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1516 - Chaos im Humanidrom

Titel: 1516 - Chaos im Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufzugeben."
    „Du hast Willom angelogen!"
    „Man könnte es so sehen", sagte der Pararealist. „Andererseits gibt es so viele parallele Wirklichkeiten, daß sich ganz gewiß eine darunter befindet, auf der die Orbitaldaten von Wanderer tatsächlich in den dreizehn Fragmenten stecken."
    „Das ist sophistisch argumentiert", schalt Idinyphe. Und dann wiederholte sie: „Du hast Willom angelogen."
    Sato Ambush hob die Schultern.. „Ich habe nie behauptet, daß ich die Tugend für mich gepachtet hätte", sagt er. „Ich habe meine Pflicht zu erfüllen. Ich habe das Meinige dazu beigetragen, daß ES gefunden wird. Das Leben von Menschen, die aufgrund ihrer mehrtausendjährigen Lebenserfahrung von ungeheurer Bedeutung für die terranische Zivilisation sind, hängt davon ab, daß man ES über seinen Irrtum bezüglich der Zwanzigtausendjahresfrist aufklärt."
    „Was hat das mit den Nakken zu tun?" wollte Idinyphe wissen. „Die Nakken wissen mehr über ES, als sie zugeben wollen. Sie haben ein Geheimnis, das sich auf ES bezieht. Über dieses Geheimnis möchte ich aufgeklärt werden."
    „Es kann mit der Suche nach der Superintelligenz nichts zu tun haben", argumentierte Idinyphe hitzig. „Sonst wäre ES längst gefunden."
    „Bist du sicher, daß die Nakken den Aufenthaltsort des Überwesens nicht kennen?"
    Die Frage brachte sie ein wenig aus dem Gleichgewicht. „Ja ... natürlich bin ich sicher. Willom ... ich meine, ich hätte längst erfahren, daß ES gefunden wurde."
    „Wie aber wäre es, wenn die Nakken ES längst gefunden hätten und ihr Geheimnis darin bestünde, daß sie niemanden von ihrem Fund wissen lassen wollen?"
    „Das kannst du nicht im Ernst meinen!" protestierte Idinyphe. „Ich weiß im einzelnen gar nicht mehr, was ich meine", sagte der Pararealist. „Nur eines ist mir klar: Alles, was die Nakken über ES wissen, muß ans Tageslicht. Wir brauchen, wenn wir eine erfolgversprechende Suche nach der Superintelligenz ES betreiben wollen, eine intensive Zusammenarbeit zwischen Nakken und Galaktikern. Die Nakken haben ihre Fähigkeiten, wir haben unsere. Das Ganze wird größer als die Summe der Teile. Nakken und Galaktiker zusammen haben - grob gerechnet - eine zehnmal größere Chance, ES zu finden, als wenn ein jeder für sich allein auf die Suche ginge. Die Zusammenarbeit erfordert aber, daß keiner vor dem ändern Geheimnisse hat.
    Deswegen liegt es mir daran, die Nakken notfalls zu zwingen, ihre Geheimniskrämerei aufzugeben."
    „Mit Gewalt?"
    Er lächelte. „Du kennst mich besser. Nein, dann lieber schon mit Lügen."
    Ein Kommunikationsgerät sprach an. Eine Bildfläche materialisierte mitten im Raum. Willom war darauf zu sehen. „Paunaro will mit euch sprechen", sagte er kurz. „Kommt."
     
    *
     
    Paunaro empfing sie zusammen mit Willom in einem Raum, dessen Funktion nicht auf Anhieb zu erkennen war. Es gab hier Möbelstücke, wenn es denn solche waren, deren Zweck menschliche Phantasie sich nicht auszumalen vermochte: Kasten, Kisten, Quader, Würfel und ein paar Dinge mit abgerundeten Formen, Paunaro und Willom schwebten auf ihren Antigrav-Untersätzen in der Mitte des Raumes. Paunaro kam sofort zu Sache. „Du behauptest, die Daten der Bahn des Planeten Wanderer seien auf einem der Fragmente der Zeittafeln von Amringhar zu finden", begann er.
    Er sprach Interkosmo. Sato Ambush hatte inzwischen seinen SERUN angelegt. Es würde ihm nicht noch einmal passieren, daß in seiner Nähe jemand nakkisch sprach und er aus Ermangelung eines pikosyngesteuerten Translators nur die Hälfte des Gesagten verstand.
    Er nahm Idinyphes tadelnden Blick wohl wahr. Dennoch antwortete er standhaft: „Das ist so."
    „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß du dich nicht irrst?"
    „Neunundneunzig Prozent", sagte der Pararealist, ohne mit der Wimper zu zucken. „Du knüpfst gewisse Bedingungen an deine Bereitwilligkeit, uns in die Daten, falls sie überhaupt vorhanden und entschlüsselbar sind, Einblick nehmen zu lassen."
    „Es gibt eine andere Darstellungsweise des Zusammenhangs", erklärte Sato Ambush. „Wenn wir ES finden wollen, müssen wir zusammenarbeiten. ›Wir‹, das seid ihr und alle Galaktiker, die an der Wiederauffindung der Superintelligenz ein Interesse haben. Zusammenarbeit erfordert Offenheit. Es gibt Dinge, die mit der Suche nach Es in Zusammenhang stehen, die ihr krampfhaft vor uns geheimzuhalten versucht. Bevor es zur Zusammenarbeit kommt, müssen alle Informationen, die die beiden

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