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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Stern zu Stern. Und dort, wo sie auf Mauern treffen, durchbrechen sie die Wälle!"
    Es war ein leichtes Rätsel, aber es ergab im Zusammenhang mit dem ersten keinen Sinn. „Du kannst mich nicht aufs Glatteis führen", rief ich. „Die fliegenden Teppiche stammen aus der terranischen Mythologie. Du meinst vielmehr die fliegenden Händler. Aber sie haben nie den Flug durch ein Weißes oder Schwarzes Loch gewagt, geschweige denn durch einen Wall! Du sagst die Unwahrheit!"
    „Du übersiehst die Wahrheit!" lautete die Antwort. „Trinkt aus. Per-E-Kit wird euch abholen und euch das Schiff zeigen!"
    Ich nahm mein Glas in die Hand, aber in diesem Augenblick verschwand der Inhalt vor meinen Augen. Ich leerte es trotzdem und stellte zufrieden fest, daß die Flüssigkeit über meine Zunge rann, obwohl ich sie optisch nicht mehr wahrnahm. „Taschenspieler!" raunte ich. „Komödiant und Blender!"
     
    7. Überlebenskampf - 1148 NGZ
     
    Es war viel zu ruhig. Sie saßen unter dem Blätterdach und blickten auf den Dschungel hinab. Bis zum Steilanstieg zum Hochplateau hatten sie es geschafft. Eine ganze Woche waren sie unterwegs gewesen, und niemand hatte die Gruppe behelligt. Ab und zu hatte Holder Arramo einen kurzen Funkspruch abgeschickt und auf Antwort gewartet. Er hatte sie nicht erhalten, doch das wollte nichts besagen. Die einzelnen Gruppen waren versprengt worden. Sie hatten einen Teil dessen mitbekommen, was sich ereignet hatte. Sie hatten ihr Verhalten danach eingestellt. Irgendwann würden sie an verschiedenen Stellen am Plateau eintreffen und dort die Hinweise zum Treffpunkt finden.
    Errek stieg von der Felsnadel herab, die einen halben Kilometer über ihnen wie ein Mahnmal aufragte und ihre Spitze in den Himmel streckte. „Nichts", meldete er. „Den ganzen Tag hat sich keine einzige Muschel am Himmel gezeigt. Es ist, als seien die Dinger ausgestorben!"
    Normalerweise wäre Arramo in schallendes Gelächter ausgebrochen. Jetzt aber hieb er sich lediglich mit der flachen Hand auf den Oberschenkel und leckte sich die Lippen. „Das Mutterschiff hängt oben im Orbit", erwiderte er. „Es wartet auf etwas. Denkt scharf nach, Söhne und Töchter der Helden! Der Gegner hat uns unserer Boote beraubt und uns auf die Oberfläche gebannt. Worauf wartet er?"
    „Daß wir alle zusammenfinden und er uns endgültig aus dem Weg räumen kann", stellte Fennegal fest. „Das ist es doch, was du uns beibringen willst!"
    Arramo grinste und senkte leicht den Kopf. „Keiner läuft mir ohne entsicherten Strahler herum. Und jetzt marsch!"
    Sie sammelten sich an der Barriere, wo der schmale Pfad hinaufführte zur ersten Felsbastion.
    Drei Springer machten sich an den Aufstieg, und sie erhielten Feuerschutz von unten, bis sie eine geschützte Position hinter einem Felswall erreicht hatten. „Hier ist alles ruhig", meldeten sie über Funk. „Es finden nirgendwo Bewegungen statt! Keine Energieanmessungen!"
    „Gut, wir kommen", entschied der Patriarch. Sie machten sich an den Aufstieg, und Arramo blieb mit sechs Männern zurück und überwachte den Vorgang. Ganz zum Schluß warf der Springer noch einmal einen Blick über den Platz, an dem sie gelagert hatten. Die Angehörigen seiner Sippe hatten keine Spuren hinterlassen, und auf dem feuchten Boden der Dschungelwelt dauerte es nicht lange, bis sich das niedergetretene Gras wieder aufgerichtet hatte. „Macht schnell!" herrschte er seine Begleiter an. Sie hetzten den höchstens einen halben Meter breiten Pfad hinauf. Der Patriarch ging als letzter, und er warf immer wieder aufmerksame Blicke gegen den Himmel und hinab auf den Dschungel.
    Und dann blieb er plötzlich stehen, als sei er gegen eine Wand gelaufen. „Bei Archetz, der Zentralwelt aller Sippen!" stieß er hervor. „Es ist zu spät!"
    Keine zwei Kilometer unterhalb ihres bisherigen Lagerplatzes gab es vor der Silhouette des Dschungels einen grünen Fleck, der durch die Gleichmäßigkeit des Farbtons auffiel. Von Arramos Position aus besaß der Fleck die Konturen einer Muschel von der Größe, wie sie sie in Pryntisval gesehen hatten. Sie bewegte sich nicht, und Holder Arramo riß sich ungestüm von dem Anblick los und hetzte hinter seinen Artgenossen her.
    Als er in den Schatten des Felswalls eintauchte, stützte er sich an das feuchte Gestein. Es war eines der Beiboote des Mutterschiffs. Es hatte sich getarnt, und es beobachtete sie vermutlich schon länger. „Wir steigen sofort weiter!" verkündete er. „Wir dürfen

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