte.
    Auf dem Schreibtisch des Direktors der Firma ENGINEX  läutete das Telefon. Es war das rote Telefon, und deshalb ging Mr. Plink selbst an den Apparat.
    »Doktor Wassermünchen, ich höre", meldete er sich.
    »Bitte legen Sie nicht auf, Monsieur", sagte seine Sekretärin,  »Monsieur Sousse wünscht Sie zu sprechen.«
    »Hallo, Plink?«
    »Ja, guten Tag, Monsieur Sousse.«
    »Funktioniert die Rakete?«
    »Ja, das heißt... noch nicht ganz", antwortete Mr. Plink.
    »Ihre Ingenieure sind Dummköpfe.«
    »Ja, Monsieur Sousse.«
    »Und Sie sind ein Riesendummkopf.«
    »Ja, Monsieur Sousse.«
    »Ich schicke Ihnen die endgültigen französischen  Berechnungen. Lassen Sie heute nacht alles vorbereiten. Morgen um zehn Uhr werden Sie die Versuche starten. Keine Minute früher. Verstanden?«
    »Ja, Monsieur Sousse.«  Nachdem er sich von Hauptmann Montferrand getrennt hatte, ging Kommissar Didier in sein Büro. Einerseits ärgerte es ihn, daß ein Rivale vom anderen Geheimdienst ihm seinen Erfolg vor der Nase weggeschnappt hatte; noch dazu ein halbwüchsiger Junge, der dem Kommissar schon oft einen Streich gespielt hatte. Andererseits war er überzeugt, daß sich die Gelegenheit für eine Revanche bieten würde.
    »Der gute Montferrand! Wie kann man nur so naiv sein! Ein Holograph", murmelte er vor sich hin. Ein Holograph, der seine Zeit und sein kostbares Material vergeudet, nur um dem alten Professor bei seinen Spaßen behilflich zu sein. Sehr  unwahrscheinlich! dachte Didier.
    »Stellen Sie mir eine Liste aller französischen Holographen zusammen!« trug er seiner Sekretärin auf.
    Die Liste war nicht sehr lang, und es bereitete dem  Kommissar keinerlei Schwierigkeiten, den einzigen  Holographen herauszufinden, der in der Nähe des Professors wohnte. Crencks, las er, Eduard Crencks. Sicher ein Spion, der von seiner Bekanntschaft mit dem Professor profitierte, um ihm ein wenig auf den Zahn zu fühlen. Wie konnte sich ein alter Fuchs wie Montferrand eine solche Gelegenheit entgehen lassen?  »Haha, lieber Hauptmann, Sie sind nicht halb so schlau, wie Sie glauben, und Ihr Lennet hat mir bereits einen guten Dienst erwiesen!« sagte er zu sich selbst.
    Nachdem Didier Crencks'

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