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1506 - Eine Welt der Linguiden

Titel: 1506 - Eine Welt der Linguiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte den Eindruck, daß Imkord es nicht ungerne gesehen hätte, wenn der Terraner das Angebot abgelehnt hätte. Genausogut konnte es allerdings auch ganz anders sein: Vielleicht rief der Linguide diesen Eindruck sogar absichtlich hervor. „Sind irgendwelche Risiken damit verbunden?" fragte Rhodan. „Nein", erwiderte Balasar Imkord. „Dann nehme ich dein Angebot an."
    „Gut", sagte der Friedensstifter nachdenklich. „Ich werde dich noch vor Sonnenaufgang wecken.
    Bis dahin ziehe ich mich zurück."
    „Habe ich bestimmte Vorbereitungen zu treffen?" fragte Perry Rhodan. „Nur eine, verbringe diese Nacht nicht in deinem Raumschiff."
    „Warum nicht?"
    „Frage nicht. Tu einfach, was ich dir sage."
    Und schon war er fort.
    Nachdenklich kehrte Rhodan zu den anderen zurück. „Alles in Ordnung?" fragte Bull beunruhigt. „Ich glaube schon", murmelte Rhodan. „Ich soll ihn morgen auf seinem Lebensweg begleiten - was immer das sein mag."
    Moron Zembal, der gerade mit Alaska Saedelaere sprach, drehte sich blitzschnell um und starrte Rhodan an.
    Für einen Augenblick wirkte er völlig fassungslos. Dann hatte er sich sofort wieder in der Gewalt. „Lebensweg? Was soll das sein."
    „Ich habe keine Ahnung, aber er hat mir versichert, daß es ungefährlich ist. Also werde ich die Einladung annehmen."
    „Du willst doch nicht etwa alleine gehen?" fragte Bull skeptisch. „Wieso alleine?" fragte Rhodan amüsiert zurück. „Balasar Imkord wird doch dabeisein."
    Reginald Bull setzte zum Sprechen an, besann sich dann aber und schwieg.
    Salaam Siin erklärte Dorina Vaccer mit offensichtlicher Begeisterung die Grundzüge der ophalischen Sprache und flocht immer wieder mehr oder weniger wohlklingende Beispiele ein. Tamosh Unda erzählte dem Schüler Amdan Cutrer einige abenteuerliche Begebenheiten aus der Geschichte seines Volkes. Selbst Alaska Saedelaere, den man wirklich nicht als besonders gesellig bezeichnen konnte, schien sich bei seinem Gespräch mit Moron Zembal prächtig zu amüsieren. „Wir treffen uns morgen früh in deinem Schiff."
    Das war Dorina Vaccer. Sie sprach zu Salaam Siin. „Es ist die HARMONIE", erklärte der Ophaler und flocht fröhliche Flötentriller in jedes Wort. „Sie ist das kleinste der drei Schiffe. Wenn du der Schleuse deinen Namen nennst, wird die HARMONIE dich einlassen und zu mir führen."
    Er verabschiedete sich mit einigen wundervollen Akkorden und verließ den Pavillon. Er tänzelte förmlich in den Gleiter, der für ihn bereitstand. Einer der jüngeren Schüler flog mit ihm davon.
    Dorina Vaccer wandte sich Rhodan und Bull zu. Ihre Bewegungen hatten etwas Tänzerisches, ohne dabei gestelzt zu wirken, einfach nur federleicht. „Die Sprache der Ophaler ist faszinierend", sagte sie lächelnd. „Er will mir morgen mehr davon zeigen. Ich bin schon sehr gespannt darauf."
    „Wir wüßten viel lieber etwas mehr über eure Sprache", bemerkte Reginald Bull.
    Die Friedensstifterin lachte. „Alles zu seiner Zeit", versprach sie. „Außerdem ist Lingo nichts Besonderes."
    „Das hat Salaam Siin auch behauptet. Aber ich weiß nicht, ob er sich darin nicht vielleicht irrt."
    „Lingo", sagte Dorina Vaccer, „ist eine sehr einfache Sprache - nicht mit anderen zu vergleichen.
    Und das, was euch interessiert, hat mit Lingo gar nichts zu tun."
    „Sondern?"
    „Mit euren eigenen Sprachen. Jede Sprache ist gleichzeitig die Definition einer Welt - einer Wirklichkeit, wie wir es nennen. Eurer Wirklichkeit, wenn es um eure Sprache geht. Man kann eure Wirklichkeit nicht in Lingo beschreiben und umgekehrt die Wirklichkeit der Linguiden nicht in eurer Sprache."
    „Es gibt sicher große Unterschiede zwischen euch und uns", sagte Rhodan nachdenklich. „Aber so groß, daß man von verschiedenen Wirklichkeiten sprechen kann, werden die Unterschiede wohl doch nicht sein."
    „Größer als du denkst", erwiderte Dorina Vaccer ernst. „Eben deshalb liegt uns so viel daran, euch unsere Wirklichkeit zu zeigen. Das ist nur nicht so leicht, wie es sich zunächst anhören mag. Morgen, wenn du zurückkehrst, wirst du vielleicht schon etwas mehr darüber wissen."
    „Was ist dieser Lebensweg, zu dem Balasar Imkord mich eingeladen hat?"
    „Ein Weg, der in die Vergangenheit führt. Mehr kann ich dir darüber beim besten Willen nicht sagen."
    „Mehr willst du nicht sagen", korrigierte Rhodan nüchtern.
    Die Friedensstifterin lächelte. „Diese Einladung geht nur dich und Balasar Imkord etwas an", erklärte sie. „Ich

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