Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
15 Gruselstories

15 Gruselstories

Titel: 15 Gruselstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Bloch
Vom Netzwerk:
lal­lend fort­fuhr: »Ssie hat es mir ge­sagt. Das, wwas sie vor­hat. Ssie woll­te mich be­trun­ken ma­chen – aber ich ha­be sie überll­lis­tet. Ich bin ihr ent­wischt. Ich muß­te mit ddir re­den, ehe ddu Quatsch machst.
    Ssie woll­te dich an den Gal­gen brin­gen. Haar­ge­nau. Ddu soll­test Sa­di­ni um die Ecke brin­gen. Sie wä­re zur Po­liz­zei ge­gan­gen und hät­te al­les ge­leug­net. Je­der kann be­stä­ti­gen, daß ddu et­was geis­tig min­der­bem­mit­telt bist. Und wenn du auf der Po­li­zei den Quatsch mit ddem Teu­fel ge­fa­selt hät­test, hät­ten sie ddich gleich da­be­hal­ten. Da­nach woll­te ssie die Num­mer an ssich rei­ßen und mit mir tür­men. Jun­ge, ich mm­muß­te dich ein­fach war­nen …«
    Dann sah er Sa­di­ni. Als er auf den zu­sam­men­ge­krümm­ten Kör­per glotz­te, schwank­te er leicht, und ihm fiel der Un­ter­kie­fer her­un­ter. Dar­um war es ein Kin­der­spiel für mich, hin­ter ihn zu tre­ten und mit dem Blei­rohr auf ihn ein­zu­schla­gen. Ein­mal, zwei­mal, zehn­mal.
    Denn ich wuß­te, daß er ge­lo­gen hat­te. Er hat­te mei­nen En­gel schlecht­ma­chen wol­len. Er soll­te sie nicht ha­ben und mit ihr weg­lau­fen. Ich hat­te das ver­hin­dern müs­sen. Denn ich wuß­te, daß er gar nicht sie ha­ben woll­te, son­dern den Zau­ber­stab, den Stab des Teu­fels, der Macht ver­lieh. Er ge­hör­te mir!
    Ich ging zum Tisch, nahm ihn in die Hand und spür­te, wie mich die Macht durch­rie­sel­te. Als sie her­ein­kam, starr­te ich im­mer noch ge­bannt auf die gol­de­ne Spit­ze.
    Sie muß­te ihm ge­folgt sein, aber sie war zu spät ge­kom­men. Sie er­kann­te es, als sie auf sei­nen ge­spal­te­nen Hin­ter­kopf starr­te, der wie ein großer ro­ter Mund grins­te.
    Sie er­starr­te zur Salz­säu­le. Aber ehe ich ein Wort sa­gen konn­te, sank sie ohn­mäch­tig zu Bo­den.
    Ich stand mit dem Zau­ber­stab in der Hand vor ihr und sah auf sie hin­un­ter. Ich fühl­te Mit­leid in mir auf­stei­gen. Mit­leid mit Sa­di­ni, der in der Höl­le schmor­te, Mit­leid mit Ge­or­ge Wal­lace, der sich dum­mer­wei­se in die An­ge­le­gen­heit ein­ge­mischt hat­te, und Mit­leid mit ihr, weil ih­re gan­zen Plä­ne ge­schei­tert wa­ren.
    Als ich wie­der den Zau­ber­stab be­trach­te­te, kam mir ein groß­ar­ti­ger Ge­dan­ke. Sa­di­ni war tot und Ge­or­ge war tot – aber sie hat­te ja im­mer noch mich. Sie fürch­te­te sich nicht vor mir – sie hat­te mich so­gar ge­küßt!
    Und ich be­saß den Zau­ber­stab. Mir ge­hör­te das Ge­heim­nis der Macht! Jetzt, wo sie schlief, konn­te ich mich leicht von der Wahr­heit über­zeu­gen. Wie sehr wür­de sie stau­nen, wenn sie wie­der zu sich kom­men wür­de!
    Ich könn­te ihr dann sa­gen: »Du hast recht ge­habt, Iso­bel, der Stab hat wirk­lich die­se ge­heim­nis­vol­le Kraft. Von jetzt an wer­den wir bei­de zu­sam­men auf­tre­ten. Ich ha­be den Zau­ber­stab – und du brauchst dich nie wie­der zu furchten. Du kannst dich dar­auf ver­las­sen, daß ich es kann, denn ich ha­be es schon ein­mal ge­tan, als du ohn­mäch­tig warst.«
    Ich hat­te kei­ne Zeit zu ver­lie­ren, und nichts durch­kreuz­te mei­nen Plan. Ich trug sie auf die Büh­ne hin­aus. Ich bau­te das Zu­be­hör auf. Ich schal­te­te so­gar die Schein­wer­fer an. Es war ein ei­gen­ar­ti­ges Ge­fühl, al­lei­ne im Thea­ter zu sein und sich in die Dun­kel­heit hin­ein zu ver­beu­gen.
    Ich hat­te Sa­di­nis Man­tel über­ge­wor­fen und schau­te auf Iso­bel, die vor mir lag. Mit dem Zau­ber­stab in der Hand war ich ein neu­er Mensch: Hu­go der Große!
    Ich war heu­te nacht, hier in die­sem lee­ren Thea­ter, Hu­go der Große. Ich wuß­te, was zu tun war und wie es zu tun war. Da kei­ne Büh­nen­ar­bei­ter da wa­ren, hat­te ich es auch nicht nö­tig, die al­ber­nen Spie­gel auf­zu­stel­len. Ich fes­sel­te sie, leg­te sie in die Kis­te, ach­te­te dar­auf, daß ihr Kopf her­aus­schau­te, und schal­te­te den Strom an. Die Sä­ge durch­schnitt sum­mend das Holz.
    Plötz­lich öff­ne­te sie die Au­gen und fing laut zu schrei­en an. Aber ich hat­te sie gut ver­schnürt. Und au­ßer­dem brauch­te sie wirk­lich kei­ne Furcht zu ha­ben. Ich zeig­te ihr lä­chelnd den Zau­ber­stab, aber sie hör­te nicht

Weitere Kostenlose Bücher