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1506 - Eine Welt der Linguiden

Titel: 1506 - Eine Welt der Linguiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bräuche.
    Der Linguide sah nicht so aus, als sei er von der ODIN übermäßig beeindruckt. Er blieb vor Alaska Saedelaere stehen, gerade weit genug entfernt, um jede zufällige Berührung von vornherein zu vermeiden. Er wirkte dabei nicht ängstlich, nicht einmal ausgesprochen vorsichtig.
    Alaska Saedelaere hatte sogar den Eindruck, daß die Vorsichtsmaßnahme in gleich starkem Maß sowohl seiner eigenen Sicherheit als auch der des Fremden diente. Die Haltung des Linguiden erinnerte ihn an seine eigene Vergangenheit. Damals, als er noch mit dem Cappin-Fragment im Gesicht herumgelaufen war, hatte er sich ganz ähnlich verhalten. „Ich bin kein Teleporter", sagte er.
    Zu seiner Überraschung akzeptierte der Linguide diese Erklärung auf Anhieb. Er schien gar nicht erst auf die Idee zu kommen, daß man ihn belügen könnte. „Ich heiße Amdan Cutrer", erklärte er.
    Amdan Cutrer war kleiner als Alaska Saedelaere. Er hatte helles Haar, das seinen Kopf wie ein Helm umschloß.
    Die Gesichtsbehaarung war nach außen gebürstet und unter den Augen entfernt. Der Linguide hatte eine sehr helle Haut. Seine Augen waren graublau. Er schien ein wenig älter als Moron Zembal zu sein und wirkte etwas sanfter und verbindlicher.
    Alaska Saedelaere nannte seinen Namen. Amdan Cutrer sah ihn aufmerksam an und streckte ihm dann die Hand entgegen.
    Die Geste kam überraschend und war - soviel der Terraner wußte - unter Linguiden keineswegs allgemein üblich. Er nahm die Hand und drückte sie. Sie fühlte sich weich an. Die dichte Behaarung auf dem Handrücken war kurz und sehr dicht. „Komm", sagte Alaska Saedelaere, wandte sich um und ging voran.
    Amdan Cutrer folgte ihm schweigend. Er unternahm keinen Versuch, Alaska in ein Gespräch zu verwickeln, geschweige denn, ihm irgend etwas einzureden.
    Alaska Saedelaere fand die Haltung dieses Wesens durchaus beeindruckend.
     
    *
     
    „Wir warten schon lange auf eine solche Gelegenheit", erwiderte Rhodan gedehnt. „Eure Friedensstifter sind offenbar sehr beschäftigt."
    „Das sind sie in der Tat."
    „Aber jetzt haben sie Zeit für uns?"
    Es gab keinen Zweifel daran, daß Adam Cutrer den Spott bemerkte, der in der Stimme des Terraners mitschwang. Er lächelte. „Man hat euch hier recht unhöflich behandelt", sagte er sanft. „Ich bitte euch, uns dies zu verzeihen. Es war eine Vorsichtsmaßnahme. Die Vorfälle auf dem Planeten Compol haben sich herumgesprochen.
    Einige von denen da draußen scheinen zu glauben, daß schon ein Funkkontakt zu euch gefährlich sein könnte. Meine Meisterin und Balasar Imkord haben das inzwischen geklärt. Die Quarantäne ist aufgehoben."
    „Habt ihr keine Angst, daß es einen neuen Unfall geben könnte?"
    „Ihr werdet das zu vermeiden wissen."
    „Na schön", sagte Rhodan nachdenklich. „Wie viele Begleiter darf ich mitbringen?"
    „Für den Anfang sollten es nicht mehr als drei sein", erklärte der Linguide. „Die Friedensstifter werden nur von je einem ihrer Schüler begleitet. Wir hoffen auf ein vertrauliches und Vertrauen weckendes Gespräch, und das läßt sich nach unserer Erfahrung besser in einem kleinen Kreis führen."
    „Das ist richtig", stimmte Rhodan zu. „Sind noch andere Bedingungen zu erfüllen?"
    Amdan Cutrer sah ein wenig verblüfft drein. „Von Bedingungen kann gar keine Rede sein!" versicherte er. „Es war nur ein Vorschlag. Wenn dir drei Begleiter zu wenig sind, kannst du selbstverständlich auch mit einer größeren Gruppe kommen, und natürlich könnt ihr alle euch frei auf Drostett bewegen."
    „Wir werden zu fünft sein. Ist euch das recht?"
    „Ja. Wird sich der Teleporter von Compol unter deinen Begleitern befinden?"
    „Selbstverständlich nicht!"
    „Aber Balasar Imkord und meine Meisterin würden ihn sehr gerne kennenlernen."
    „Gucky?" fragte Rhodan überrascht. „Habt ihr mehrere Teleporter?" fragte der Linguide zurück. „Nein", erwiderte Rhodan nachdenklich. „Ich glaube nicht, daß der Ilt die Einladung annehmen wird. Der Schock sitzt ihm sehr tief. Er fürchtet sich vor einer neuerlichen Begegnung mit Angehörigen deines Volkes."
    „Dorina Vaccer und Balasar Imkord haben sich über die Vorgänge auf dem Planeten Compol ausführlich informiert. Sie sind zu dem Schluß gekommen, daß dieses Wesen namens Gucky nicht in böser Absicht gehandelt hat. Gucky wußte nicht, was geschehen würde. Es war ein Fehler, euch nicht von vornherein die volle Wahrheit über die Hintergründe der Tabus zu sagen. Wenn ihr

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