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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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handeln.
    X-RAY-7 drückte ab. Er sah keine andere Wahl mehr.
    Der grelle Strahl aus der Laserwaffe jagte lautlos auf die
außerhalb des Bettes befindliche Janette O’Casey zu.
    Der Laserstrahl bohrte sich mitten in die Brust des Ziels.
    Die Getroffene warf den Kopf herum. Weit aufgerissen waren ihre
Augen. Das kalte Glitzern verschwand. Dunkel und unergründlich starrten die
Pupillen Kunaritschew an.
    »Aber ... aber«, entrann es den Lippen des Antimateriekörpers.
Diese Janette wollte etwas sagen, aber ihr fehlte die Kraft.
    Langsam wie bei einer Marionette, deren Fäden verwirrt waren, kam
ihre Rechte hoch und näherte sich dem Einschußloch in Höhe ihres Herzens. Kein
Blutstropfen quoll dort hervor. Wo der Strahl den Stoff durchbohrt hatte,
zeigte sich ein schmaler, schwarzer Brandrand.
    Aus großen erstaunten Augen musterte Janette O’Casey den Russen.
    »Mister .. . Kunaritschew ?« fragte sie
überrascht, als würde sie ihn erst jetzt, in diesen Sekunden, wiedererkennen.
    Dann brach sie wie vom Blitz gefällt vor seinen Füßen zusammen.
    Im gleichen Augenblick begann die Janette O’Casey, die noch im
Bett stand, wie von Sinnen zu lachen - und es klang so teuflisch und grausig,
daß Iwan Kunaritschews Nackenhaare sich sträubten.
    Er warf den Kopf herum und sah, daß die Janette O’Casey im Bett
sich auflöste wie ein Nebelstreif in der Morgensonne, während ihr schreckliches
Lachen noch immer durch das Krankenzimmer hallte.
    Iwans Herz stockte - er begriff das Furchtbare.
    Er hatte nicht den Antimaterie-Körper getroffen, sondern die
wirkliche Janette O’Casey getötet!
     
    ●
     
    Für eine Sekunde schnüre ihm das Grauen die Kehle zu, und der
Schweiß lief ihm von der Stirn.
    Er ging in die Hocke.
    »Miß O’Casey !« entrann es tonlos seinen
Lippen.
    Sie atmete nicht mehr, ihr Herz schlug nicht.
    Sie war tot.
    »Mööörrrderrr !« hallte es schaurig in
seinen Ohren, daß er zusammenfuhr.
    Die Krankenschwester hatte alles gesehen ...
    Er schluckte. »Es tut mir leid. Das wollte ich nicht. Man hat mich
getäuscht ... Ich wollte ihr helfen, und verhindern, daß die beiden Körper sich
trafen. Sie wäre explodiert...« Es klang alles phantastisch. Die Frau in dem
weißen Kittel wußte nichts von der Antimaterie-Story, die Janette ihm erzählt
hatte.
    »Sie haben es doch selbst gesehen. Es waren zwei Janette O’Casey
im Raum .« fuhr X-RAY-7 fort und ging auf die Schwester
zu, die schreckensbleich vor ihm zurückwich.
    »Zwei Janette O’Caseys ?« fragte die
Angesprochene seltsam. »Wovon reden Sie? Ich habe keine zwei Janette O’Caseys
gesehen !«
     
    ●
     
    Sie sprang zurück, als hätte ein Peitschenschlag sie getroffen.
Die Tür knallte ins Schloß. Von draußen wurde schnell und geistesgegenwärtig
der Schlüssel umgedreht.
    Kunaritschew prallte gegen die verschlossene Tür und hörte von
draußen das Schreien und Rufen der Krankenschwester.
    »Doktor Latskin! Schnell! O mein Gott, er hat sie niedergeschossen
... Ein Mörder ist hier im Haus ... Rufen Sie die Polizei, schnell !«
     
    ●
     
    Es blieb ihm nur eine Sekunde.
    Nicht viel Zeit, um eine Entscheidung zu treffen, die Tod und
Leben betraf.
    Larry Brent alias X-RAY-3 mußte sie fällen.
    Er gab sich einen Ruck, riß die Arme empor und stieß sich ab.
    Das Gebälk über ihm war verzapft und verzweigt, einige Balken
hingen so tief, daß er sie bequem mit einem Handgriff erreichen konnte.
    Er riß sich empor und zog die Beine an.
    Da war die Lore unter ihm. Er spürte den scharfen Luftzug des
schnellen Gefährtes.
    Es krachte und knirschte.
    Das erfolgte im gleichen Augenblick von oben.
    Der Balken, an dem er hing, ächzte. Sand und Staub und feuchter
Mörtel rieselten auf ihn herab. Das Ganze ereignete sich innerhalb von
Sekundenbruchteilen.
    Voller Entsetzen registrierte Larry, daß der Balken sein Gewicht
nicht trug, daß die ganze Konstruktion baufällig und sehr wackelig war.
    Von der Seite kippte der Balken genau in dem Augenblick ab, da er
über der Lore schwebte.
    Über ihm barst es, und es schien, als würde die ganze Konstruktion
auf ihn herabkommen.
    X-RAY-3 mußte loslassen. Seine Hände glitten an dem unbearbeiteten
Balken entlang, und große Splitter bohrten sich in seine Handinnenflächen.
    Brennender Schmerz ...
    Larry achtete nicht darauf. Hier ging es um mehr als um ein paar
Splitter in der Haut.
    Der Balken kam herab - Larry Brent mit ihm.
    Er klatschte in die Lore mit dem Bauschutt, die ihre rasende Fahrt
weiter

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