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1511 - Der letzte Engel

1511 - Der letzte Engel

Titel: 1511 - Der letzte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestimmten Ort gebracht, an dem wir nicht so auffallen, aber ich sage dir schon jetzt, dass noch einiges vor uns liegt.«
    »Meinst du die Nacht?«
    »Die auch, und sie wird für uns beide sehr wichtig werden. Geh davon aus, dass du so etwas wie ein Wächter des Guten in dieser Nacht sein wirst. Merke dir alles, was du zu sehen bekommst. Vergiss nichts, den Rat gebe ich dir.«
    Es waren die letzten Worte, die sie mir sagte, dann war ich für sie nicht mehr interessant. Ich sah noch, wie sie ihre Flügel ausbreitete und sehr schnell in die Höhe stieg.
    Erst jetzt fiel mir auf, dass sich über meinem Kopf das Geäst hoher Bäume ausbreitete, sodass ein Teil des Himmels verdeckt wurde. Einige Blätter bewegten sich hektisch, als X-Ray zwischen dieses schützende Astwerk glitt und Sekunden danach nicht mehr zu sehen war.
    Allein blieb ich zurück. Am liebsten hätte ich einen Platz gehabt, auf dem ich mich hätte niederlassen können. Den gab es leider nicht, aber ich war auch nicht allein, denn von jenseits der Baumgruppe wehten Stimmen zu mir herüber.
    Ich machte mich auf den Weg. Bald war zu erkennen, dass ich mich nicht in einem Wald befand, sondern in einem kleinen Park. In welchem, fand ich so schnell nicht heraus. Bis ich eine Stelle gefunden hatte, die eine einigermaßen freie Sicht zuließ. Und da sah ich den großen Bau des Britischen Museums. Da ich mich in London auskannte, wusste ich, dass ich mich am Russell Square befand. Er war ein grünes Viereck, das von vier Straßen eingerahmt wurde.
    Auch die Universität lag in der Nähe, und bis zu meiner Wohnung war es ebenfalls nicht weit.
    Zu Fuß allerdings schon, und so nahm ich mir ein Taxi, das mich zu meinem Ziel brachte.
    Die Dunkelheit hatte den Tag noch nicht abgelöst. Doch lange konnte es nicht mehr dauern, bis sich ein zu warmer Tag dem Ende zuneigte. Die meisten Menschen hatten schon jetzt Feierabend. Sie genossen das warme Wetter und hielten sich deshalb im Freien auf.
    Vor dem Hochhaus stieg ich aus, zahlte und ging die wenigen Schritte auf den Eingang zu. Ich wusste keine andere Möglichkeit, als mich in meine Wohnung zurückzuziehen, aber ich war allein und ohne Suko.
    Mein Freund trieb sich einige Hundert Kilometer nordwestlich von mir entfernt herum und war mit einem mörderischen Hexenbrunnen konfrontiert.
    Ich dachte auch an Shao, Sukos Partnerin, und hoffte, dass sie mir nicht über den Weg lief. Ich hätte zu viele Fragen beantworten müssen, und das wäre schlimm gewesen, denn die Antworten waren verdammt fantastisch.
    Erst mal musste ich allein bleiben und über das nachdenken, was mir widerfahren war. Von verrückt bis unglaublich schössen mir die Attribute durch den Kopf, aber ich wäre nicht John Sinclair, der Geisterjäger, gewesen, um so etwas nicht akzeptieren zu können.
    Ich schlich über den Flur und war auch sehr leise, als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschloss. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn ich von X-Ray erwartet worden wäre, aber der Engel war nicht da. Es war niemand anwesend, der auf mich wartete.
    Ich betrat den Wohnraum, ärgerte mich etwas über die stickige Luft und holte mir aus dem Kühlschrank eine Flasche Mineralwasser. Es tat gut, die Flüssigkeit zu trinken. Dabei ließ ich mich in einen Sessel fallen und streckte die Beine aus.
    Meine innere Uhr tickte auf Entspannen und Nachdenken, aber das wollte ich nicht. Der Besuch dieses seltsamen Engels hatte mir zwar privat gegolten, aber er fiel auch in mein Gebiet, und ich dachte daran, wer mich bezahlte.
    Es gab einen Menschen, der für mich praktisch immer erreichbar war.
    Ob am Tag oder in der Nacht. Das war mein Chef, Sir James Powell.
    Wie ich ihn kannte, konnte er noch im Büro sein. Wenn ich ihn dort nicht fand, würde ich im Club anrufen, denn dort entspannte er fast jeden Abend nach der Arbeit.
    Ich hatte Glück. Er war noch im Büro. Kaum hatte er mich erkannt, hob er seine Stimme an.
    »John, endlich! Gut, dass Sie sich melden. Wir haben Sie schon vermisst.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Wo stecken Sie und Suko denn?«
    »Ich bin wieder in London.« Es folgte eine Pause. »Was sagen Sie da?«
    »Ja, ich bin in London.«
    »Ahm - und Suko?«
    »Treibt sich noch auf Anglesey herum.«
    Ich hatte wenig gesagt, doch es war mir gelungen, Sir James neugierig zu machen, und so sagte er: »Ich denke, das müssen Sie mir erklären, und sicherlich haben Sie mich auch deswegen angerufen.«
    »In der Tat, Sir. Ich weiß ja, dass Sie an unglaubliche

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