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1517 - Die Mondhexe

1517 - Die Mondhexe

Titel: 1517 - Die Mondhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stoppte er. Die Hand war kalt und leblos, als gehörte sie zu einer Toten…
    ***
    Wir waren beide gespannt auf die Vereinigung der Mondfrauen und auf Doreen Anderson. Mit einer derartigen Gruppe hatten wir noch nie etwas zu tun gehabt. Sie konnte harmlos sein, eher ein Frauenclub, aber auch in die andere Richtung tendieren, wobei ich nicht daran glaubte, dass sie etwas mit Vampiren oder Werwölfen zu tun hatten. Das sagte mir einfach mein Gefühl.
    Unser Weg führte uns in den Ortsteil Kilburn, wo auch einer der größten Londoner Friedhöfe lag, der Willesden Lane Cemetery, den wir allerdings links liegen ließen, weil wir in die Esmond Road einbiegen mussten, in der weder Suko noch ich jemals gewesen waren.
    Wir wussten, wohin wir zu fahren hatten, denn es war eine Hausnummer angegeben.
    Bei der Einfahrt in die Straße sahen wir sofort, dass es sich um eine reine Wohnstraße mit unterschiedlichen Häusern handelte. Manche hatten glatte Fassaden, andere waren mit Erkern geschmückt. Es gab auch schmale Vorgärten und manchmal einen Eisenzaun.
    Die Leute, die wir im Freien sahen, schauten unserem langsam fahrenden Auto nach. Sie merkten sofort, dass wir Fremde waren und nach etwas suchten.
    Das lag auf der linken Seite am Ende der Straße, bevor sie in die Hezelmeere Road mündete.
    Das Haus hob sich von den anderen ab. Es war sofort zu erkennen, dass es sich nicht um ein normales Wohnhaus handelte, sondern um ein Gebäude, das für andere Zwecke genutzt wurde. Wir sahen an der linken Seite zudem eine Durchfahrt, die uns wie gerufen kam, so mussten wir keinen Parkplatz suchen.
    Suko lenkte den Rover hinein und fragte mich zugleich: »Hast du gesehen, um was es sich bei dem Gebäude handelt?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Dabei stand es an der Hauswand. Es handelt sich um eine alte Turnhalle.«
    »Oh. Turnhalle und Mondfrauen? Ich bin gespannt, wo es da eine Gemeinsamkeit gibt.«
    »Ich auch.«
    »Kann ein Treffpunkt sein.«
    »Was auch immer.«
    Der Rover ließ schließlich die schmale Durchfahrt hinter sich.
    Ich spürte das gewisse Kribbeln, das mich immer dann erfasste, wenn ich vor einem entscheidenden Schritt stand, der mich zur Lösung eines Falles brachte.
    Vor uns öffnete sich ein größerer Hinterhof. Wir sahen die Rückfronten der anderen Häuser gegenüber. Rasen bedeckte den Boden, und die voll im Laub stehenden alten Bäume spendeten Schatten, in dem die Bänke standen, auf denen die Bewohner die Ruhe genießen konnten.
    Einige waren draußen. Sie schauten unserem Wagen misstrauisch entgegen, was ich irgendwie verstehen konnte, denn es gab kein anderes Fahrzeug auf diesem Gelände.
    Ein Mann erhob sich von einer der Bänke, nachdem er sich kurz mit zwei anderen unterhalten hatte. Er trug eine flache Mütze und eine kurze Hose, die nur bis zu den Knien reichte.
    Suko hatte kaum gebremst, als der Mann schon mit der flachen Hand auf die Kühlerhaube schlug. Willkommen waren wir hier also nicht.
    Schon beim Aussteigen spürte ich die Aggressivität des Mannes, der mich zudem böse anschaute.
    Bevor ich etwas erklären konnte, streckte er den Arm aus und wies an mir vorbei auf die Durchfahrt.
    »Umdrehen und Abhauen!«
    »Guten Tag«, sagte ich.
    »Verschwinden Sie!«
    »Warum?«
    »Weil das hier kein Parkplatz ist, verdammt! Es ist eine Ruhezone für Menschen, aber nicht für Autos. Also weg.«
    Inzwischen war Suko ebenfalls ausgestiegen. Und jetzt wurden wir beide misstrauisch gemustert.
    Ich konnte die Menschen verstehen. Sie hatten sich hier zwischen den Häusern ein kleines Refugium geschaffen. Aber ich wollte auch nicht nachgeben, denn auf der Straße hatten wir keinen Parkplatz gefunden.
    »Steigen Sie wieder ein, sonst holen wir die Polizei.«
    »Die ist schon da.«
    Nach dieser Antwort sagte der Mann mit der Mütze erst mal nichts. So hatte ich Zeit, meinen Ausweis zu zücken und ihm das Dokument so hinzuhalten, dass er es lesen konnte.
    »Ahm - Scotland Yard?«
    »Wie Sie sehen.«
    »Verdammt, das ist - ich meine…«
    »Es geht nicht um Sie. Vielleicht sind wir auch schneller wieder weg, als Sie es sich vorgestellt haben. Wir müssen nur bestimmten Leuten einen Besuch abstatten.«
    »Und wem?«
    »Den Mondfrauen, die…«
    Sein Lachen unterbrach mich. »Sie wollen zu den Spinnerinnen gehen?«
    »Das hatten wir vor. Die leben doch hier - oder?«
    »Ja, in der Halle.«
    »Dann stimmt es also«, sagte Suko, »dass die alte Turnhalle noch in Betrieb ist.«
    »Ja, das stimmt.« Er hob den Arm.

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