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1500 - Der Albino

1500 - Der Albino

Titel: 1500 - Der Albino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schmutz war nicht zu übersehen, ebenso wie die Spinnweben unter der Decke.
    Eine Wand war mit Bier und Wasserkisten voll gestellt. Wir sahen auch eine Liege, einen kleinen Fernseher und ein altes Radio. Ein Spind aus Metall hatte auch noch seinen Platz gefunden. Stühle, auf die wir uns setzen konnten, gab es nicht. Es stand nur ein Hocker für die Wirtin bereit, auf den sie sich fallen ließ. Er stand so günstig, dass sie durch die offene Tür in den Gastraum schauen konnte.
    Suko gefiel nicht, dass die Tür so weit offen stand. Er schloss sie um mehr als die Hälfte.
    »Wenn Sie etwas trinken wollen, meine Herren, es steht genügend in den Kästen.«
    »Danke«, sagte ich. »Zunächst geht es uns darum, jemanden zu stellen.« Ich wandte Rose Nelson mein Gesicht zu und fragte: »Ist eigentlich dieser Lucio hier noch mal erschienen?«
    Die Frage haute sie zwar nicht um, aber sie starrte mich an, als hätte ich etwa Schlimmes gesagt.
    »Sie kennen ihn?«
    Ich stritt es nicht ab, und Suko meinte: »Maggie Crane hat Kontakt zu uns aufgenommen. Sie brachte den Stein gewissermaßen ins Rollen.«
    Rose Nelson fasste sich an die Brust. »Maggie also?«
    »Richtig.«
    »Ja, sie kennt Lucio.«
    »Und ging mit ihm auf ein Zimmer.«
    Die Wirtin presste für einen Moment die Lippen zusammen. Es war nicht zu sehen, ob sich ihr Gesicht rötete, aber angenehm war ihr der ganze Vorfall nicht.
    »Uns ist es egal, an wen Sie Zimmer vermieten oder auch nicht«, sagte ich.
    Sie schien aufzuatmen. »Es ist so, dass Lucio nicht zu dem gekommen ist, was er eigentlich wollte. Er wurde weggeholt. Maggie kam völlig aufgelöst hier nach unten gerannt und hat es uns erzählt. Sie war einfach fertig mit sich und der Welt und ließ sich kaum beruhigen. Keiner hat ihr geglaubt, aber Lucio ist tatsächlich nicht wieder aufgetaucht.«
    Ich nickte. Und ich fragte mich, welches Spiel Saladin hier durchziehen würde.
    Er hatte sich die Basis für seine Pläne bereits geschaffen. Es waren die Gäste an den Tischen und an der Theke. Was weiter passieren würde, stand für uns in den Sternen.
    »Können Sie denn für die Leute nichts tun?« fragte Rose Nelson mit schwache Stimme.
    Ich schüttelte den Kopf. »Leider nicht.«
    Rose Nelson lachte in sich hinein. »Wissen Sie, was ich am liebsten tun würde?«
    »Nein.«
    »Weglaufen. Einfach hier alles im Stich lassen und davonlaufen. Alles andere kann man vergessen.«
    Wir konnten es nachvollziehen. Außerdem brauchten wir sie nicht mehr. Es war alles gesagt worden, und so schlug ich ihr vor, dass sie sich in den oberen Räumen versteckte.
    Sie konnte es kaum glauben und hauchte: »Darf ich das wirklich?«
    »Natürlich.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache.«
    Sie wollte gehen, doch das Schicksal hatte sich für eine andere Regie entschieden. Im Gastraum, in dem bisher eine bedrückende Stille geherrscht hatte, tat sich etwas.
    Das stimmte nicht ganz. Als wir genauer lauschten, war uns klar, dass dieses Geräusch an der Tür erklungen war. Von den Gästen hatte sich niemand bewegen können. Das Geräusch musste von jemandem stammen, der sich an der Außenseite der Tür befand.
    Ja, sie wurde nach innen geschoben.
    Wir hörten die gleichen Laute wie bei unserem Eintreten, dann sahen wir einen Umriss. Eine Gestalt, die dunkle Kleidung trug, deren Haut allerdings sehr bleich war.
    Nicht Saladin war gekommen, sondern Lucio!
    ***
    Wir hielten zunächst mal den Atem an. Wir wagten auch nicht, unsere Tür weiter zu öffnen, denn bereits das geringste Geräusch hätte uns verraten können.
    Lucio verhielt sich ungewöhnlich, aber auf eine gewisse Weise auch normal.
    Er schlich geduckt in die Gaststube. Wir sahen dabei sein Gesicht, aber er entdeckte uns nicht. Als er sich sicherer fühlte, richtete er sich aus der gebückten Haltung auf, stellte sich kerzengerade hin und ließ seinen Blick schweifen. Sein Gehabe gab uns die Möglichkeit, ihn genauer zu betrachten.
    Er bewegte sich weiterhin vorsichtig. Seine Blicke schweiften in jede Ecke. Er schaute auch in die Gesichter der Gäste und schien sich ganz besonders für sie zu interessieren. So stellte sich uns die Frage, ob er hergekommen war, um hier einen Bekannten zu finden.
    Wir wussten es nicht, aber wir wussten, dass eigentlich alles möglich war.
    Lucio schlich weiter, und wir hatten das Pech, dass er sich aus unserem Blickfeld entfernte. Der Türspalt war eben nicht breit genug.
    Aber er blieb in der Gaststube.
    Wir hörten ihn schleichen, denn völlig lautlos

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