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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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so. Ich verschwinde dann mal besser... «
    »In Ordnung«, erwiderte Giles, ohne sie anzuschauen. »Warum gehst du nicht einfach nach Hause, Buffy? Wir können unser Gespräch auch genauso gut morgen fortsetzen.«
    »Morgen haben wir Samstag, Giles. Wochenende. Schon vergessen? Ich kann Sie ja anrufen, falls es Probleme gibt.«
    »Ja, okay. Bis später dann.«
    »Ist klar. Unerwünscht. Abgang.«
    Doch niemand hörte ihr mehr zu.
    Giles wuselte unbotmäßig lange in seinem Büro herum, räumte Zettel und alte Zeitschriften beiseite, um Panner eine Sitzgelegenheit zu beschaffen, stapelte Bücher, die auf seinem Schreibtisch und dem Fußboden verstreut lagen, fein säuberlich aufeinander, die großen nach unten, die kleinen nach oben, wohl wissend, dass er mit diesem Anfall von Akribie das Unvermeidliche bestenfalls um ein paar Minuten hinauszuzögern vermochte.
    »Rupert.«
    »Ich bin gleich fertig. Ich muss nur noch rasch ...«
    »Rupert, bitte.«
    Der leicht gereizte Tonfall in der Stimme des Besuchers, eines der wohl seltenen Indizien dafür, dass auch Panner nicht gegen menschliche Regungen jedweder Art gefeit war, reichte aus, um Giles unverzüglich von weiteren Aufräumarbeiten absehen zu lassen.
    Immer noch den Stock in der Hand, löste sich der Neuankömmling von der Tür und trat einige Schritte in die Bibliothek hinein.
    »Würden Sie bitte - wie sagt man noch gleich? - ah ja, die Kirche im Dorf lassen. Ich bin nicht hier, um Ihnen irgendwelche Schwierigkeiten zu bereiten. Was mich zu Ihnen führt, ist ausschließlich wissenschaftliche Neugierde. Ich möchte mir lediglich ein paar Notizen machen, damit die Nachwelt, wie es so schön heißt, von ihren Erfahrungen profitieren kann.«
    »Wissenschaftliche Neugier ist eine wunderbare Sache«, gab Giles spitz zurück. »Insbesondere dann, wenn man sich eines so genannten objektiven Beobachters bedient, um sie zu befriedigen, genauer gesagt, eines Aufpassers - wenn wir die Dinge beim Namen nennen.«
    »Wie können Sie so etwas annehmen, Rupert? Ich bin der Letzte, der sie in irgendeiner Weise unter Druck setzen möchte, geschweige denn bei ihrer Arbeit stören. Niemand hegt über Ihre Fähigkeiten auch nur den geringsten Zweifel.« Panner schien tatsächlich gekränkt. Zumindest jedoch unangenehm berührt.
    »Nein, natürlich nicht. Deshalb auch ein Aufpasser.« Giles war sich bewusst, das er mit seinem Sarkasmus nicht eben zur Entspannung der Situation beitrug, doch auch seine Geduld hatte Grenzen. Zum ersten Mal seit dessen Ankunft sah er dem Ratsvertreter - dem Spitzel, so viel stand für ihn fest - geradewegs in die Augen und entdeckte zu seiner Genugtuung einen Hauch von Verunsicherung.
    »Kommen Sie mir nicht in die Quere, Panner. Kommen Sie niemandem von uns in die Quere. Ich versichere Ihnen, dass das für alle Beteiligten nur von Vorteil sein kann.«

5

    »Battle of the Bands Speciall«, schrie das Plakat über dem Eingangsportal des Bronze.
    » Heute öffentliche Proben. Das große Saturday- afternoon-Fever! Alle her, hier tanzt der Bär! «
    »Reim dich oder ich fress dich«, kommentierte Buffy und beugte sich vor, um die Liste der angekündigten Bands zu lesen.
    »Oz, ist das dein Ernst? Ich meine, ihr habt die halbe Nacht geprobt. Willst du allen Ernstes den Samstagnachmittag damit zubringen, dir die Ohren ...«
    »Ich nehme es einfach als Buße für irgendetwas, das ich in einem früheren Leben verbrochen habe«, wischte er Buffys Einwände beiseite, ergriff Willows Arm und lotste sie Richtung Einlass. Mit einem Blick zu Xander, der nur mit den Schultern zuckte und neben sich eine Cordelia hatte, die die Augen verdrehte, folgte Buffy ihnen.
    Samstagnachmittag hin oder her, die restlichen Dingoes waren bereits vollständig versammelt, und mit ihnen die Mitglieder zahlloser anderer Bands - allesamt damit beschäftigt, mit Kennerohr den Sound zu prüfen oder die Konkurrenz niederzumachen.
    » Battle of the Bands «, schimpfte Buffy leise, während sie zügig einen Tisch in der Nähe der Bühne ansteuerte. »Wieso nur läuft es mir bei diesen Worten jedes Mal eiskalt den Rücken hinunter?«
    »Weil hier der Höllenschlund ist?«, schlug Cordelia vor.
    Mitunter waren Cordys Kommentare geradezu sinnvoll.
    Irgendjemand hatte sich scheinbar die Mühe gemacht, die hauseigene Sound-Anlage des Bronze einem gründlichen Check zu unterziehen. Oder einfach die Boxen mit einem gezielten Fußtritt in die optimale Position gekickt. Buffy beugte sich ein wenig vor

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