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1512 - Der Höllenpunk

1512 - Der Höllenpunk

Titel: 1512 - Der Höllenpunk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich besonders.«
    »Ehrlich?«
    »Ja!«
    Malcolm amüsierte sich. Er stellte die Frage, obwohl er die Antwort schon vorher kannte. »Was hast du denn mit ihr vor?«
    »Ich werde zu ihr gehen und sie umarmen. Und dann sorge ich dafür, dass sie den Atem der Hölle spürt.« Bei jedem Wort war ihre Stimme um eine Oktave nach unten gesackt, und das letzte Wort war nur noch ein Flüstern gewesen.
    »Du kannst es tun!«
    »Danke, Malcolm.«
    Jane hatte sich alles in Ruhe angehört. Nur nicht in Panik verfallen. Nur nicht die Nerven verlieren. Sie kannte sich selbst gut genug, und sie wusste auch, dass sie schon schlimmere Situationen erlebt hatte.
    Hinzu kam, dass sie nicht allein bleiben würde. Wenn John Sinclair versprochen hatte, zu kommen, dann würde er dieses Versprechen auch einhalten, das stand für sie fest. Und er war jemand, der sich die Butter nicht so leicht vom Brot nehmen ließ. Draußen hatte Jane keine Punks gesehen, die ihn hätten aufhalten können. Da war wohl nur dieser Hero zu finden, doch auch der hielt sich zurück.
    »Na los, Suzie, mach schon, wir haben nicht ewig Zeit. Die Nacht ist zu wichtig für uns.«
    »Ja, ich weiß.« Suzie schaufelte einen Teil ihrer Rastalocken nach hinten und duckte sich leicht, wobei sie ein Raubtier imitierte und so auf Jane zuschlich.
    Die Detektivin unterschätzte ihre Lage keineswegs. Sie wusste verdammt gut, dass der äußere Schein oft trügen konnte.
    Was nicht so lebensbedrohend aussah wie hier, das konnte sich innerhalb weniger Augenblicke ändern, und genau darauf stellte sich die Detektivin ein.
    Suzie war weiter gegangen. Sie wusste, dass man ihr zuschaute, und versuchte ihren großen Auftritt. Von der Gestalt her war sie kleiner als Jane, aber man konnte sie als ungemein drall bezeichnen mit zwei schon provozierend hervorstehenden Brüsten, die sich unter dem T-Shirt mit dem Sargaufdruck abzeichneten. Die Weste war nicht geschlossen, und sie trug Schuhe mit hohen Absätzen, um größer zu wirken.
    Jane sah, dass ihre Augen sehr hell waren. Zudem hatte sie einen kleinen Kirschmund, der sich beim Lächeln in die Breite zog.
    »Na, Süße, was ist?«, fragte sie.
    »Süße, sagst du?«
    »Cool, nicht?«
    Jane blieb gelassen und sagte mit leiser Stimme: »Das will ich nicht beurteilen, aber ich glaube, du solltest anfangen, umzudenken. Das wäre am besten.«
    »Habe ich schon getan. Kein Problem. Wir alle hier sind in ein anderes Leben eingetreten. Wir haben das kleine Wunder erlebt. Wir sind alle zufrieden, denn wir hätten uns kaum vorstellen können, noch mal etwas so Neues zu erleben. Stark«, flüsterte sie, »ja, wir sind stärker geworden, viel stärker.«
    »Durch wen?«
    »Ach, du kennst ihn doch. Wir wissen von ihm, dass du Leila gerettet hast. Aber sie gehört zu uns, und wir werden dafür sorgen, dass sie wieder zu uns zurückkehrt.«
    »Nein, das ist vorbei. Nicht Leila. Sie hat sich entschlossen, den anderen Weg zu gehen.«
    »Hero wird sie finden«, flüsterte Suzie. »Er ist derjenige, der jeden und alles findet. Man muss ihm nur vertrauen. Und wenn ich dich so anschaue, bist du jemand, der zu uns passt. Ja, ich spüre etwas in dir, was ich an anderen Menschen niemals bemerkt habe. Da ist etwas. Kann es sein, dass wir uns irgendwie gleich sind?«
    Jane hatte diese Bemerkung nicht gefallen. Allerdings wusste sie sehr gut, was der anderen Seite aufgefallen war. Bisher hatte sie es nicht geschafft, die schwachen, aber latent vorhandenen Hexenkräfte in ihrem Innern zu verbannen. Sie waren das Andenken an eine schlimme Zeit, und genau das spürte diese Suzie.
    »Na, habe ich recht?«
    »Nein, das hast du nicht.«
    »Ich mag dich trotzdem.«
    »Dafür kann ich nichts«, sagte Jane. Sie war froh, dass sich die Kerle zurückhielten und Suzie den Vortritt überließen. Sie war in ihrem Element und schien einen Narren an Jane Collins gefressen zu haben.
    Bewaffnet war sie nicht. Zudem entdeckte Jane keinen Gegenstand an ihr, der als Waffe tauglich gewesen wäre.
    Aber sie war trotzdem gefährlich. Auf keinen Fall durfte sie sie unterschätzen, trotz des weichen Lächelns, das weiterhin auf ihren Zügen lag.
    Suzie breitete die Arme aus. »Komm her! Komm zu mir! Komm zu uns, in eine neue Welt.«
    »Nein, ich…«
    Suzie wollte es. Ihr Handeln riss Jane Collins das Wort von den Lippen.
    Die Punkerin warf sich nach vorn und stand dann so dicht vor der Detektivin, dass diese keine Chance sah, auszuweichen. Innerhalb der nächsten Sekunde erlebte sie, wer

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