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1500 - Der Albino

1500 - Der Albino

Titel: 1500 - Der Albino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinst…«
    ***
    Maggie Crane hatte uns den Namen des Lokals genannt. Das Ding hieß »Bei Madame«, und sie hatte uns auch darüber aufgeklärt, wie es zu diesem Namen gekommen war.
    Es ging um die Wirtin, die dort das Regiment führte und von allen nur Madame genannt wurde. Angeblich hatte sie alles im Griff. Sie war streng und hatte zugleich ein Herz aus Gold. Wer wollte, der konnte auch eines der Zimmer in der oberen Etage benutzen, wie Maggie Crane es ja auch getan hatte.
    Das Lokal zu finden war recht einfach. Nur mussten wir uns durch den Verkehr wühlen, und das gab mal wieder Probleme. Der Stadtteil hieß Deptford.
    Nicht weit vom Ufer der Themse entfernt gab es einen Wirrwarr aus kleinen Gassen und Schienensträngen, die dafür sorgten, dass einige Lagerhäuser miteinander verbunden wurden. Wohnhäuser gab es auch in der Nähe, doch die Menschen, die hier lebten, wünschten sich ausnahmslos, wegzuziehen, aber dazu reichten ihre finanziellen Mittel nicht. So fanden sich hier die mehr oder weniger Gestrandeten zusammen und bildeten so etwas wie eine Gemeinschaft, die misstrauisch gegenüber Fremden war.
    Damit mussten wir rechnen und stellten uns darauf ein. Zunächst suchten wir einen Parkplatz, auf dem unser Rover relativ sicher stand. Wir fanden ihn an einer Mauer, wo bereits mehrere Fahrzeuge parkten. Hinter der Mauer ragte die Fassade eines alten Backsteinbaus in die Höhe, dessen Dach einen schiefergrauen Belag aufwies, der in den letzten Minuten einen leichten Glanz angenommen hatte, weil es angefangen hatte zu regnen.
    »Den Rest gehen wir zu Fuß«, sagte ich.
    »Nichts dagegen.«
    Wir stiegen aus. Feuchte Luft wehte in unsere Gesichter. Zudem war sie mit Nieselregen gefüllt, was die Sache auch nicht eben angenehmer machte. Ich wollte soeben die Tür zuschlagen, als sich mein Handy meldete. Weil ich nicht wusste, wie lange das Gespräch dauern würde, zog ich mich sicherheitshalber wieder in den Rover zurück.
    Auf dem Display sah ich die Nummer und sagte nur: »Hi, Jane.«
    »Ebenfalls Hi, John.«
    Suko war auch wieder eingestiegen. Er hatte gehört, welchen Namen ich ausgesprochen hatte, und runzelte die Stirn.
    »Hast du Zeit, John?«
    »Für dich doch immer.«
    »Ha, ha…«
    »Um was geht es denn?«
    »Im Prinzip wohl um Saladin.«
    Die Haare standen mit zwar nicht zu Berge, aber ich hatte das Gefühl, als würde eine heiße Flamme durch meinen Körper jagen. Sollte tatsächlich der Fall eingetreten sein, dass sich Jane und wir auf der gleichen Fährte bewegten?
    »John, warum sagst du nichts?«
    »Ich bin überrascht. Aber erzähl mir, um was es genau geht.«
    »Na ja, um ihn eben, und auch Justine Cavallo mischt mit. Er hat sie in eine Kneipe bestellt, die wohl nicht den besten Ruf zu haben scheint, was wohl auch an der Lage liegt.«
    »Kennst du den Namen?«
    »Ja. Bei Madame.«
    Damit hatte ich nicht gerechnet, und ich pfiff durch die Zähne.
    »Probleme, John?«
    »Nein, ganz im Gegenteil. Es wäre nur nett, wenn du mir Einzelheiten sagen könntest.«
    »Wie du meinst. Ich bin nicht in dieser Kneipe oder Kaschemme. Ich bin nicht mal nahe dran, sondern befinde mich noch zu Hause. Aber Justine Cavallo hat sich auf den Weg gemacht.«
    Ich verdrehte die Augen. Da schien sich einiges anzubahnen. Obwohl ich die Zusammenhänge noch nicht ganz begriff, bildete sich in meinem Magen schon ein mittelgroßer Kloß.
    »Hörst du noch zu, John?«
    »Aber immer. Weißt du noch mehr?«
    »Nicht viel. Aber wie ich deinem Stimmenklang entnehme, scheinst du interessiert zu sein.«
    »Und wie.«
    Es war nicht viel, was ich von Jane Collins zu hören bekam, aber es reichte aus, um mir ein Bild zu machen. Und Jane wollte natürlich wissen, was da für uns so interessant war.
    »Nicht nur Saladin.«
    »Das dachte ich mir schon.«
    »Suko und ich befinden uns auch ganz in der Nähe dieser Abfüllstation.«
    Es folgte eine Pause der größten Überraschung. Jane musste sich erst sammeln und fragte dann: »Das ist doch kein Witz – oder?«
    »Nein, das ist es nicht. Und jetzt werde ich dir erzählen, warum wir in der Nähe dieser Kneipe sind.«
    Ich machte es knapp, aber präzise und ließ nichts Wichtiges aus.
    Jane stellte auch keine Fragen. Ich hörte nur, dass sie hin und wieder schneller atmete, und als ich geendet hatte, da flüsterte sie: »Das kann ich kaum glauben.«
    »Ist aber wahr.«
    »Dann hat Justine nicht gelogen. Stellt euch darauf ein, dass ihr sie dort trefft.«
    »Und Saladin.«
    »Was ist mit

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