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1500 - Der Albino

1500 - Der Albino

Titel: 1500 - Der Albino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kommen kann.«
    »Also ist es nicht die Vampirwelt.«
    »Gut geraten.«
    »War nicht schwer. Aber lass mich in Ruhe. Ich habe noch den Abend und die halbe Nacht hier zu tun. Es ist deine Sache, wohin du gehen willst.«
    »Ja, schon. Aber ginge es dir nicht stark gegen den Strich, wenn du die Chance hättest, Menschen zu retten?«
    Die letzte Frage hatte Jane schon getroffen. Der Computer und ihre Arbeit waren ihr plötzlich egal, und deshalb fragte sie: »Wo halten sich die Menschen denn auf, die zu Vampiren werden sollen?«
    »Was schätzt du?«
    »Hör auf, das hat keinen Sinn. Wo also?«
    »In einer Kneipe.« Justine hob die Schultern. »Eine ziemlich bescheidene Gegend. Aber du willst es ja nicht hören.«
    Jane schaute ihr ins Gesicht. Justines Äußeres war perfekt. Eine Kunstschönheit, vergleichbar mit der Barbie-Puppe. Hinzu kamen die überblonden Haare. Aber das Outfit, das sie trug, hatte nichts mit dem einer Puppe zu tun. Es war dünnes Leder, das ihre Figur umschloss. Wäre es hautfarben gewesen, hätte sie nackt ausgesehen.
    »Und du willst tatsächlich hin?«
    »Klar doch.« Justine Cavallo, auch die blonde Bestie genannt, lächelte. »Es wird mir Spaß machen. Schließlich brauche auch ich immer mal eine bestimmte Nahrung.«
    Janes Blick wurde eisig. »Hör auf damit!« Gewisse Dinge konnte sie nicht hören. Sie hasste es, wenn ihre Mitbewohnerin darauf hinwies, wie sie sich ernährte.
    »Gut, dann hau ab!«
    »Ohne dich?«
    »Ja.«
    Die Cavallo verschränkte die Arme vor der Brust. »Du enttäuschst mich, Jane. Willst du denn keine Leben retten?«
    Die Detektivin hob die Schultern. »Ich bin einfach zu schwach.«
    Ein hartes Lachen erreichte sie. »Und das soll ich dir glauben? Das meinst du im Ernst?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Die Cavallo erwiderte nichts. Aber sie lächelte und ließ die Arme sinken. »Na denn«, sagte sie, wobei sie sich abdrehte, »dann werde ich wohl allein losziehen. Es ist schon später Nachmittag. Mal sehen, dass ich bei Anbruch der Dunkelheit dort eintreffe.«
    »Und wo ist das Ziel?«
    »He, Jane, was ist los mit dir? Warum bist du plötzlich wieder interessiert?«
    »Es könnte sein, dass ich es mir noch überlege.«
    »Wäre nicht schlecht. Aber denk daran: Wenn Saladin mit von der Partie ist, kann es böse enden.«
    »Ich weiß.«
    Die Cavallo überlegte noch, ob sie nun mit dem Namen herausrücken sollte oder nicht. Sie entschied sich dafür und sagte mit leiser Stimme: »Die Kneipe nennt sich ›Bei Madame‹. Da kannst du hingehen und wirst all die treffen, mit denen du eigentlich nichts zu tun haben willst.«
    »Der Name sagt mir nichts.«
    »Es ist leicht, die Kneipe zu finden. Sie befindet sich in einer Gegend jenseits der Docks. Wahrscheinlich wird sie von einer Frau geführt, aber das ist nur nebenbei wichtig. Ich denke, dass es uns auf die Gäste ankommt.«
    »Wenn du es sagst.«
    »Dann kommst du mit?«
    »Später vielleicht.«
    »Ist gut.«
    »Ach, einen Moment noch, Justine. Hast du nie daran gedacht, dass es eine Falle sein könnte?«
    »Natürlich, meine Liebe. Aber du kennst mich doch. Ich liebe Fallen, und von Freund Saladin habe ich lange nichts mehr gehört. Mich würde auch interessieren, wie es Dracula II geht. Es kann sein, dass heute alles zusammenkommt.« Justine lachte. Sie warf Jane sogar eine Kusshand zu und zog sich zurück.
    Es war kaum zu hören, wie sie die Treppe hinab nach unten huschte. Sie war sowieso ein besonderes Wesen. Schnell, manchmal sogar menschlich, dann wieder knallhart und gnadenlos.
    Jane dachte nach. Wenn Justine Cavallo ihren Part hätte allein durchziehen wollen, dann wäre sie nicht zu Jane Collins gekommen, um ihr Bescheid zu geben. Da gab es schon einen gewissen Hintersinn. Sie war nur jemand, der sich keine Blöße geben wollte. Nur nicht auf hilflos machen. Nur keinen um Hilfe bitten.
    Dass Saladin mit Justine Kontakt aufgenommen hatte, war bestimmt nicht ohne Hintergedanken geschehen. Er und die Cavallo waren alles andere als Freunde, und der Begriff Falle durfte auf keinen Fall aus den Augen gelassen werden.
    Jane sah sich nicht eben als eine ängstliche Person an. Aber auch für sie gab es Grenzen. Sie würde herausfinden, wo sich die Kneipe befand. Sie würde auch hingehen. Nur nicht allein, denn wenn sich Justine mit dem Hypnotiseur Saladin traf, dann würde das einen Mann ganz besonders interessieren.
    »Ja, ja, John Sinclair«, sagte sie, »dann wollen wir doch mal hören, was du dazu

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