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15 Gruselstories

15 Gruselstories

Titel: 15 Gruselstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
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frie­rend und nackt im Wald und hat­te mit Er­folg die Phan­to­me, die das Fie­ber mit sich ge­bracht hat­te, ver­scheucht.
    Es hat­te kein Op­fer, kei­ne Nym­phen und kei­ne Sa­ty­re ge­ge­ben. Es war al­les nur ein Traum ge­we­sen, der durch die hyp­no­ti­sche Kraft des Amu­letts, auf das er beim Nie­der­le­gen ge­blickt hat­te, ent­stan­den war.
    Die­ser selt­sa­me Ta­lis­man war jetzt ver­schwun­den. Wahr­schein­lich hat­te er ihn in ei­ner letz­ten An­wand­lung des Wahn­sinns selbst in das Was­ser ge­wor­fen. Auch gut. Dann war er eben die­sen ver­fluch­ten Stein los!
    Der al­te Le­po­lis hat­te auf sei­ne Art schon recht ge­habt. Das Zei­chen des Sa­tyrs konn­te einen Men­schen um­wan­deln, ob es nun ein Ge­schenk der al­ten Göt­ter war oder nicht. Als Tal­quist es ge­tra­gen hat­te, war er nicht mehr er selbst ge­we­sen. Er hat­te sich in ein Tier ver­wan­delt, und sein Ge­sicht hat­te sich so ver­wirrt, daß er sich mit den wil­den Krea­tu­ren der al­ten My­then ver­wandt ge­fühlt hat­te. Der al­te Le­po­lis hat­te ge­sagt, daß sol­che Din­ge auch heu­te noch in den Wäl­dern exis­tier­ten und nach ei­nem Op­fer wirk­sam wür­den.
    Der al­te Mann hat­te mit die­ser Be­haup­tung wirk­lich recht ge­habt. Ar­mer Pa­pa Le­po­lis! Er hat­te an al­les ge­glaubt und woll­te das Amu­lett ha­ben, weil er dach­te, es ver­wan­delt ihn in ein Wald­we­sen, das ewig lebt. Er glaub­te so stark dar­an und wünsch­te sich das Amu­lett so sehr, daß er selbst vor ei­nem Mord nicht zu­rück­schreck­te. Jetzt war der Al­te tot, und das Amu­lett war auch ver­schwun­den. Tal­quist dach­te an­ge­strengt nach.
    Selt­sam, daß er die Ge­schich­te des Al­ten, daß das Amu­lett einen Men­schen ver­än­dern kann, nicht ge­glaubt hat­te. Er hät­te ei­gent­lich wis­sen müs­sen, daß es sich hier­bei um ei­ne sinn­bild­li­che Aus­le­gung han­del­te. Das Zei­chen ver­ur­sach­te mehr ei­ne geis­ti­ge Ver­än­de­rung als ei­ne kör­per­li­che, die zur Fol­ge hat­te, daß man sich ein­bil­de­te, auch der Kör­per wür­de sich ver­wan­deln. Denn er hat­te sich ver­wan­delt ge­fühlt – bei ge­nau­er Be­trach­tung fühl­te er es noch im­mer. Die­ses un­heim­li­che Pri­ckeln!
    Aber was hat­te er hier noch ver­lo­ren? Es war ge­schei­ter, jetzt ins Ho­tel zu­rück­zu­keh­ren und das gan­ze De­li­ri­um zu ver­ges­sen.
    Tal­quist warf einen letz­ten Blick auf das Was­ser des Tei­ches, in den das Amu­lett ge­fal­len war. Die Ober­flä­che war jetzt ru­hig, und al­les spie­gel­te sich glas­klar im fah­len Mond­licht. Tal­quist er­blick­te sein ei­ge­nes Bild in die­sem großen sil­ber­nen Spie­gel der Na­tur.
    Er sah al­les: sei­nen Kopf, die Stirn, das Ge­sicht, den Hals, den Kör­per, die Fü­ße …
    Und mit ei­nem­mal be­griff er die vol­le Wahr­heit von Le­po­lis’ phan­tas­ti­scher Ge­schich­te von den Ge­schen­ken der al­ten Göt­ter, die einen Men­schen ver­wan­deln konn­ten.
    Er schau­te nicht lan­ge in den Teich. Ein kur­z­er Blick sag­te ihm al­les. Dann sprang er in den Teich. Als sein Kör­per auf dem Was­ser auf­schlug, ver­nich­te­te er das grau­en­haf­te Spie­gel­bild, das Tal­quist von der glat­ten Ober­flä­che ent­ge­gen­ge­st­arrt hat­te.
    Denn als sich Tal­quist über den Spie­gel der Na­tur ge­beugt hat­te, hat­te er die Ge­stalt und das Ge­sicht des Wald­got­tes Pan ge­se­hen.
     

 
Die Käfer
     
    Als Hart­ley aus Ägyp­ten zu­rück­ge­kehrt war, stell­ten sei­ne Freun­de fest, daß er sich ver­än­dert hat­te. Es war nicht so leicht her­aus­zu­fin­den, worin die­se Ver­än­de­rung lag, denn al­le sei­ne Be­kann­ten be­ka­men ihn nur sehr flüch­tig zu Ge­sicht. Er tauch­te ein­mal kurz im Klub auf und zog sich dann in die Ab­ge­schie­den­heit sei­ner Woh­nung zu­rück. Er be­nahm sich so ab­wei­send, fast feind­se­lig ge­sinnt, daß nur ein paar al­te Freun­de den Ver­such un­ter­nah­men, ihn zu be­su­chen. Aber auch die muß­ten un­ver­rich­te­ter Din­ge wie­der ab­zie­hen, denn er mach­te die Tür nicht auf.
    Durch die­ses selt­sa­me Be­neh­men kam er sehr ins Ge­re­de. Ei­ni­ge Ge­rüch­te mach­ten die Run­de. Die, die Ar­thur Hart­ley

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