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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fortsetzte, als ginge der Schienenweg steil bergab.
    Larry preßte sich flach auf den Bauch; er spürte die spitzen
Steine auf seiner Haut und zog den Kopf ein.
    Die Lore, die ihm ursprünglich zum Schicksal werden sollte - wurde
nun zu seinem Lebensretter.
    Die Geschwindigkeit, welche die Lore besaß, trug ihn schnell vom
Ort des Geschehens weg.
    Das Stützgebälk, an dem er sich hoch gezogen hatte, brach tosend
herab. Eine ungeheure Staubwolke breitete sich aus; Larry preßte Mund und Augen
zu und hielt den Atem an.
    Ein grollendes Donnern verebbte. Larry hoffte nur, daß das, was
sich hinter ihm ereignete, sich nun nicht wie eine Kettenreaktion fortsetzte.
    Dann nämlich war er vom Regen in die Traufe geraten.
    Unter dem herabfallenden Schuttberg würde nicht mehr viel von ihm
übrigbleiben.
    Doch er hatte Glück im Unglück.
    Der Zusammenbruch des Gerüsts blieb auf jene Stelle beschränkt.
    Die Fahrtgeschwindigkeit der Lore veränderte sich nicht, obwohl
Larry eindeutig erkannte, daß der Weg nicht mehr bergab führte, sondern auf
gleicher Ebene in eine unbekannte Düsternis mündete.
    Die Lore jagte in den Stollen, als würde sie von Motorkraft
angetrieben.
    Das war Satanas’ Werk.
    Larry Brent hatte vor nicht allzu ferner Zeit einen ähnlichen Fall
erlebt.* Die unsichtbaren Mächte, die der unheimliche Gegenspieler, über den
man so wenig wußte, beschwor, konnten nicht nur biologische Abläufe verändern
und steuern, sondern vermochten auch die Technik zu beeinflussen. Dem Teufel
war nichts unmöglich, wenn man ihm mal den Weg geebnet hatte.
    Larry Brent wandte leicht den Kopf und versuchte zu erkennen, wie
seine unmittelbare Umgebung aussah.
    Das Gerüst spannte sich wie ein Labyrinth aus Balken, Schienen und
Leisten über ihm. Spinngewebe hingen in langen Bahnen herab.
    X-RAY-3 drehte sich vorsichtig und zog dabei die Beine an, damit
sie nicht über das Gefährt hinausragten und er sie-sich möglicherweise durch
überstehende Mauern und Balken abgerissen hätte.
    Er mußte wissen, was vor ihm geschah und wie der Schacht aussah.
    Irgendwann war der Tunnel zu Ende, und dann würde es zum
Zusammenprall mit einer Stahlbetonwand oder einer anderen Barriere kommen,
welche die rasende Fahrt der Lore von einer Sekunde zur anderen abrupt
abbremste.
    In diesem Fall wäre nicht mehr viel von ihm übriggeblieben.
    Der Wind pfiff um seine Ohren. Staub, der auf dem Bauschutt lag,
wurde davongewirbelt.
    Der Tunnel machte eine Kurve. Die Lore lag schräg, und quietschend
jaulten die verrosteten Räder über die Schienen.
    Die Steine kamen ins Rutschen. Mit ihnen Larry Brent. Krampfhaft
krallte er seine Hände in den Rand des eisernen Gefährts.
    Wie ein Rachen tat sich der Tunnel vor ihm auf. Es gloste in der
Tiefe, als glühe dort ein geheimnisvolles“ Auge.
    Ein Ruck ging durch Larrys Körper, als er registrierte, wie sich
die Geschwindigkeit der Lore plötzlich erhöhte.
    Geheimnisvolle, unsichtbare Kräfte übten einen gewaltigen Schub
aus.
    Larry, der seinen Körper um hundertachtzig Grad gedreht hatte,
starrte in das Glosen - und eine eiskalte Hand krallte sich in sein Herz.
    Dort hinten waren die Schienen zu Ende, und es schien, als würde
sein schrecklicher Gegenspieler, der das alles bewirkte, ihm zeigen wollen, wie
sein Ende aussah.
    In dem Glosen war deutlich der Abgrund zu sehen, der sich hinter
dem Ende der Schienen auftat.
    Dort drohte der Schlund der Hölle ihn zu verschlingen!
     
    ●
     
    Wieder wurde er vor eine Entscheidung gestellt, die ihm keine Zeit
zum Denken ließ.
    Wieder hieß es handeln. Dr. Satanas hetzte sein Opfer.
    Der Abgrund! Das düstere, unheimliche Glosen aus der Tiefe ... Arbeiter
hatten hier vor Jahren einen Schacht nach unten gebaut, als man plante, die
U-Bahn über zwei Ebenen zu führen. In diesen Schacht würde das rasende Gefährt
stürzen.
    Handeln, ehe die Geschwindigkeit noch größer wurde!
    Larry ging in die Hocke. Er sah die vorbeifliegenden Balken,
Stützen und Säulen.
    Abspringen!
    Es blieb ihm keine andere Wahl.
    Er spannte alle Muskeln und Sehnen, er war aufs äußerste
konzentriert.
    Dann gab er sich einen Ruck und sprang gegen die Fahrtrichtung.
Wie von einem Katapult geschleudert, flog sein Körper durch die Luft. Aber
nicht planlos. Er selbst hatte sich die Richtung gegeben, hatte seine Chancen
so gut berechnet, wie es unter den gegebenen Umständen möglich war.
    Hier hinten war das Gerüst nicht mehr so dicht und war der betonierte
Platz an den Tunnelwänden

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