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1514 - Das Muschelschiff

Titel: 1514 - Das Muschelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Das Hochplateau war leer, und der Himmel darüber zeigte keine Unregelmäßigkeit. Ganz kurz flammte ein winziger Meteorit über das Firmament. „Wo sind sie?" Fennegal Arramo schob sich neben den Patriarchen. Holder machte eine umfassende Geste mit der Hand. „Überall. Sie hören unsere Unterhaltung mit. Sie kommen näher. Schutzschirme aktivieren! Seid ihr bereit?"
    Die Männer und Frauen nickten. Die letzten von ihnen hatten den Boden zwischen den beiden Barrieren verlassen und kletterten zu den Felsnadeln empor.
    Alles war ruhig, das Gelände leer. Und doch behauptete Arramo, daß sie da waren.
    Verzweifelt bemühten sich die Springer, etwas zu erkennen oder wenigstens zu erahnen. Es gelang ihnen nicht, und sie folgten fassungslos dem ausgestreckten Arm ihres Patriarchen. „Dort!" Arramo deutete hinab auf den Felsboden. „Und dort und dort! Weiter drüben bei dem Geröllhaufen sind es mehrere."
    Es wurde immer dunkler, die Sichtverhältnisse verschlechterten sich. Die SERUNS schalteten die Restlichtverstärker hinzu, doch noch immer gab es keine Spur von den Angreifern. „Jetzt!" sagte Holder plötzlich. „Schießt alle genau dorthin, wo ihr meinen Strahl auftreffen seht. Wenn der Strahl wandert, folgt ihm. Feuer!" Sein Handstrahler spie eine feurige Lohe auf das Plateau hinab. Die Energie traf auf den Boden, doch der Boden begann nicht zu kochen. Die Energie verpuffte wirkungslos. Zwölf weitere Strahlen suchten sich ihr Ziel, und im gleißenden Licht des Punktbeschusses wurde der Angreifer hinter seinem Deflektorschirm sichtbar. Er bewegte sich hin und her, rollte nach links hinüber, dann nach hinten. Bevor sein Schirmsystem zusammenbrach, raste er steil in die Höhe und verschwand hinter der Barriere. „Habt ihr das gesehen?" hauchte Errek Stipho-Arramo. „Was ist das für ein Ding?"
    Der Springerpatriarch markierte weitere Angreifer, aber dann stellte er das Feuer ein. Er deutete in die fast vollständige Nacht. Das Restlicht des Verstärkers auf den Innenseiten der Helme nahm so rasch ab, als sauge jemand das Licht und die Wärme ab. „Es sind zu viele!" schrie Arramo. „Weg hier!"
    Sein SERUN aktivierte das Flugaggregat. In hohem Bogen stieg er in den Himmel hinein.
    Gleichzeitig entstand in einer Entfernung von mehreren Kilometern ein armdicker Energiestrahl. Er schlug in die Barrieren ein und zerfetzte sie.
    Die Springer rasten davon, doch die Unsichtbaren folgten ihnen. Mühelos hielten sie mit den SERUNS mit, und ihr Abstand verringerte sich eher, als daß er wuchs. Das Hochplateau schrumpfte unter ihnen zusammen, und fern am Horizont orteten die Geräte ein halbes Dutzend Muschelschiffe, die auseinanderfächerten und sich ihnen in den Weg legten. Es blieben nur wenige Möglichkeiten des Ausweichens, und Holder Arramo entschied sich für die Lösung, die ihnen am schnellsten half. Er ließ sich in eine der Schluchten hinabfallen, raste dicht über ihrem Boden entlang und gelangte nach fünf bis sechs Kilometern ins Freie. Vor ihm ragte der Dschungel auf. Die Überlebenden der Sippe folgten ihm. Sie schwärmten aus und begannen, mehrere Fluchtwege in das Dickicht zu brennen.
    Es war ein Fehler gewesen, den Dschungel zu verlassen und das Plateau als Treffpunkt zu wählen. Über ihnen tauchten die Gegner auf und nahmen sie unter Beschuß. Sie mußten ihre Arbeit unterbrechen und sich zur Wehr setzen. Wieder war es Arramo, der die Ziele markierte. Dort, wo die Springer ihr Punktfeuer setzen konnten, platzten die Schutzschirme der Unsichtbaren, und mit ihnen gingen auch die Deflektoren zu Bruch. Seltsame Wesen, die wie Fladen oder Säcke aussahen, stürzten zu Boden und rührten sich nicht mehr.
    Droben am dunklen Nachthimmel leuchteten die kleinen Muscheln, ohne in den Kampf einzugreifen.
    Der Patriarch murmelte leise vor sich hin, während er ein Ziel nach dem anderen markierte.
    Niemand wußte, wie es ihm möglich war, die Angreifer trotz ihrer Deflektoren zu erkennen. Alle konzentrierten sich auf den Punktbeschluß, aber dann zersprühten die ersten Schirme der SERUNS, starben die ersten Springer im Energiehagel der Unsichtbaren.
    Holder Arramo schrie Befehle und Hinweise. Er begann von einem Ende seiner Leute zum anderen zu rasen und wieder zurück. Er erhielt einen kurzen Funkanruf, und dann brach aus dem Dschungel eine Gruppe von vierzig Springern hervor, die Männer und Frauen um Tharka Stipho und Hadorob Arramo. Sie verteilten sich hastig und gliederten sich in die Abwehrkette ein.
    Der

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