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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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für ein paar Stunden im Spencer allein lasse? Ich setze Sie dort ab und dann treffen wir uns«– er schaute noch einmal auf seine Uhr– » um vier in der Lobby.«
    » Ich nehme ein Taxi zum Hotel«, sagte ich. » Ich habe beschlossen, noch eine Weile hierzubleiben.«
    » Wie Sie wollen.« Cameron zog den Wohnungsschlüssel aus seiner Tasche und reichte ihn mir. » Verzeihen Sie mir die Frage, aber was wollen Sie noch an diesem gottverlassenen Ort, wenn Sie es sich im Spa des Hotels gut gehen lassen könnten?«
    » Ich habe in der Küche eine Packung mit Müllbeuteln gesehen«, erwiderte ich. » Es wird Zeit, dass sie jemand benutzt. Ich möchte nicht, dass Bree sich einen Knöchel bricht, wenn sie nach Hause kommt und über die leeren Flaschen ihres Vaters stolpert.«
    Camerons Lächeln kam so plötzlich und entwaffnend, dass es mir fast den Atem nahm.
    » Sie sind eine gute Seele, Lori Shepherd«, sagte er leise.
    » Bin ich nicht«, entgegnete ich errötend. » Ich tue das im Auftrag von Ruth und Louise Pym.«

9
    Ich holte die Keksdose aus Camerons Mietwagen, bevor er davonfuhr, und knabberte Gebäck, während ich dem Müll in der Wohnung den Krieg erklärte. Es stellte sich heraus, dass Anzac-Kekse rosinenfreie Haferflockenkekse waren, die einen leichten Geschmack nach Ahornsirup hatten und kaum krümelten. Da die Pyms weder eine Waschmaschine noch einen Trockner besaßen und ich auch nicht wusste, wo sich der nächste Waschsalon befand, konnte ich nicht mehr mit Eds ungewaschenen Sachen tun als sie in einen Müllbeutel zu packen, den ich diskret in seinem Schrank verstaute. Die anderen Säcke füllte ich mit Fast-Food-Behältern und Pizza-Kartons, Bierflaschen und dem verschimmelten Inhalt des Kühlschranks, warf sie in die Abfalleimer hinter dem Haus und begann anschließend mit dem Putzen.
    Als mein Taxi kam, war die Wohnung der Pyms so sauber, wie es in der kurzen Zeit nur möglich war. Auch wenn ich beim Staubsaugen, Staubwischen und Schrubben an Bree gedacht hatte, trug ich dabei ihre Urgroßtanten im Herzen. Ich hätte Ruth und Louise nicht unter die Augen treten können, wenn ich die Wohnung so verlassen hätte, wie ich sie vorgefunden hatte.
    Statt mich direkt ins Spencer fahren zu lassen, bat ich den Fahrer, mich im Einkaufsviertel von Takapuna abzusetzen. Ich nahm einen Lunch im Aubergine ein, einem charmanten Restaurant, das mir der Taxifahrer empfohlen hatte, holte achthundert Dollar aus einem Bankautomaten und machte mich dann daran, ein paar notwendige Einkäufe zu tätigen. Der freundliche Eigentümer des Buchladens The Booklover versorgte mich mit einem Reiseführer von Neuseeland, den ich auswendig zu lernen gedachte, und der Wegbeschreibung zu einem Laden namens Kathmandu, wo ich einen kleinen Rucksack und einen Matchbeutel kaufte.
    Ich wollte Cameron beweisen, dass Bree Pym nicht das einzige weibliche Wesen war, das mit leichtem Gepäck reisen konnte. Als ich zu Hause für meine unerwartete Reise gepackt hatte, hatte ich einfach wahllos Kleidungsstücke in meinen Koffer geworfen. Jetzt würde ich mir die Zeit nehmen, gezielt zu packen.
    Als ich wieder in meiner Suite im Spencer war, schob ich Reginald, die Keksdose und meinen brandneuen Reiseführer in das Hauptfach meines Rucksacks und leerte den Inhalt meiner Schultertasche in die vielen kleineren Taschen. Dann reduzierte ich meine Garderobe auf sieben Grundteile, die mich für alle klimatischen und sozialen Verhältnisse wappneten. Diese Stücke passten in den Matchbeutel, dazu kamen noch Toilettenartikel, die Unaussprechlichen, ein Nachthemd sowie ein Paar Ballerinas als schicke Alternative zu meinen Sportschuhen. Gegen das launische neuseeländische Frühlingswetter vertraute ich auf meine alte Regenjacke.
    Den Rest meiner Sachen ließ ich in dem großen Koffer und gab ihn mitsamt meiner Schulter- und meiner Reisetasche in der Gepäckaufbewahrung des Hotels ab. Ich erklärte, ich würde alles in wenigen Tagen abholen.
    Dann rief ich Bill an, um ihn von meinen geänderten Reiseplänen zu unterrichten. Ich fragte ihn, wie es den Jungs gehe, und erkundigte mich nach Ruth und Louise, die noch lebten, denen es aber nicht gut ging. Dann ließ ich mich auf dem Sofa nieder, schlug das blaue Notizbuch auf und gab mir Mühe, nicht so schläfrig zu klingen, wie ich mich fühlte.
    » Dimity?«, sagte ich. » Ich komme gerade von Aubrey Pym juniors Wohnung zurück. Die Dinge sind nicht so gelaufen, wie es geplant war.«
    Das tun sie selten, meine

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