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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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Satz zur Seite ...
    Idiotin, schalt sie sich selbst. Bloß eine Eule. Noch mal Glück gehabt.
    Der aufgeschreckte nächtliche Beutejäger hatte sich wie ein Kamikazeflieger auf sie gestürzt und war nur haarscharf an ihrem Kopf vorbeigesegelt. Nachdem sich ihr Pulsschlag wieder etwas beruhigt hatte, legte Buffy die Angelegenheit mit einem Schulterzucken zu den Akten und setzte ihren Weg fort. Eine weitere Nacht, ein weiterer einsamer Spaziergang, ein paar weitere aufgespießte Vampire. Ein weiterer völlig normaler Arbeitstag im Leben einer Jägerin. Und noch immer weit und breit keine Spur von dem mitternächtlichen Kicherer. Bis jetzt.
    »Wow. Endlich Action. Ich fürchte nur, leider keine besonders spaßige.«
    Vor ihr blinkten grelle Lichter durch die Nacht - sie hatte immer gewusst, dass sich ihr Vermögen, Blaulicht von dem schwachen
    Kegel einer Taschenlampe zu unterscheiden, eines Tages bezahlt machen würde. Es handelte sich definitiv um ein Polizeiauto. Unter voller Beleuchtung zwar, doch ohne Sirene ... ja, und das Fahrzeug, das, etwa in Höhe der massiven Friedhofspforten, dicht hinter ihm hielt, war ohne Frage ein Krankenwagen.
    Sie schienen es nicht eilig zu haben, was meist nichts Gutes verhieß. Die Vampire konnten nichts damit zu tun haben, das hätte sie bemerkt. Hoffte sie jedenfalls. Hatte womöglich der Korred ...
    »Vielleicht sollte ich ...«
    Sie drückte sich in die nächtlichen Schatten, spähte hinüber zu den Einsatzfahrzeugen und durchlitt einen bei ihr seltenen Moment der Unentschlossenheit.
    »Nein, besser nicht. Wenn dieses arme Opfer tatsächlich auf das Konto der Vampire geht, kann ich ohnehin nichts mehr tun. Giles wird schon wissen, ob es jemanden gibt, der besonders dringend aufgespießt werden muss, bevor er in der kommenden Nacht ein weiteres Beispiel für die Unlebensart von Untoten geben kann.«
    Außerdem würde man ihr, wenn sie sich jetzt dort blicken ließ, mit ziemlicher Sicherheit einige äußerst unangenehme Fragen stellen, etwa, was ein Teenager wie sie mutterseelenallein nachts auf dem Friedhof verloren hatte.
    » Es tut mir Leid, wer immer du gewesen bist«, flüsterte Buffy sanft und ging ihres Weges.

    *

    »Hey«, begrüßte Willow Buffy, als sie sich am nächsten Morgen vor der Schule trafen. »Du siehst fertig aus. Schlechte Nacht gehabt?«
    »Hab schon bessere erlebt.« Sie zuckte beiläufig mit den Schultern. »Aber auch jede Menge schlechtere.«
    »Wem sagst du das. Ich habe fast bis Mitternacht an einem Programm herumgebastelt, das uns bei künftigen Recherchen äußerst hilfreich sein dürfte. Trotzdem, hat richtig Spaß gemacht - los, komm, wir haben noch etwas Zeit, bevor der Unterricht beginnt, ich führ's dir mal vor.«
    »Klar. Warum nicht?« Nichts war besser geeignet, ihr Ego auf das Selbstwertgefühl eines mit den Gesetzen höherer Physik konfrontierten Neandertalers schrumpfen zu lassen, als ein ausgebufftes Hackerprogramm. »Muss mich nur eben zurückmelden, damit Giles sich keine unnötigen Sorgen darüber macht, ob ich es auch heil bis zur Schule geschafft habe.«
    »Hey.« Willow stieß die Tür zur Bibliothek auf und blieb verblüfft stehen. »Keine Groupies. Wir haben wieder ein Zuhause!«
    »Der Tag ist noch jung«, erwiderte Buffy und versuchte jegliches Aufkommen von Hoffnung im Keim zu ersticken.
    Nachdem sie von ihrem angestammten Tisch Besitz ergriffen hatten, bevor eine der
College-Studentinnen versuchen konnte, ihnen den Platz streitig zu machen, blickte Willow die Jägerin mit einem nervösen Grinsen auf den Lippen erwartungsvoll an. »Und? Wie ist es gelaufen?«
    »Ich weiß nicht. Eigentlich hab ich nur die Cops und einen Krankenwagen ...«
    »Buffy. Ich rede von der Klausur. Erinnerst du dich? Du hast Mathe geschrieben.«
    »Oh. Nicht schlecht, denke ich. Wer weiß? Schon möglich, dass ich's diesmal gepackt hab.«
    »Cool!« Willow zögerte einen Moment, bevor sie die nächste Frage stellte: »Hast du wirklich letzte Nacht nichts Genaueres herausbekommen? Ich meine, schließlich warst du ziemlich nah dran. Konntest du irgendwas erkennen?«
    »Ah, zum Beispiel? Denkst du an etwas Bestimmtes?«
    »Sie haben jemanden gefunden, direkt vor ...«
    »Der Friedhofspforte. Will, den Teil der Geschichte kenne ich bereits. Weißt du, wer es war?«
    »Irgend so ein Typ mit einem reichlich merkwürdigen Namen. Hm, Bearirgendwas. Nightbear. Morgan Nightbear. Ein Kerl wie ein Baum, mit langem Zopf, glaube ich. Von einem dieser

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