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1504 - Mordgeschichten

1504 - Mordgeschichten

Titel: 1504 - Mordgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine. Es gibt noch einen anderen Grund, weshalb ich anrufe. Wie ist das mit der vierten Geschichte über Aaron, den Killer?«
    Mike hatte gewusst, dass sein Verleger diese Frage stellen würde. Seine Antwort klang etwas zögerlich. »Nun ja, der Roman ist beinahe fertig. Ich wollte noch den Schluss etwas abändern. Das kostet mich Zeit und…«
    »Mike…«, dehnte der Verleger, »… stimmt das, oder wollen Sie mir einen Bären aufbinden?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Wie käme ich dazu? Das ist schon alles okay, echt.«
    »Verdammt, warum kann ich Ihnen nicht glauben? Es gelingt mir einfach nicht. Ich habe das Gefühl, dass mit Ihnen etwas nicht stimmt, Mike. Das sage ich Ihnen ganz ehrlich.«
    »Ach. Und wie kommen Sie darauf?«
    »Intuition, mein Lieber. Ja, ich habe Ihnen zugehört und bin zu dem Schluss gekommen, dass bei Ihnen nicht alles in Ordnung ist. Sie spielen mir etwas vor.«
    »Nein!«
    Der Verleger blieb dabei. »Doch. Und ich möchte Sie daran erinnern, dass Sie versprochen haben, mir Bescheid zu geben, sollten Sie irgendwelche Probleme quälen. Mehr will ich gar nicht sagen. Aber ich habe Sie schon anders erlebt.«
    »Dafür kann ich nichts.«
    »Na gut. Vergessen Sie nur nicht, dass Sie sich auf mich verlassen können. Wenn Sie aus ihrer Einsamkeit raus wollen, lasse ich Sie abholen. Das ist kein Problem, Sie wissen es.«
    »Ich fühle mich hier wohl, und in ein paar Tagen haben Sie auch meinen vierten Roman.«
    »Dann ist es gut.«
    Für Mike Raven war die letzte Bemerkung seines Verlegers so gut wie ein Schlusspunkt. Deshalb legte er auf. Im nächsten Moment erlebte er die große Stille um sich herum. Da gab es keine Stimme mehr, die ihm etwas mitteilte. Er war wieder allein, und ob er sich tatsächlich so wohl fühlte, war noch die große Frage.
    Raven blieb an seinem Arbeitsplatz sitzen und schlug beide Hände vor sein Gesicht. Der Anruf hatte ihn aufgerüttelt. Dass die Polizei etwas von ihm wollte, konnte er nicht begreifen. Er war sich wirklich keiner Schuld bewusst. Er hatte hier gesessen und seine Geschichten geschrieben, aber er musste auch zugeben, dass seit dem gestrigen Tag alles anders geworden war.
    Es gab Aaron, es gab den bösen Engel. Er hatte ihn erfunden, aber er hätte nie gedacht, dass diese Person auch in der Wirklichkeit existieren könnte.
    Und ihm kam der folgenschwere Gedanke, dass man eigentlich nur als Mensch existieren konnte. Aber war dieser Aaron, der böse Engel, tatsächlich ein Mensch - oder war er mehr?
    Darauf fand der Autor keine Antwort. Da stockte seine Fantasie einfach.
    Weiterhin umgab ihn die Stille. Raven konnte darüber nachdenken, wie es weitergehen sollte, aber das wusste er nicht. Wenn es eine Lösung gab, lag sie in einer nebligen Ferne verborgen.
    Mike Raven zuckte wie unter dem berühmten Peitschenhieb zusammen, als er hinter seinem Rücken das leise Lachen hörte.
    Er drehte sich zusammen mit dem Stuhl um.
    Jetzt schaute er in die andere Richtung, Sein Mund öffnete sich, ohne dass er etwas hervorbrachte. Er hatte Besuch bekommen.
    Der böse Engel war da!
    »Da bin ich wieder!«
    Diese vier Worte trafen den Autor schlimm. Sie gingen ihm unter die Haut. Er spürte die Kälte in sich ebenso wie die aufsteigende Hitze. Es war ein Wechselspiel, dem er nicht entkommen konnte, und so schloss er einfach die Augen, um sich von dem Anblick zu entfernen, aber er wusste genau, dass es nichts brachte.
    »Lass es, mein Lieber. Du bist hier, und ich bin ebenfalls vorhanden. Das ist doch eine wunderbare Konstellation. Daran sollten wir wirklich nichts ändern.«
    Mike sah ein, dass er sich der Wahrheit nicht entziehen konnte. Er schaute wieder nach vorn und sah die Gestalt des Killers vor sich stehen. Beim ersten Zusammentreffen hatte sie auf seinem Platz hinter dem Schreibtisch gesessen, aber der thronartige Stuhl war nun besetzt, und nichts wies darauf hin, dass der unheimliche Besucher ihn erneut einnehmen wollte.
    Er stand da und sah aus, als bestünde er nur aus der langen Kutte, die mit ihrem Saum den Boden erreichte. Der Kopf war unter der Kapuze verborgen. Ein Gesicht war nicht zu sehen. Innerhalb des Ausschnitts malte sich nur die Schwärze ab.
    Auf dem Drehstuhl mit der thronartigen Rückenlehne kam sich Mike wie der armer Sünder vor, über den Gericht gehalten werden sollte.
    Der böse Engel war nicht bewaffnet, das hatte er auch nicht nötig. Er allein reichte als Waffe aus.
    Aus dem Dunkel in der Kapuze drang erneut die Stimme hervor.
    »Du hast

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