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1501 - Weg ohne Wiederkehr

Titel: 1501 - Weg ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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empört! Betrügereien konnte er nicht ausstehen. Schon gar nicht, wenn darunter ein so sympathischer Mann wie Halva litt. Dennoch hätte er nichts unternommen, wenn nicht der 30.
    September gewesen wäre! „Wenn ich schon sterben muß", sagte er sich, „dann will ich vorher Tag für Tag eine gute Tat vollbringen.
    Wenn Guy betrügt, kann ich es auch. Wenigstens ein bißchen."
    Seit dem 30. September, jenem Tag, an dem Homunk gekommen war, hatte er eine geradezu hektische Aktivität entwickelt. In den vergangenen fünf Tagen hatte er kaum eine Minute geschlafen, und wirklich zur Ruhe gekommen war er nie.
    Er war sich dessen bewußt, daß er nur so hektisch agierte, weil er sich ablenken wollte. Auf diese Weise hatte er die immer wiederkehrenden Gedanken an den nahen Tod verdrängt. Doch auch auf diese Weise konnte er sich gegen die in ihm aufkommende Furcht vor dem Unabwendbaren nicht wehren. Er hatte ein eigenartiges Kältegefühl in der Brust, und es verstärkte sich von Stunde zu Stunde. Ihm war, als habe ihn eine Eishand gepackt und wolle ihn nun nicht mehr loslassen.
    Er fürchtete sich nicht vor dem Tod, aber er hatte Angst vor dem Sterben. Wenn er daran dachte, wie er innerhalb von 62 Stunden verfallen und sich schließlich in Staub auflösen würde, schnürte sich ihm die Kehle zu, und eine Lähmung befiel ihn, wie er sie nie zuvor gekannt hatte.
    Dagegen half nur, sich durch pausenlose Aktivitäten abzulenken.
    Was hatte er nicht alles getan, um nicht ans Sterben denken zu müssen!
    Er hatte sich an Glücksspielen beteiligt, die ein besonders hohes Maß an Konzentration und geistiger Beweglichkeit verlangten - wobei er der Versuchung widerstanden hatte, mit parapsychischen Mitteln Vorteile für sich herauszuholen. Er war in Forschungslaboratorien gewesen, hatte sich an gefährlichen Experimenten beteiligt und hatte kriminelle Elemente daran gehindert, die Tresore einer Großbank auszurauben.
    Daneben hatte er immer wieder die Begegnung mit Menschen gesucht, die abseits der großen Städte lebten, die von jeglicher Kommunikation abgeschnitten waren und die noch gar nicht wußten, welch schreckliche Forderung ES gestellt hatte.
    Gucky wußte, daß er dem Problem auf diese Weise nicht ausweichen konnte und daß er sich ihm früher oder später stellen mußte. Doch noch wollte er nicht. Und so tat er Dinge, die für ihn und die anderen Aktivatorträger völlig unwichtig waren.
    Als es Dennis Halva endlich wieder einmal gelang, einen Ball auf seinen Gegner zurückzuschießen, beschleunigte er den Ball telekinetisch und gab ihm zusätzlichen Drall. Damit täuschte er Harras Guy. Dieser zögerte für den Bruchteil einer Sekunde, wich dann zu spät aus, und der Ball platzte auf der Sichtscheibe seines Helmes.
    Die Menge jubelte ob dieses Treffers, und von nun an hatte Gucky keinerlei Hemmungen mehr, Dennis Halva zu helfen. Er verzögerte die auf ihn zufliegenden Bälle und beschleunigte seine Angriffsbälle.
    Die Menge tobte. Jeder Treffer Halvas wurde gefeiert, und Guy geriet mehr und mehr ins Hintertreffen. Gucky erfaßte telepathisch, daß er an ein Versagen seiner Push-Geräte glaubte und völlig außer Fassung geriet, weil so etwas bei seinen bisherigen Kämpfen noch nie passiert war.
    Kaum einer seiner bisherigen Siege war auf ehrliche Weise errungen worden.
    Nachdem er das herausgefunden hatte, bereitete es Gucky ein ausgesprochenes Vergnügen, Guy einem Trommelfeuer von Farbbällen auszusetzen, und er war erst zufrieden, als Halva den Kampf gewonnen hatte.
    Für eine Weile vergaß der Ilt, daß er allzubald sterben mußte
     
    4.
     
    Perry Rhodan wurde sich dessen bewußt, daß auch er mehrere Tage brauchte, um das Ungeheuerliche in seinem ganzen Umfang zu verstehen und zu akzeptieren.
    Allmählich überwand er den Schock. „Wir müssen etwas tun", sagte er, als Atlan zu ihm ins Büro am Goshun-See kam. „Ich werde nicht weiter untätig herumsitzen und über das Ende nachdenken, solange ich vielleicht noch eine Chance habe, es abzuwenden."
    Der Arkonide wich seinen Blicken nicht aus, und Rhodan meinte, so etwas wie eine tiefe Traurigkeit in den rötlichen Augen des Freundes zu sehen. Auch Atlan war über das Lippenbekenntnis hinausgekommen und hatte das letzte „Vielleicht doch nicht" in seinem Innersten ausgelöscht, „Ich hoffe, ich erfahre, was geschehen ist, bevor ich sterbe", seufzte der Arkonide.
    Rhodan verstand ihn. Atlan spielte darauf an, daß sich irgendwo in der Weite des Universums etwas

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