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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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und versuchte die Menge um sie herum zu ignorieren. Aufmerksam und kritisch lauschte sie der Band, die gerade auf der Bühne stand.
    Die Jungs hatten es echt drauf, dachte sie ein wenig bestürzt. Sie waren wirklich ziemlich gut. Gut genug, um die Gespräche und Fachdiskussionen im Bronze zum Verstummen zu bringen und sich die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums zu sichern.
    Der Frontmann, ernsthaft schnuckelig, sprang in Richtung Mikro, demonstrierte sein beträchtliches Stimmvolumen und ließ diesem Triumph ein Gitarrenriff folgen, dessen Präzision und Tempo nur als atemberaubend bezeichnet werden konnten. Buffy lehnte sich zurück und seufzte, und dies nicht etwa wegen seiner knackig sitzenden Jeans. Nicht ausschließlich jedenfalls, musste sie ehrlicherweise zugeben.
    Diese Band war ein verdammt heißer Kandidat.
    Und leider hieß sie nicht Dingoes Ate My Baby . Dort auf der Bühne brillierte White Star Express , eine Band, deren beinahe professionelle Show das Ergebnis zahlreicher Auftritte war, Honorarauftritte wohlgemerkt. Auch in dieser Hinsicht waren sie den Dingoes weit voraus.
    Willows Züge nahmen mehr und mehr jenen übertrieben fröhlichen Ausdruck an, den sie immer aufsetzte, wenn sie das Gefühl hatte, dass die Dinge aus dem Ruder liefen.
    »Du spielst viel besser«, versicherte sie Oz.
    Er zuckte, typisch Oz, nur die Schultern.
    »Der Typ ist nicht übel. Die ganze Band ist nicht übel.«
    »Ja, aber kann irgendwer zu dieser Musik tanzen?«, schnaubte Xander verächtlich.
    Cordelia, taktvoll wie immer, brachte die Dinge auf den Punkt. »Machst du dir keine Sorgen?«, wandte sie sich an Oz.
    »Ich meine, die sind doch eindeutig besser als ihr.«
    »Oh je, musste das sein, Cordy?«, presste Xander hervor, der es allmählich ermüdend fand, jedes Mal den Scherbenhaufen aufzusammeln, den Cordelia mit ihren ebenso einfältigen wie unangebrachten Kommentaren hinterließ.
    Abermals machte Oz eine wegwerfende Geste. »Warum? Du gewinnst, du verlierst. So ist das Leben.«
    »Das ist wahre Größe«, zollte ihm Willow Bewunderung.
    Ja. Alles klar. Wahre Größe, dachte Buffy bei sich, während die anderen Dingoes soeben den Beweis erbrachten, dass sie von dieser Tugend noch nicht allzu viel gehört hatten.
    »Er hat sich verspielt«, lästerte Devon voller Häme.
    »Ja«, meldete sich ein weiterer Dingo zu Wort. »Und der Drummer ist nicht im Takt. Er bringt sie alle völlig raus.«
    »Wenn hier irgendwas irgendwen rausbringt, dann ist es dein dummes Gelaber«, mischte sich eine Männerstimme ein. Buffy wandte sich um. Hinter ihr stand der Prototyp eines Schwermetallers. Mr. Macho, ganz in schwarzem Kunstleder und mit schweren Eisenketten behängt.
    »Männer«, raunte sie Willow ins Ohr und musterte den Rocker mit dem emotionslosen Blick der erfahrenen Kämpferin.
    Natürlich schnappte, wie hätte es anders sein können, der solchermaßen brüskierte Dingo nach dem Köder und baute sich herausfordernd vor dem anderen auf. »Vielleicht bringt sie auch nur der Anblick deiner Versagervisage aus dem Konzept.«
    Die beiden standen sich wie Kampfhähne gegenüber, bereit, jeden Augenblick aufeinander loszugehen. An den Nebentischen wurden die ersten Plätze geräumt. Andere drängten sich nach vorn und schienen auf eine Massenkeilerei zu spekulieren.
    »Aaahhh!« Der Aufschrei kam von Willow, die mit weit aufgerissenen Augen um sich blickte. »Keine Prügelei. Das macht man nicht.«
    »Ach, kommt«. Oz erhob sich lässig von seinem Stuhl und schob sich zwischen die Kontrahenten. »Das ist es nicht wert.«
    Er erntete von beiden Seiten nur drohende Blicke. »Ist was nicht wert?«, rief irgendjemand von hinten.
    Oz blieb die Ruhe selbst. »Der Stadtverwaltung einen Grund zu liefern, den Laden hier dichtzumachen. Die warten doch nur auf so eine Gelegenheit.«
    »Für Snyder ist das Bronze eine einzige Lasterhöhle«, beeilte sich Buffy ihm den Rücken zu stärken. »Er ist doch davon überzeugt, dass wir hier ein groß angelegtes Komplott schmieden.«
    Alle, die Snyder kannten, lachten. Selbst Willow konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Das klingt tatsächlich ganz nach unserem Rektor.«
    »Ich weiß.«
    Oz redete gestikulierend auf die Jungs aus seiner Band ein. Schließlich zogen sie sich zurück, wenn auch widerwillig und nicht ohne den ein oder anderen drohenden Blick über die Schulter zu werfen. Und nachdem sie noch mal kurz ihre Muskeln zucken gelassen hatten, ließen sich auch die Mitglieder der

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