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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Liebe. Was ist passiert?
    Ich beschrieb unser Zusammentreffen mit Jessie, der Vermieterin, und Bridgette, der Krankenschwester, und fasste zusammen, was Cameron und ich über A. J., Edmund und Bree Pym erfahren hatten.
    Oje. Es wird Ruth und Louise schwer treffen, wenn sie erfahren, dass sie um wenige Wochen verpasst haben, Kontakt mit einem verschollen geglaubten Angehörigen aufzunehmen.
    » Was Ed betrifft, ging es nur um ein paar Stunden«, setzte ich hinzu. » Wäre ich einen Tag früher gekommen…« Ich ließ den Satz mit einem tiefen Seufzer ausklingen.
    Wenn du vor zehn Jahren gekommen wärst, hätte alles ganz anders ausgesehen. Es ist sinnlos, sich mit dem › wenn‹ zu beschäftigen. Du bist so schnell gekommen, wie du nur konntest.
    » Stimmt«, sagte ich. » Und A. J. und Edmund konnten in puncto Lebenserwartung nicht mit den Schwestern mithalten. A. J. war immerhin in den Neunzigern, aber Edmund schaffte es gerade mal bis fünfzig. Kaum zu glauben, dass die beiden mit Ruth und Louise verwandt waren.«
    Die Umstände können die Erbanlagen ausstechen, Lori. Exzessives Trinken fördert nicht gerade die Lebensdauer, und niemand ist gegen Schwindsucht gefeit. Ruth und Louise haben stets ein gesundes Leben geführt und sich schlechter Gewohnheiten enthalten. Ich hoffe, dass ihre Urgroßnichte nach ihnen kommt. Werden du und Cameron Mackenzie versuchen, sie ausfindig zu machen?
    » Cameron holt mich nachher ab, und dann machen wir uns auf den Weg nach Hokianga«, informierte ich sie.
    Ah, Hokianga. Der Legende nach wurde das Gebiet im zehnten Jahrhundert von Kupe entdeckt, einem großen polynesischen Stammesführer. Manche glauben, dass Kupe als Erster seinen Fuß auf Neuseeland gesetzt hat.
    Ich schwor mir insgeheim, vor meinem nächsten Gespräch mit Tante Dimity meinen Reiseführer zu Rate zu ziehen. » Woher kennst du Hokianga, um alles in der Welt?«
    Einer der Soldaten, die ich in London kennenlernte, stammte aus Omapere, einer kleinen Stadt in Hokianga. Er hat es mir als stilles Provinznest beschrieben, umgeben von herrlicher Natur. Es klang ein bisschen nach Finch.
    » Warum sollte ein achtzehnjähriges Mädchen mit guter Schulbildung einen Kellnerinnenjob in einem stillen Provinznest annehmen?«, fragte ich. » Glaubst du, Bree brauchte Abstand zu ihrem Vater?«
    Es ging wohl noch um mehr als um Abstand zu ihrem Vater, Lori. Denk nur an den Zeitpunkt ihres Verschwindens. Nach wer weiß wie vielen Jahren, in denen sie sich um ihren Großvater und ihren Vater gekümmert hat, stirbt der Großvater und der Vater begibt sich auf eine selbstzerstörerische Zechtour. Vielleicht konnte Bree das alles nicht mehr ertragen. Vielleicht suchte sie jemanden, der sich zur Abwechslung mal um sie kümmerte. Vielleicht läuft Bree nicht vor etwas fort, sondern auf etwas zu.
    » Ein Freund?«, mutmaßte ich.
    Ich bezweifle, dass ein Mädchen, das in Takapuna aufgewachsen ist, einen Freund in Hokianga hat. Ich denke an jemand anderen, jemand, den sie vor vielen Jahren verloren hat.
    Ich starrte mit gerunzelter Stirn auf das Buch, bis mir ein bis dahin völlig neuer Gedanke kam.
    » Redest du von ihrer Mutter, Dimity?«, fragte ich skeptisch. » Ich glaube nicht, dass Bree weiß, wo ihre Mutter sich aufhält. Ed hat Schwester Bridgette erzählt, dass er nach der Scheidung nichts mehr von ihr gehört hat.«
    Ehemänner mögen nichts mehr von ihren geschiedenen Frauen hören, aber Kinder können ausgesprochen hartnäckig sein, wenn es darum geht, die Eltern zu finden. Bree ist ein intelligentes Mädchen und sie konnte mit dem Computer umgehen. Ich bezweifle, dass es ihr schwergefallen ist, den Aufenthaltsort ihrer Mutter ausfindig zu machen.
    » Vielleicht hast du recht«, sagte ich gähnend. Überzeugt hatte Dimity mich nicht, aber ich war zu müde, um mit ihr zu diskutieren. » Ich hoffe, wir werden alles herausfinden, wenn wir erst mal dort sind.«
    Ich freue mich richtig, dass wir nach Hokianga fahren. Du musst unbedingt dem Herrn des Waldes deinen Respekt erweisen.
    » Ist er mit dem Herrn der Ringe verwandt?«, fragte ich.
    Keinesfalls. Der Herr des Waldes ist sehr echt, Lori, und bei weitem älter als jene Romanfiguren, die Professor Tolkien erschuf. Cameron Mackenzie wird dich sicher zu ihm führen können. Und nun schlage ich vor, dass du dich mit einem Nickerchen erfrischst. Während der Fahrt solltest du die Augen aufhalten. Die Gegend ist wunderschön.
    » Dann bis später.« Ich wartete, bis Tante Dimitys

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