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15 Gruselstories

15 Gruselstories

Titel: 15 Gruselstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
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an­ma­ch­te, ver­schwan­den sie, aber so­bald ich ein­schla­fen woll­te, ka­men sie wie­der. Zu­erst zün­de­te ich Weih­rauch an. Als das nichts half, zog ich in ei­ne an­de­re Ka­bi­ne um. Aber sie folg­ten mir.
    Ich wag­te mit kei­nem dar­über zu spre­chen. Die meis­ten mei­ner Freun­de hät­ten mich aus­ge­lacht, und die Ägyp­to­lo­gen in un­se­rer Grup­pe hät­ten mir auch nicht hel­fen kön­nen. Au­ßer­dem konn­te ich mein Ver­bre­chen nicht zu­ge­ben. So be­hielt ich mein schreck­li­ches Ge­heim­nis für mich.«
    Sei­ne Stim­me hat­te sich in ein hei­se­res Flüs­tern ver­wan­delt.
    »Es war die reins­te Höl­le. Als ich ei­nes Ta­ges sah, wie nachts an Bord die schwar­zen Bies­ter in mei­nem Es­sen her­um­kro­chen, ließ ich mir fort­an die Mahl­zei­ten im­mer in mei­ner Ka­bi­ne ser­vie­ren. Dort aß ich al­lein. Ich trau­te mich über­haupt nicht mehr, mit je­man­dem zu spre­chen, weil ich Angst hat­te, man könn­te die We­sen, die mich ver­folg­ten, be­mer­ken. Und sie folg­ten mir im­mer. Wenn ich über das Deck schlich, kro­chen sie hin­ter mir her. Sie ver­schwan­den nur beim Son­nen­licht oder beim An­blick ei­ner of­fe­nen Flam­me. Ich wur­de bei mei­nen Be­mü­hun­gen, ei­ne plau­si­ble Er­klä­rung für ih­re An­we­sen­heit auf dem Schiff zu fin­den, bald wahn­sin­nig. Ich such­te ei­ne Ant­wort auf die Fra­ge, wie sie auf das Schiff ge­kom­men wa­ren. Die Wahr­heit, die ich im Grun­de mei­nes Her­zens wuß­te, woll­te ich nicht wahr­ha­ben. Der Fluch hat­te sie an Bord ge­bracht! Als ich hier an­kam, ha­be ich so­fort mei­ne Ar­beit nie­der­ge­legt. Wenn mei­ne Schuld be­kannt­ge­wor­den wä­re, hät­te es so­wie­so einen Skan­dal ge­ge­ben. Al­so kün­dig­te ich lie­ber gleich. Au­ßer­dem kann ich mich so­wie­so auf kei­ne Ar­beit kon­zen­trie­ren, weil sie mich stän­dig ver­fol­gen. Ich ha­be Angst, je­man­dem ins Ge­sicht zu schau­en. Ich ha­be es na­tür­lich ver­sucht – aber es war hoff­nungs­los. Der Abend neu­lich im Klub war ei­ne Qual. Ich sah, wie sie über den Tep­pich lie­fen und an mei­nen Stuhl­bei­nen em­por­klet­ter­ten. Es hat mich über­mensch­li­che Ener­gi­en ge­kos­tet, nicht auf­zu­schrei­en und da­von­zu­lau­fen.
    Nach die­sem Abend ha­be ich mei­ne Woh­nung nicht mehr ver­las­sen. Ich woll­te kei­nen Men­schen se­hen. Aber ehe ich ir­gend­wel­che Plä­ne für mei­ne Zu­kunft ma­chen kann, muß ich den Fluch, der auf mir las­tet, los­wer­den. Das ist das ein­zi­ge, was mir hel­fen kann.«
    Ich woll­te ei­ne Be­mer­kung ma­chen, aber er wisch­te sie mit ei­ner Hand­be­we­gung bei­sei­te und fuhr ver­zwei­felt fort:
    »Es hat auch kei­nen Zweck zu flie­hen. Sie wür­den mir über den Ozean ge­nau­so fol­gen wie jetzt über die Stra­ße. Ich könn­te mich ein­schlie­ßen, und sie wür­den sich doch den Weg zu mir bah­nen. Sie kom­men Nacht für Nacht und krie­chen an mei­nem Bett hoch. Ich muß wach­blei­ben, da­mit sie nicht an mein Ge­sicht kom­men … Aber wenn ich nicht bald ein­mal schla­fe, wer­de ich ver­rückt. Sie krie­chen nachts über mein Ge­sicht … sie krie­chen über mein Ge­sicht …«
    Es war schreck­lich mit an­zu­se­hen, wie er die­se Wor­te zwi­schen den zu­sam­men­ge­preß­ten Zäh­nen her­vors­tieß und sich wie ein Wahn­sin­ni­ger be­müh­te, nicht die Kon­trol­le über sich zu ver­lie­ren.
    »Viel­leicht tö­tet sie das In­sek­ten­pul­ver. Dar­an hät­te ich schon vor­her den­ken sol­len, aber mei­ne pa­ni­sche Angst hat mich völ­lig durch­ein­an­der ge­bracht. Aber jetzt set­ze ich mein gan­zes Ver­trau­en auf das In­sek­ten­pul­ver. Ist es nicht ein Witz, daß ich ge­gen einen jahr­tau­sen­dal­ten Fluch mit In­sek­ten­pul­ver an­ge­hen will?«
    End­lich sag­te ich et­was: »Es sind Kä­fer, nicht wahr?«
    Er nick­te. »Ja, Ska­ra­bä­en. Du kennst den Fluch. Den Mu­mi­en, die un­ter dem Schutz die­ser Kä­fer ste­hen, darf kei­ne Ge­walt an­ge­tan wer­den.«
    Ja, ich kann­te den Fluch. Er war ei­ner der äl­tes­ten der Ge­schich­te und hat­te, wie al­le Le­gen­den, ein ewi­ges Le­ben. Aber viel­leicht ge­lang es mir, mit Hart­ley ver­nünf­tig zu re­den.
    »Aber was kann der

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