150 - Larry Brents Totentanz

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Zusammenhang zwischen dem Kult um Rha- Ta-N’my und Dr. Satanas andeutete. Man
muß stets das Bequeme mit dem Nützlichen verbinden. Allein wäre ich nie soweit
gekommen. Es ist nicht gut, ständig auf der Stelle zu treten. Wenn man einen
Vorteil erkennt, muß man ihn wahrnehmen - auch auf Kosten eines Risikos.
Satanas allein hätte es nie geschafft. Die dunkle Macht der Dämonengöttin
ermöglichte erst, was ich ersehnte. Alles, was bisher geschah, waren nicht mehr
als Fingerübungen. Nun sollt ihr Satanas in seiner ganzen Grausamkeit, seiner
ganzen Macht kennenlernen .«
    Sein Gesicht glühte; Schweiß perlte auf seiner Stirn. Seine Hand
zitterte, als er damit über die Stirn fuhr und die Haare zurückstrich.
    Er zeigte eine deutlich erkennbare Schwäche, aber er .wollte sie
nicht wahrhaben.
    »Nicht jetzt«, murmelte er, »noch nicht. Erst noch der Auftrag.
Dann die Rückkehr...«
    Er atmete tief durch und schaltete dann auf Sendung.
    »Hier X-RAY-1! Hallo, X-GIRL-C, können Sie mich hören ?«
    Viele tausend Kilometer wurden in Sekundenschnelle überbrückt.
    Ein leises Knacken ertönte in dem aktivierten Lautsprecher. Dann
erklang Morna Ulbrandsons Stimme.
    »Ja, Sir. Hier X-GIRL-C. Ich höre Sie ausgezeichnet .«
    »Na, wunderbar. Dann brauche ich Sie wenigstens nicht anzuschreien' .«
    Er sprach freundlich und war witzig, wie es die Art des echten
PSA-Leiters war, der zu seinen Mitarbeitern ein natürliches und menschliches
Verhältnis hatte. Niemand merkte die Täuschung.
    »Ihre Anwesenheit wird dringend hier in New York gebraucht,
X-GIRL-C .«
    »Sir! Ich stecke bis über beide Ohren in Arbeit. Sie wissen, diese
Sekte. Sie schießen hier im mittel- und südamerikanischen Raum wie Pilze aus
dem Boden. Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Es gibt nur eine Erklärung
dafür: irgend jemand muß ein Exemplar des gefährlichen Buches der Totenpriester
besitzen - und wendet es rigoros an. Ich kriege das Gefühl nicht los, daß die
Beschwörung aus der Ferne erfolgt, daß die Menschen in einen Bann geraten, als
hätte jemand etwas mit ihnen vor. Unschuldige werden als Marionetten benutzt.
Es geht etwas vor, das wir...«
    »Ich weiß, X : GIRL-C. Deshalb rufe ich Sie an. Ihre
Überlegungen sind voll kommen richtig. Das Ungeheuer, das hier aktiv wird, ist
in Wirklichkeit nicht an Ort und Stelle, an denen wir recherchieren. Unsere
besten Agenten halten sich am falschen Ort auf... Was sich dort an jenen Orten
zeigt, wo Sie und Turnwood gegenwärtig arbeiten, ist in Wirklichkeit nur
zweitrangig. Das Unheil sitzt hier, mitten in New York !«
    »Sir...!«
    »Ja, wenn ich es Ihnen sage. Wir wurden getäuscht. Wir können
diesen Unglücklichen nur helfen, wenn wir den Tempel Satanas ausheben .«
    »Den Tempel Satanas ?« wunderte die
Schwedin sich. Davon hatte sie nie gehört.
    »Irgendwann mal mußte er uns in die Falle gehen. Ich brauche Sie alle
hier, um dieses Ziel zu realisieren. James Turnwood wurde bereits entsprechend
instruiert. Mit Flug Nummer 119 startet er gegen Mitternacht bereits von Chile.
Diese Maschine beginnt ihren Flug in Rio. In einer Stunde müßten Sie auf dem
Flughafen sein .«
    »Das ist unmöglich, Sir! Die Zeit ist zu knapp !«
    »PSA-Agenten sind Spezialisten. In jeder Hinsicht, X-GIRL-C. Sie
können, wenn Sie wollen. Es ist wichtig. Larry Brent und Iwan Kunaritschew sind
bereits hier eingetroffen. Die Zeit drängt !«
    »Ich werde mein Möglichstes versuchen, Sir. Unmögliches erledigen
wir - wie gewohnt - sofort. Wunder dauern etwas länger. Ich werde alles
daransetzen, dieses Wunder zu vollbringen .«
    Satanas-Gallun unterbrach die Verbindung und grinste. »Dann wirst
du mit der Maschine, die Turnwood zurückbringt, ins Meer stürzen, mein liebes
Kind !«
     
    ●
     
    »Jane !« entrann es seinen Lippen.
    Das bleiche Gesicht mit den großen, aufgerissenen Augen hing wie
ein fahler Mond über ihm.
    Das kurze Haar mit der Ponyfrisur war zerzaust.
    Die Fremde, zu der er in der kurzen Zeit seiner Fahrt in der
U-Bahn ein so nettes Verhältnis gefunden hatte, lag in seltsam verrenkter
Stellung in dem Gewirr aus Balken und Schiene.
    Er schloß die Augen und öffnete sie wieder.
    Narrte ihn ein Spuk?
    Nein! Das Bild blieb.
    Eine Hand der jungen Fremden ragte ein wenig über das Gebälk. Sie
war rot, und das Blut tropfte zwischen den Fingern herab. Offenbar war sie an
der Schulter oder an der Brust stark verletzt.
    Larry Brent suchte nach einer Möglichkeit, das Gebälk zu
erklimmen, das