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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Patriarch zählte mindestens vierhundert Angreifer, die sich über ihnen in der Luft befanden.
    Er blies zum Rückzug, und sie verschwanden in dem Tunnel, den Hadorobs Gruppe angelegt hatte.
    Der Sohn blieb beim Vater zurück, der wie immer den Schluß bildete. „Verflixter Schlamassel!" keuchte er. „Wie kommen wir da nur wieder heraus?"
    „Kann es sein, daß sich jetzt alle überlebenden Gruppen zusammengefunden haben?" brüllte Arramo zurück. „Wenn ja, ist unser Leben keinen Schuß Pulver mehr wert. Teilt euch. Bildet zehn kleine Gruppen!"
    Es war in dem engen Tunnel nicht möglich, seine Anweisung auszuführen. Und bis zur nächsten natürlichen Lichtung war es noch weit.
    In diesem Augenblick explodierte der Dschungel. Die Druckwelle schleuderte sie auseinander.
    Sie flogen wie Geschosse in das Dickicht, prallten gegen Bäume und verfingen sich in dem undurchdringlichen Geflecht der Pflanzen. Grelle Lichtfluten rasten von oben auf sie zu und zerrissen ihre Schutzschirme.
    Unzählige Kubikmeter Holz, Gestrüpp und Erde flogen ihnen um die Köpfe, und der Aufprall auf ihre Körper tötete sie oder fügte ihnen schwerste Verletzungen zu. Im Dschungel klaffte plötzlich ein riesiges Loch. In ihm tauchten mehrere Muscheln auf und nahmen sie mit den Bordgeschützen unter Feuer.
    Der Patriarch stieß einen Fluch aus, den niemand verstand. Arramo beschleunigte, raste in die Flammenwand hinein, die den Dschungel säumte, und verschwand. Schreie klangen auf. Die Männer und Frauen folgten ihm, und ein paar schafften es, die glühende Mauer unbeschadet zu durchbrechen. Die anderen flogen in die Energiebahnen der Muscheln hinein und vergingen.
    Die Muscheln machten Jagd auf die Flüchtenden, aber da kam die Natur den Springern zu Hilfe.
    Der Boden des Planeten brach auf und spie riesige Drecklawinen in die Höhe. Sie verteilten sich gleichmäßig in der Luft und erschwerten den Muscheln die Ortung. Es gelang den Springern, sich bis zur Steilwand des Plateaus durchzuschlagen und in einer der Spalten zu verschwinden. Sie folgten einem Rinnsal bis zu einer Grotte, in der sie einen unterirdischen Wasserlauf entdeckten. Bei diesem Anblick stießen die meisten einen Seufzer der Erleichterung aus. Sie tauchten in die tobenden Fluten ein und ließen sich mitreißen, hinab in die Tiefen des Planeten, einem fernen Ziel entgegen. Als sie gut hundert Kilometer östlich unterhalb eines Wasserfalls in einer riesigen Welle hinaus in die Luft katapultiert wurden, da war es bereits wieder hell geworden. Sie fingen sich mit ihren Flugaggregaten ab und landeten auf einem Sims dicht hinter dem Wasserfall. „Glaubt nicht, daß das alles war", schärfte der Patriarch ihnen ein. „Sie wissen, daß einige von uns entkommen sind. Sie werden nicht ruhen, bis sie auch uns zur Strecke gebracht haben!"
    „Verdammt, warum Vater?" rief Fennegal aus. „Weil es der Bewahrer von Truillau so will! Reicht das nicht?"
    Er stellte fest, daß sie noch achtzehn Personen waren. Achtzehn von ehemals zweihundert Besatzungsmitgliedern der ARRAMO.
    Der Patriarch senkte den Kopf und starrte auf den dichten Schleier des Wasserfalls. „Die Rechnung wird sehr hoch, Bewahrer!" sagte er leise.
     
    8. Die Gestrandeten - 1148 NGZ
     
    In die seltsam geformten Felsen kam Leben. Sie begannen vorwärts zu rollen, und dabei wurden die metallischen Auswüchse sichtbar, die sie an jeweils einer Seite besaßen. Ihre Konturen blieben im Halbdunkel des Urwalds undeutlich, aber da schaltete der Patriarch den Hochleistungsscheinwerfer seines SERUNS ein und strahlte die Dinger an. Es waren dieselben Wesen, mit denen sie es schon zu tun gehabt hatten, nur daß sie in diesem Fall keine Deflektorschirme trugen. Wie sie die Spur gefunden hatten, war ein Rätsel, und Holder Arramo hoffte, daß die Gruppe um Hadorob mehr Glück hatte und nicht aufgestöbert worden war.
    Erste Schüsse fielen, und jetzt gaben auch die übrigen Springer ihren Pikosyns die Anweisung zum Einschalten des Scheinwerfers. In den sich überkreuzenden Lichtstrahlen führten die seltsamen Wesen einen wahren Freudentanz auf.
    Grelle Blitze schlugen in die Schirme der SERUNS, aber sie richteten keinen Schaden an.
    Arramo brüllte etwas, und acht Strahlen konzentrierten sich auf eines der Wesen und brachten seinen Schutzschirm zum Zusammenbruch. Er verpuffte in einem Regen kleiner Blitze. Sofort stellten die Angreifer das Feuer ein und zogen sich zurück. Sie taten es, indem sie sich in die Luft erhoben und mit

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