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1501 - Weg ohne Wiederkehr

Titel: 1501 - Weg ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Es ist wie überall. Es sind nur wenige, die den Krieg wollen und auch auslösen. Hier sind es zwei Familien, die ihre Untertanen aufeinandergehetzt haben, während sie selbst in ihren sicheren Palästen blieben."
    Durch die Kuppel blickte Fellmer auf die Ruine des Tempels. „Ich kann es nicht begründen", sagte er, „aber ich glaube, es war ein schwerer Fehler, sich dem Tempel zu nähern."
    „Das Gefühl habe ich auch", entgegnete Ras Tschubai mit belegter Stimme. „Mir ist, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Das kann doch nicht nur an diesem Gespräch mit dem Cassa liegen!"
    „Wir haben den dreißigsten September", sinnierte Fellmer. „Ich fürchte, diesen Tag werde ich mir merken müssen."
     
    *
     
    „Der dreißigsten September hat alles verändert", erklärte Gucky mit schriller Stimme. „Betrüger haben keine Chance mehr."
    Er hockte inmitten einer fanatisch schreienden Zuschauermenge und sah dem „Smash-Spiel des Jahres" zu. Auf einem leuchtend gelben Spielfeld, das zwanzig Meter lang und acht Meter breit war, standen sich zwei mit Schutzhelmen versehene Kämpfer gegenüber - der jugendliche Dennis Halva, der als die größte Hoffnung des letzten Jahrzehnts in dieser Sportart galt, und Harras Guy, den der Nimbus des Unbesiegbaren umgab, weil er siebenundfünfzig Kämpfe in ununterbrochener Reihenfolge gewonnen hatte. Dennis Halva trug einen grünen Antigrav-Gürtel, Harras Guy einen blauen. Auf ihren Handrücken waren Pushstrahler befestigt, mit deren Hilfe sie einen mit roter Farbe gefüllten Ball zu ihrem Gegner hinüberschleudern konnten. Der eiförmige Ball war etwa so groß wie eine Walnuß.
    Der Kampf fand in einem transparenten Prallfeldkäfig statt. Es kam darauf an, den Ball mit solcher Wucht und Genauigkeit auf den Gegner zu schießen, daß dieser ihm nicht mehr ausweichen konnte und getroffen wurde.
    Schlug der Ball gegen den Körper des Gegners, platzte er und hinterließ einen großen, roten Fleck, der die fanatisierte Menge glauben ließ, der Getroffene blute. Darüber hinaus verursachte jeder Treffer schmerzhafte Prellungen. Das wirkte sich im Verlauf des Kampfes zunehmend aus, da ein Treffer allein nicht genügte, den Kampf zu gewinnen, sondern eine Serie von fünfzig Treffern erreicht werden mußte. Jeder von ihnen führte zugleich zu einer körperlichen Schwächung.
    Das Spiel erfuhr seine besondere Schwierigkeit und Raffinesse dadurch, daß der Ball von allen Wänden abprallte und dabei einen Drall erhielt, durch den sich seine Flugkurve extrem veränderte und nahezu unberechenbar wurde. Verfehlte er den Gegner, kehrte er unweigerlich zu dem Schützen zurück, wurde von diesem mit den Pushstrahlern abgefangen und erneut abgefeuert. Auf diese Weise gelang es Harras Guy in zunehmendem Maß, Dennis Halva in die Defensive zu drängen und somit zu verhindern, daß dieser auf ihn schoß.
    Die Zuschauer tobten. Sie litten mit Halva, dem die ganzen Sympathien galten, und hofften zugleich mit Guy, auf den sie gewettet hatten. Guy feuerte mit solch ungeheurer Wucht und Geschicklichkeit auf Halva, daß es ihm immer seltener gelang, den Ball einzufangen und selbst zu schießen. „Hier gibt es keine Betrüger", schrie die blonde Frau neben dem Ilt. Ihr Gesicht war vor Erregung gerötet. „Der Kampf ist ehrlich!"
    „Überhaupt nicht", antwortete der Ilt. „Guy manipuliert."
    „Das würde er nie tun", behauptete sie empört. „Vielleicht hat Gucky recht", bemerkte der junge Mann, der neben ihr saß. Er war der Erbe einer großen Brauerei - und hoffnungslos verliebt in die blonde Frau. Er wollte sie am nächsten Tag heiraten. „Guy geht über Leichen, wenn so viel Geld im Spiel ist wie bei diesem Kampf."
    „Du hast doch keine Ahnung", rief sie und stieß ihn zur Seite, da er ihr die Sicht auf die Duellanten nahm. „Ich hätte allein gehen sollen."
    Dennis Halva wurde zunehmend schwächer. Er konnte den Geschossen, die mit einer Geschwindigkeit von mehr als zweihundert Stundenkilometern auf ihn zurasten, immer seltener ausweichen.
    Gucky esperte die Gedanken seines Gegners.
    Harras Guy war eiskalt. Er dachte in keiner Phase des Kampfes daran, daß ihm ein Mensch gegenüberstand. Für ihn war Dennis Halva nicht mehr als eine Schießscheibe. Bedenkenlos hatte er sich Vorteile verschafft. Seine Pushstrahler beschleunigten den Ball erheblich besser als die seines Gegners. Die Schiedsrichter hatten nicht bemerkt, daß er seine Kampfgeräte manipuliert hatte.
    Gucky war

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