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1505 - Der blinde Blutsauger

1505 - Der blinde Blutsauger

Titel: 1505 - Der blinde Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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störte.
    Er konnte nicht sagen, was es war. Es war nicht konkret, aber sein übersensibles Empfinden hatte ihm eine Warnung zugeschickt, und auf die hörte er.
    Es war zu einer Veränderung innerhalb des Hauses gekommen. Eine verrückte Sache, aber sie traf den Kern. Es war jemand gekommen, den er nicht einordnen konnte. Aber dieser Jemand war vorhanden, und er strahlte etwas aus, das der Vampir merkte, obwohl er sich nicht in dessen Nähe aufhielt. Da gab es etwas, das seinen Plan störte.
    Genau das machte den Baron nervös.
    Er hatte schon daran gedacht, sein Versteck zu verlassen, um nachzuschauen, was es hätte sein können. Aber er hatte darauf verzichtet und sich vorgenommen, sich an Stella Doyle zu halten. Sie war die Chefin, und als solche musste sie wissen, was in ihrem Wirkungskreis ablief.
    Es würde dunkel werden. Es gab nichts, was den Kreislauf unterbrach, aber es würde auch Zeit verstreichen, in der nichts Wesentliches passierte. Der Vampir nahm sich vor, diese zu nutzen. Um dies in die Tat umsetzen zu können, musste er den Bereich des Kellers verlassen und nach nebenan gehen, denn dort befand sich ein Haustelefon.
    Wenn der Hausmeister die unteren Räume kontrollierte und einen Fehler entdeckte, dann konnte er vom Keller her Stella Doyle anrufen, um Instruktionen einzuholen.
    Dieses Telefon war für den blinden Blutsauger Gold wert. Um wählen zu können, brauchte er das Augenlicht nicht. Er wusste, welche Tasten er drücken musste.
    Es kam ihm alles entgegen. Es war so gut wie perfekt. Er kicherte leise vor sich hin, als er daran dachte, wie erschreckt die Heimleiterin sein würde.
    Natürlich hatte er das Fremde nicht vergessen, das sich in diesem Heim eingenistet hatte. Die Strömungen erfassten ihn auch jetzt, aber er hatte sich damit abgefunden.
    Hier unten in seiner dunklen Welt gab es einige Regale, die mit Konserven gefüllt waren. Es standen auch Kartons herum, mal geschlossen, mal offen, und über die mit Wasser gefüllten Kisten stolperte er schon lange nicht mehr.
    Er wusste, dass sie rechts und links neben der Tür gestapelt waren, die er öffnen musste, um in den Maschinenraum zu gelangen, wo sich das Telefon befand.
    Anrufen oder nicht? Ja, er würde es tun, aber er wusste nicht, ob es der richtige Zeitpunkt war. Deshalb wollte er noch warten. Aber nicht mehr in der Vorratskammer, sondern nebenan.
    Der Baron war blind. Eine Tatsache, ein Überbleibsel aus der Vergangenheit.
    Und wer ihn ansah, der wusste sofort Bescheid, was mit seinen Augen geschehen war.
    Man hatte ihn geblendet!
    Wenn er mit den Fingern über sie rieb, fühlten sie sich anders an als bei einem normalen Menschen. Die Lider waren zurückgetreten, und dahinter waren die Augenhöhlen mit einer weißen Masse gefüllt, die von winzigen roten Äderchen durchzogen war.
    Es machte ihm nichts aus. Er lebte damit. Er hatte sich daran gewöhnt.
    Er würde seine Zeichen setzen und das Heim unter seine Kontrolle bekommen. Auch blinde Vampire konnten in die Welt geschickt werden, um Angst und Schrecken zu verbreiten.
    Er wollte die Tür öffnen, um in den zweiten Raum zu gehen, als er zurückzuckte. Sein sehr sensibles Gehör hatte etwas wahrgenommen.
    Es war das Geräusch von Schritten, die sich der Tür näherten und sicherlich nicht davor verstummen würden.
    Jemand kam!
    Der Vampir zog sich zurück. Wer ihn jetzt beobachtete, der hätte sich über seine geschmeidigen und zielsicheren Bewegungen gewundert.
    Auch jetzt machte er so gär nicht den Eindruck eines blinden Menschen.
    Er fand auch zielsicher sein Versteck, bevor die Tür geöffnet wurde.
    Der Blutsauger stand hinter dem Kistenstapel, der wie ein kleiner Turm vor ihm aufragte. Dort wartete er ab und verhielt sich so ruhig wie möglich.
    Jemand schob sich in den Raum.
    Er ging nicht mal langsam. Er schaltete das Licht ein, was der Vampir mitbekam, weil der alte Drehschalter an der Wand ein leises Knacken von sich gab.
    Kein Geräusch drang aus dem Mund des Lauernden. Nur seine Sinne waren hoch konzentriert. Er kannte sich im Heim aus und wusste trotz seiner Blindheit die einzelnen Bewohner zu unterscheiden. Er identifizierte sie an ihrem Körpergeruch, und so wusste er jetzt, wer den Raum betraten hatte.
    Es war der Hausmeister, der Mann, der zweierlei Funktionen in diesem Haus ausübte.
    Zum einen saß er an der Anmeldung, und zum anderen übernahm er die technische Überwachung. Auch sorgte er dafür, dass der schwerere Proviant in die Küche geschafft wurde, denn

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