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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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benutzte er das winzige Messer. Diesmal jedoch nicht, um
ein weiteres Hautstück aus der Stirn seines Opfers zu lösen, sondern um ihm den
Ringfinger abzuschneiden.
    Auch hier merkte Satanas die Täuschung nicht. Das biogenetische
Material entsprach genau dem Aufbau der Haut, und sogar Blutgefäße waren
eingearbeitet. Aus den »Adern« rann nach diesem Schnitt eine blutrote
Flüssigkeit. Nur durch eine Laboruntersuchung hätte festgestellt werden können,
daß es sich nicht um Blut handelte, sondern um einen Ersatzstoff. Aber mit
bloßem Auge war das nicht erkennbar.
    Und für Satanas gab es keinen Grund, Experimente durchzuführen.
Schließlich war an seinem Sieg nicht zu zweifeln.
    Das Hauptinteresse galt dem PSA- Ring, ohne den seine Mission
immer noch nicht hundertprozentig funktionieren konnte.
    Wie seine Agenten, so trug auch X-RAY-1 den legendären PSA-Ring,
der eine wertvolle Sende- und Empfangsanlage trug und auf den Körpermagnetismus
des Trägers abgestimmt war. Sobald dieser Körpermagnetismus zusammenbrach - das
war der Fall nach dem Eintritt des Todes, sobald die Körpertemperatur auf ein
bestimmtes Maß abgesunken war - strahlte dieser Ring ein letztes Signal aus,
das die PSA- eigene Satellitenstation empfing und in die Funkzentrale zur
Dechiffrierung weitergab.
    Soweit aber wollte Satanas es nicht' kommen lassen.
    Er streifte den Ring ab, und zum ersten Mal in der Geschichte
übereignete ein Fremder sich diesen Ring, ohne daß die Computer das
registrierten, weil kein Warnsignal ausgesandt wurde. Mit der Übernahme des
biologischen Aussehens David Galluns, mit der Funktion der Zellen, die das
Gesamtbild des toten Leiters enthielten, wurde auch dessen Körpermagnetismus
automatisch erzeugt.
    Alles klappte wie am Schnürchen.
    Satanas, mit Galluns Aussehen, hob den Toten auf und trug ihn ins
Bad. Er ließ Wasser ein und träufelte dann ein paar Tropfen aus einer flachen
Plastikflasche dazu. Das Wasser begann zu schäumen, Blasen zu werfen und hüllte
im Nu die Leiche ein.
    Der skrupellose Verbrecher kümmerte sich nicht weiter um den
Vorgang. Er lief rasch ins Büro zurück, schloß die Tür zum Bad und nahm hinter
dem nierenförmigen Schreibtisch mit der sinnverwirrenden Zahl elektronischer
und mechanischer Geräte Platz.
    Ein feistes Lächeln spielte um die Lippen des Mannes, der aussah
wie X-RAY-1, aber nicht X-RAY-1 war, und zu dem dieses Grinsen überhaupt nicht
paßte.
    Die schlanken, nervigen Finger eilten über die Knöpfe und Tasten.
    Satanas beging keinen Fehler. Er hatte nie hier gesessen - und
doch wußte er einfach, wie alles funktionierte.
    Zwei Faktoren waren dafür maßgebend: die Zellen, in denen die
Erinnerung Galluns gespeichert war und aus denen er nur die Fakten abzurufen
brauchte, und die Tatsache, daß er mit einem mächtigen Wesen aus einem
finsteren Reich in Verbindung stand, das ihn nicht im Stich ließ.
    »So, das wäre geschafft«, kam es rauh aus der Kehle
Satanas-Galluns. »Nun zu dir, Larry Brent! Ich habe lange auf diesen Augenblick
gewartet! Dein Totentanz mag beginnen, und Dr. Satanas wird die erste Geige
dabei spielen !«
     
    ●
     
    »Hier X-RAY-1. Hallo, X-RAY-3, bitte melden !«
    »Hier X-RAY-3.« Larry schaltete sofort wieder auf Empfang. Der
Agent befand sich noch immer am Hudson. Das Hochhaus, in dem die drei Etagen
des Sky-Hotels untergebracht waren, war in ein gigantisches Rauch- und
Flammenmeer getaucht. Sämtliche Löschversuche waren bisher gescheitert.
    Insgesamt beteiligten sich fünfundzwanzig Wehren an den
Löscharbeiten. Mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Feuerwehrmänner unternahmen
mehrmals den Versuch, in das brennende Gebäude einzudringen. Sie hofften Gäste
des Sky, die an dem Empfang teilgenommen hatten, aus dem Flammenmeer
herauszuholen. Vielleicht gab es welche, denen die Flucht in tiefergelegene
Stockwerke gelungen war.
    Doch leider schien das nicht der Fall zu sein.
    An der Sache hier bissen sich die Rettungsmannschaften die Zähne
aus.
    »Irgend etwas Neues, X-RAY-3?«
    »Nein, Sir! Nichts! Bisher konnte niemand geborgen werden, außer
der jungen Unbekannten, um die Towarischtsch sich schon kümmert. Es könnte
sein, daß sie etwas beobachtet hat, was für uns von Nutzen ist. Bis auf diese
offenbar unprogrammgemäße Rettung hat Satanas leider recht behalten. Aber die
Fehler der anderen sind oftmals unser Glück .«
    »Ich hoffe nur, daß Sie recht behalten, X-RAY-3«, bemerkte X-RAY-1
mit ruhiger väterlicher Stimme.
    »Satanas scheint

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