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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bröckelte ab.
    Es raschelte ...
    Hier unten gab es Ratten und Mäuse.
    Es roch muffig.
    Larry Brent knipste seine Taschenlampe an. Wie ein bleicher
Geisterfinger wanderte der Strahl über die Wände und eine große Maschine, die
ein Mittelding zwischen einer Walze und einem Bagger darstellte. Sie war vier
Meter breit, ihre Ketten waren verrostet. Schwarze Ölflecke klebten auf dem
dunkelgrünen Schutzanstrich. Die Maschine war offenbar in defektem Zustand
zurückgeblieben.
    Schritt für Schritt lief X-RAY-3 in die Dunkelheit, den
Lichtstrahl stets vor sich herführend.
    Brent mußte den aufgerissenen Schienenweg benutzen, da links und
rechts der schmale Vorsprung mit Bauschutt, metallenen Fässern, Holzkübeln und
großen eckigen Eisenbehältern vollgestellt war.
    Das war ein Seitenstollen, in dem es keine Haltestation gab.
    Wasser tropfte von den Wänden, und ein monotones, tropfendes
Geräusch begleitete den PSA-Agenten auf seinem Gang durch den Schacht.
    Hallend mischten sich seine gleichmäßigen Schritte darunter.
    Larry kam zu einem Holzverschlag, der mitten über den Schienen
stand. Er war feucht und brüchig, und Schimmelflecke zeigten sich darauf.
Schnell liefen Käfer und Spinnen über das Holz und verschwanden in Löchern und
Spalten, als der Lichtstrahl auf sie fiel.
    In der Bretterwand befand sich ein Durchlaß. Fünf Bretter waren aneinander
genagelt und bildeten eine primitive Tür, die mit einer Kette verschlossen war.
    Die Kette rasselte schwer, als Larry sie zur Seite zog. Die Tür
quietschte in ihren primitiven Angeln, als er sie nach innen drückte.
    Hinter der Tür begann der Schienenstrang wieder. Links und rechts
davon standen Betonklötze, die gerade so breit waren, daß ein 'Mensch darauf
laufen konnte.
    Der Weg führte bergab.
    Nach zehn Schritten stieß Larry auf eine mit Bauschutt gefüllte
Lore. Die Bremsen waren angezogen.
    Larry umrundete das große Gefährt und setzte seinen Weg in die
ungewisse Dunkelheit fort.
    Er war seit etwa zwanzig Minuten unterwegs, als er an die erste
Nische kam. Sie befand sich auf der linken Seite. Larry leuchtete sie aus. Sie
war voller Unrat. Eine alte, stinkige Matratze, eine Batterie leerer
Wermutflaschen, leere, rostige Cola-Dosen und Konservenbüchsen lagen herum.
Daran klebten noch übelriechende Speisereste, an denen sich die Ratten gütlich
taten, die so frech waren, daß sie nicht mal davonliefen, als Brent auftauchte.
    Hier hatte ein Mensch gehaust!
    Der Landstreicher, den die Polizei verhaftet hatte?
    Der Verdacht lag auf der Hand.
    Zehn Schritte weiter begann ein Gerüst aus Holzbalken und
stählernen Schienen. Hier wurde der Stollen abgestützt. Warnschilder waren
aufgestellt.
    »Vorsicht! Lebensgefahr!«
    Larry las sie und ging weiter.
    X-RAY-1 schien wieder mal - wie so oft - einen guten Riecher
gehabt zu haben. Dieser Gedanke ging ihm durch den Kopf, als er plötzlich auf
Spuren stieß, die eindeutig bewiesen, daß hier schon jemand vor ihm gegangen
war.
    Spuren im Staub!
    Fußabdrücke...
    Seine Lippen bildeten einen schmalen Strich. Brent starrte in die
Düsternis. Gab es ihn wirklich - den geheimnisvollen Ort, an den Dr. Satanas
sich von Fall zu Fall" zurückziehen mußte, um seine Kräfte aufzuladen?
    Unruhe erfüllte ihn mit einem Mal. Mit jedem Schritt, den er jetzt
weiter in die unbekannte Finsternis ging, schien die feuchte Atmosphäre sich zu
verdichten. Wie eine Nebelwand wogte es dunkel vor ihm auf und nieder.
    Blupp ... blupp ... blupp ...
    Wasser tropfte. Es kam von der Decke direkt über ihm.
    Blupp ... blupp ... blupp ... X-RAY-3 lief genau darunter durch.
Warm schlug etwas in sein Gesicht.
    Warmes Wasser?!
    Mit dem Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand griff er nach
seiner Stirn und seinem Backenknochen und zuckte zusammen.
    Brent griff in etwas Klebriges.
    Blut?!
    Er schluckte. Es war - Blut!
    Er riß den Kopf hoch, und seine Augen weiteten sich, als er sah,
wer dort lag...
     
    ●
     
    Der falsche X-RAY-1 führte sein unheimliches Spiel fort.
    Er drückte eine Taste, rief über Funk Morna Ulbrandson alias
X-GIRL-C, die sich zu diesem Zeitpunkt in Südamerika befand, wo sie einer
ähnlichen Sekte auf der Fährte war wie James Turnwood alias X-RAY-8.
    Der falsche PSA-Leiter grinste teuflisch. Niemand sah es.
    »Ich werde euch einen dicken Strich unter die Rechnung machen«,
murmelte er im Selbstgespräch. »Ihr habt viel gewußt. Ich muß anerkennen, daß
ihr verdammt schnell seid. Turnwood hatte recht, als er einen

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