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1515 - Die Balkan-Bestie

1515 - Die Balkan-Bestie

Titel: 1515 - Die Balkan-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.«
    »Und wo wohnt er?«
    »In einem Anbau, der mal ein Stall war. Der Besitzer hat ihn so umgebaut, dass ein Zimmer daraus wurde.«
    Manescu war also kein schlechter Mensch, nach dem, was ich gehört hatte. Nun war er praktisch tot. Er war zum Opfer des Werwolfs geworden, weil er hatte helfen wollen. Er hatte sich auf den Weg gemacht, um die BalkanBestie zu stellen. Deshalb war er auch bewaffnet gewesen.
    »Und zuletzt hat er für Graham Ford gearbeitet, nicht wahr?«, fragte Suko. »So ist es.«
    »War er zufrieden damit?«
    »Ich denke schon. Es war keine schwere Arbeit als Fahrer. Er hat sie bestimmt genossen. Er war auch der richtige Mann für Ford, denn er kennt sich hier überall gut aus. Er ist hier aufgewachsen. Wenn Ford sich die Umgebung anschauen wollte, hat Manescu ihn hingefahren, wohin er wollte. Das war sein Job.«
    Suko wandte sich an mich. »Wir sollten Ford verständigen.«
    Der Meinung war ich auch.
    »Ich kann Ihnen sagen, wo Sie ihn finden«, erklärte Rogowski. »Sie können in der Pension anrufen und…«
    »Nein, das wird nicht nötig sein. Wir gehen oder fahren zu ihm. Je nachdem, wie weit er von hier weg wohnt.«
    »Mit dem Motorrad sind Sie schneller.«
    »Okay, dann beschreiben Sie uns den Weg«, sagte Suko.
    Der Kollege zeichnete uns den Weg auf einem Blatt Papier auf. Wir sahen, dass wir an der Kirche und auch am Friedhof vorbei mussten, dann war die Hälfte der Strecke geschafft. Die kleine Pension stand am Ende eines Platzes, von dem aus es ins freie Feld ging.
    »Gut, das reicht«, sagte ich.
    »Werden Sie es Ford schonend beibringen?«, fragte Rogowski. »Die beiden haben sich eigentlich gut verstanden«
    »Wir bemühen uns.«
    »Gut. Ich werde hier die Stellung halten. Vielleicht taucht ja noch mal einer dieser verdammten Wölfe auf. Die Fenster lasse ich auf jeden Fall offen.«
    »Das ist schon okay«, stimmte ich zu, »nur möchte ich Ihnen noch eines sagen, Jonny.«
    »Was denn?«
    »Sollte die echte BalkanBestie hier erscheinen, werden Sie nichts tun. Versprechen Sie uns das?«
    Er schaute mich an und schüttelte den Kopf. »Ahm - ich weiß nicht, ich meine - trauen Sie mir das nicht zu?«
    »Das hat damit nichts zu tun, Kollege. Getötet haben Sie einen normalen Wolf. Die BalkanBestie aber ist ein Werwolf, und den können Sie nicht mit einer normalen Kugel vernichten. Da gelten noch immer die alten Gesetze.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Geweihte Silberkugeln.«
    Jonny bekam große Augen. Er flüsterte: »Ja, davon habe ich gehört. Und Sie sind damit ausgerüstet?«
    »Das will ich doch hoffen.« Nach dieser Antwort verließen wir ihn und machten uns auf den Weg zu Graham Ford…
    ***
    Ich saß wieder auf dem Sozius und hielt mich an Suko fest.
    Wir fuhren in einem recht langsamen Tempo durch den Ort. Aber wir waren die einzigen Krachmacher und sorgten für lärmende Echos.
    Craia war menschenleer. Die Bewohner hatten sich in ihre Häuser zurückgezogen. Es gab nichts, was uns auf gefallen wäre. Nur in einer Kneipe herrschte noch eine gewisse Stimmung.
    Suko und ich hatten keine Probleme, das Haus zu finden, in dem die kleine Pension untergebracht war.
    Wir hatten tatsächlich den Rand des Ortes erreicht. Im Dunst sahen wir einen Feldweg, der aus Craia hinausführte und zwischen Äckern verschwand.
    Am Haus brannte eine trübe Lampe. Über dem Eingang verstreute sie ihr Licht, das kaum den Boden erreichte. Auf einer alten Bank daneben saß eine Frau. Zuerst dachten wir, dass sie eine Figur aus Stein war, doch das traf nicht zu, denn Steinfiguren rauchen nicht. Sie aber qualmte, und als wir von der Maschine gestiegen waren, wehte uns der Qualm einer Zigarre entgegen.
    Das war eine Überraschung. Wir blieben vor der Frau stehen, die ein Kopftuch trug, das nur ihr Gesicht frei ließ. Wir konnten erkennen, dass die Frau bereits den größten Teil ihres Lebens hinter sich hatte.
    Sie sah uns an, sagte aber nichts, saugte an ihrer Zigarre, und dabei erhielt ihr Gesicht einen rötlichen Schein.
    »Guten Abend«, sagte ich und rechnete damit, dass sie die deutsche Sprache verstand.
    »Ach, Sie sind die beiden Fremden, die ebenfalls aus England kommen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Es hat sich herumgesprochen.«
    »Wer sagte es Ihnen? Graham Ford?«
    »Nein, sein Fahrer.«
    »Ach ja, Manescu.« Ich sprach nicht davon, dass er dem Werwolf zum Opfer gefallen war. Dafür deutete ich gegen die Fassade. »Ich sehe, dass hinter keinem Fenster Licht brennt. Ist kein Gast mehr

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