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1517 - Die Mondhexe

1517 - Die Mondhexe

Titel: 1517 - Die Mondhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem satten Gelb der Mond. Darunter lasen wir einen Text und auch einen Namen, der darauf hinwies, wer die Vereinigung der Mondfrauen gegründet hatte. Eine gewisse Doreen Anderson. Auf einer anderen Seite war sie auch abgebildet, und ich rechnete sogar damit, die Besucherin aus der vergangenen Nacht zu sehen, doch da hatte ich mich getäuscht.
    Doreen Anderson war eine schon ältere Frau, die schlohweißes Haar hatte, das so gekämmt war, als hätte es der Wind völlig zerzaust. Das schmale Gesicht mit der dünnen Haut war sonnenbraun, und auch in den Augen sah ich kein gelbes Licht.
    »Das ist sie nicht«, sagte ich.
    »Wäre auch zu schön gewesen«, murmelte Suko.
    »Aber sie ist eine Spur«, sagte Glenda. »Ich an eurer Stelle würde ihr mal einen Besuch abstatten.«
    »Das werden wir auch«, sagte ich. »Schön, dass es auch eine Adresse gibt.«
    Glenda versuchte es noch weiter, doch sie musste bald passen. Es gab keine weiteren Informationen mehr.
    Eine Telefonnummer hatten wir auch, und ich probierte es.
    Die Verbindung kam zustande. Es meldete sich allerdings nur die neutrale Stimme eines Anrufbeantworters, und mit ihm wollte ich mich nicht unterhalten.
    »Keiner da?«, fragte Glenda. »So ist es.«
    »Was euch aber nicht abhält.«
    »Du sagst es.«
    Bevor wir losfuhren, wollte ich noch mit Sir James sprechen. Ihn musste ich nicht anrufen. Er erschien in unserem Büro, um sich zu erkundigen, was wir herausgefunden hatten.
    Ich berichtete es ihm, und plötzlich schien die Sonne auf seinem Gesicht aufzugehen. »Na, das ist doch was. Ich denke, dass Sie damit ein ganzes Stück weiterkommen.«
    So optimistisch sah ich die Sachlage nicht. »Leider ist diese Doreen Anderson nicht mit der Frau identisch, die mich in der vergangenen Nacht heimsuchte.«
    »Das mag sein, John, aber sie könnte Sie möglicherweise zu ihr führen.«
    »Das wäre super.«
    »Dann hängen Sie sich rein. Aber vergessen Sie nicht die Warnung, die man Ihnen mit auf den Weg gegeben hat.«
    »Keine Sorge, daran denke ich immer…«
    ***
    »Du bist ein Tier, Archie«, jammerte Ann Clavell.
    »Das weiß ich.«
    »Und ich kann das nicht länger aushalten.«
    Archie stand neben der Couch. Seine Hose hatte er wieder hochgezogen.
    »Was willst du denn machen? Abhauen? Woanders hingehen? Wohin denn? Du kommst allein nicht zurecht. Und das Geld, das du hin und wieder in dem Callcenter verdienst, reicht nicht zum Leben und erst recht nicht zum Sterben.«
    »Aber es hält uns über Wasser.«
    »Ja, für ein beschissenes Leben, das ist alles.«
    »Dann ändere es.«
    Archie grinste. »Das werde ich auch. Ich habe einen Job in Aussicht, der mir einiges einbringen wird.«
    »Was ist das denn?«
    Fast verächtlich schaute er auf den nackten Körper seiner Frau.
    »Das werde ich dir noch früh genug sagen.«
    Er ging zum Fernseher, wo der Porno nicht mehr lief, holte die Kassette aus dem Recorder und hielt sie hoch.
    »Heute Abend werden wir uns den Streifen zusammen ansehen, und Eddy wird auch noch dabei sein.«
    Ann setzte sich hin. »Eddy?«
    »Ja, du kennst ihn.«
    »Doch nicht der von der Trinkhalle.«
    »Klar.« Archie lachte. »Der macht sogar hier mit. Er ist scharf auf dich, und heute Abend ist es so weit. Danach erlässt er mir meine Schulden. Ist doch gut, oder?«
    Ann Clavell saß stocksteif. Ihr gerötetes Gesicht war mittlerweile leichenblass geworden.
    »Du verlangst doch nicht im Erst, dass ich mit diesem schmierigen Kerl…«
    »Halts Maul! Eddy wird geduscht haben, wenn er zu uns kommt. Und zwei Kerle können es dir noch besser besorgen. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Nein!«
    Archie verzog seine glänzenden Lippen. »Wetten doch?« Dann kicherte er und meinte: »Schau dir ein paar Pornos an. Dann kannst du schon mal richtig heißlaufen.«
    »Du bist ein Schwein, Archie!«
    »Na und?« Für ihn war die Diskussion beendet. Er drehte sich um, weil er den Raum durch die schmale Tür verlassen wollte.
    Dagegen hatte jemand etwas. Noch bevor Archie die Tür erreicht hatte, schwang sie auf ihn zu, weil sie von der anderen Seite einen kräftigen Stoß erhalten hatte.
    Er wich nur kurz zurück, um nicht getroffen zu werden, und was er dann sah, ließ seinen Blutdruck in die Höhe schnellen.
    So etwas hatte er sich bisher nur in seinen Träumen vorgestellt, doch dieses Bild war real.
    Auf der Türschwelle stand eine Frau, die um die Hüften herum nur mit einem Tuch bekleidet war…
    Archie Clavell verlor nicht seinen Verstand, aber ihm kam

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