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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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benutzen es für alles Mögliche, Hallo, auf Wiedersehen, viel Glück, Prost, Willkommen. In diesem Fall meint es Willkommen in Neuseeland, Lori. Ich habe Sie damit schon am Flughafen begrüßt, aber ich glaube, es ist Ihnen entgangen.«
    » Tut mir leid.« Verlegen senkte ich den Kopf.
    » Ich habe schon Schlimmeres gesehen.« Er zog ein glänzendes blaues Handy und ein Wiederaufladegerät aus seiner Tasche und reichte mir beides. » Das wollte ich Ihnen schon am Flughafen geben, aber ich hab’s vergessen. Sie können mit dem Handy jederzeit nach England telefonieren. Und meine Nummer ist auch eingespeichert.«
    » Danke.« Ich steckte seine Geschenke in meine Schultertasche und lächelte ihn an. » Für alles. Was für ein Glück für mich, dass Sie und mein Mann so gute Freunde sind.«
    » Bill ist der Beste«, sagte Cameron. » Für ihn würde ich durchs Feuer gehen.«
    » Ich hoffe, dass es weniger schmerzhaft ist, mir zu helfen«, sagte ich.
    » Da bin ich sicher«, sagte er lachend. Er deutete auf die Glastür der Lobby. » Ich habe den Wagen schon vorfahren lassen. Wenn Sie bereit sind, können wir uns auf den Weg machen.«
    » Wissen Sie, wohin wir fahren?«, fragte ich.
    Er nickte. » Bill hat mir die Adresse gegeben. Es ist ganz in der Nähe, in Takapuna. Deshalb habe ich uns auch hier im Spencers einquartiert.«
    » Takapuna?«, sagte ich leicht verwundert. » Ich dachte, wir wären in Auckland.«
    » Nicht ganz. Eigentlich befinden wir uns in einer Vorstadt von North Shore City.« Cameron hob die Hand und deutete nach rechts. » Auckland ist da drüben, auf der anderen Seite von Waitemata Harbour.«
    » Kia ora, Takapuna, Waitemata… kaum habe ich mich an Ihren Dialekt gewöhnt, bombardieren Sie mich mit Wörtern, die ich nicht aussprechen kann. Ich bin eine Fremde in einem fremden Land, Cameron. Ich dachte, Neuseeland wäre irgendwie… englischer.«
    » Neuseeland ist sehr vielfältig«, sagte er. » Ich wünschte, Sie blieben lange genug, um sich alles anzusehen, aber Bill hat mir gesagt, dass Sie so schnell wie möglich wieder nach Hause möchten.«
    » Das will ich.« Ich strich über die schwarze Aktenmappe in meiner Schultertasche. » Aber zuerst muss ich einen Brief zustellen. Also los.«
    Als wir draußen standen, setzte ich meine Sonnenbrille auf. Die Sonne strahlte hell von einem wolkenlosen blauen Himmel herab, und die Luft roch süßlich, feucht und war mit Aromen von Salz und Seetang versetzt– ein Hinweis darauf, wie nah das Meer war. Gegenüber vom Spencers markierte ein riesiges, aber geschmackvolles Schild den Eingang zum Takapuna Lawn Bowling Club. Hier schien mir das » Englische«, das ich erwartet hatte, mit dem » Fremden«, das ich gefunden hatte, aufs Schönste vereint.
    » Was für ein herrlicher Tag«, sagte ich eingedenk des kalten Monsuns, der mich in Upper Deeping durchnässt hatte.
    » Genießen Sie ihn, solange er dauert«, warnte Cameron mich. » In der südlichen Hemisphäre ist es Frühlingsanfang. Das Wetter kann– und wird– jederzeit umschlagen. Da wären wir«, fügte er hinzu und öffnete die Türen eines blitzblanken silbernen Ford Falcon. » Ein Mietwagen. Mein eigenes Auto ist nicht ganz so sauber.«
    Als wir einstiegen, fiel mir auf, dass sich das Lenkrad auf der rechten Seite befand– genau wie bei englischen Autos. Ich öffnete das Beifahrerfenster und genoss die milde Brise, während wir darauf warteten, dass eine lebhaft plaudernde Gruppe endlich in den Minivan kletterte, der genau vor uns parkte. Cameron ließ sich durch die Verzögerung nicht irritieren, er griff nach hinten auf den Rücksitz und überreichte mir, sehr zu meiner Überraschung, eine farbenprächtige Keksdose.
    » Anzac-Kekse«, sagte er, » von meiner Frau Donna. Anzac steht für Australian and New Zealand Army Corps. Angeblich ist das Rezept während des Ersten Weltkriegs von Frauen erfunden worden, die ihren in Übersee stationierten Männern ebenso nahrhafte wie haltbare Leckereien schicken wollten. Das ist Donnas Art, ausländische Besucher willkommen zu heißen.«
    » Ihre Frau ist sehr freundlich«, sagte ich. » Bitte bedanken Sie sich in meinem Namen bei ihr. Haben Sie Kinder?«
    » Zwei Jungen«, antwortete er. » Keine Zwillinge wie Rob und Will, aber auch nur ein Jahr auseinander. Braden ist zehn und Ben elf.«
    » Und wo wohnen Sie?«, fragte ich.
    » In der Nähe von Wellington«, erwiderte er. » Ich könnte es genauer erklären, aber ich möchte vermeiden, dass Ihre

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