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1504 - Die Mutantensucher

Titel: 1504 - Die Mutantensucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnten sich Vaiders Detailbeobachtung nur damit erklären, daß es irgendwo eine Symbiose zwischen den Quaqueks und anderen Tieren gab, die bisher nicht erkannt worden war.
    Er, Pionier Vaider, erhielt den Auftrag, sich um die Zusammenhänge zu kümmern und Forschungen anzustellen. Zu diesem Zweck wurde er von seiner Tätigkeit als Pionier, zunächst beurlaubt und trug ab sofort den Titel eines Forschers.
    Gerino bedankte sich überschwenglich und machte vor dem leeren Bildschirm einen Luftsprung. Als er hart mit dem Hinterteil auf dem Stuhl landete, rief ihn der Schmerz langsam in die Wirklichkeit zurück.
    Wenn er es sich recht überlegte, war es sein eigener Fehler, den er da auszubaden hatte. Er hatte die Quaqueks von Robotern aufstöbern und zu seinem Pferch bringen lassen, ohne dabei deren Lebensumstände näher zu analysieren. Wenn er nicht aufpaßte, dann störte er ein biologisches Gleichgewicht zweier Populationen, und das konnte ihm gemäß den Kolonisierungsgesetzen des linguidischen Reiches empfindliche Strafen einbringen.
    Der Forscher Vaider verließ den Container und fing die Bewegung des Fahrzeugs mit den Knien auf. Er machte ein paar Schritte entlang der Behausung und ließ seinen Blick hinüber zum Rand des Dschungels schweifen. Bis hierher waren die Rodungsmaschinen noch nicht vorgedrungen, der Pferch bewegte sich auf einer natürlichen Lichtung, die hinter seinem Rücken beinahe bis zum Horizont reichte. Gerino entdeckte einen Schatten vor dem dunklen und verschlungenen Grün, der sich gleichmäßig bewegte. Er beschattete die Augen mit den Haarbüscheln der linken Hand und fixierte den Schatten. Vaiders Bewegungen wurden langsamer, und er ging in die Knie und danach in die Hocke. Er stieß ein Schnalzen aus, doch der Schatten reagierte nicht.
    Endlich, als er schon glaubte, einer Sinnestäuschung erlegen zu sein, wanderte der Schatten weiter. Er bewegte sich auf den Pferch zu und geriet dabei aus dem Dunkel des Dschungelhintergrundes vor das blaue Licht des Himmels.
    Wieder eine neue Population! durchzuckte es Vaider. Was sucht dieses Tier am Pferch? Dorina, hilf!
    Er begann zu zittern. Das pelzige Tier schien eine Beziehung zu den Quaqueks zu haben.
    Die Symbiose, das war es! Gerino sah einen Symbiosepartner der Quaqueks vor sich. Das Wesen trug einen dichten, flauschigen Pelz und hatte zwei große Ohren, wie es bei Waldbewohnern nicht selten vorkam. Es wies einen deutlichen Buckel auf, der sich jetzt allerdings glättete. Der Forscher bildete sich ein, daß das Wesen sich aufrichtete und dann mit großen Augen zu ihm herüberschielte. Es erreichte den Pferch und verharrte dicht an den Metallstangen. Sein Maul öffnete sich weit, aber es brachte keinen Laut hervor.
    Die Neugier des Forschers paarte sich mit seinem Ehrgeiz. Ein solches Tier fangen und die Art der Symbiose nachweisen, die sich sicher nicht nur auf den Verzehr der Quaquek-Milch beschränkte! Eine solche Gelegenheit gab es nur einmal im Leben.
    Vorsichtig richtete sich der Linguide auf und setzte einen Fuß vor den anderen. Schritt für Schritt ging er auf das Wesen zu und fixierte es mit den Augen. Er versuchte es auf die Stelle zu bannen, und er hatte sogar Erfolg damit. Das Wesen floh nicht vor ihm. Es erwiderte den Blick und klammerte sich an einer der Metallstangen fest. Gerino machte die letzten, entscheidenden Schritte. Seine Arme schossen 1 nach vorn, und er griff zu. Er bekam ;das Bündel Fell zu fassen und vernahm einen schrillen Laut, den er als Schmerzenslaut interpretierte. Er lockerte seinen Griff ein wenig, drehte das Geschöpf herum und hob es vor sein Gesicht. Er musterte die gefährlich blitzenden Augen und schnupperte, um den typischen Ammoniakgeruch aller Pelztiere Compols zu prüfen. Er roch nichts.
    Vaider griff wieder fester zu und wunderte sich, wie schwer das Geschöpf war. Fasziniert beobachtete er, wie es einen seiner Vorderläufe anwinkelte und eine Faust machte. Im nächsten Augenblick landete diese Faust genau zwischen seinen Augen.
    Gerino Vaider sah die Sterne der gesamten Eastside blinken.
     
    8. In Lingofer
     
    Die Abenddämmerung senkte sich über den Kontinent. An der Südspitze Manyattas war der Dschungel auf einer Fläche von hundert Quadratkilometern gerodet worden. Hier entstand die Hauptstadt Lingofer.
    Flutlichter beleuchteten die gewaltige Baustelle, die noch lange nicht den Rand des gerodeten Gebiets erreicht hatte. Lingofer bestand aus einem Kern aus ziemlich dicht beieinander

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