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152 - Die Tochter des Magiers

152 - Die Tochter des Magiers

Titel: 152 - Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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begehst einen großen Fehler, wenn du auf Loxagon hereinfällst, Asmodis!«
    »Ich denke, es wäre ein noch größerer Fehler, dir zu glauben«, erwiderte der Höllenfürst. »Ich habe dich zum Dämon geweiht - auch das war ein Fehler. Leider muß ich gestehen, daß ich nicht unfehlbar bin, aber ich kann das alles wieder gutmachen.«
    »Indem du mich tötest und Loxagon, deinen wahren Feind, am Leben läßt?« .
    »Geh mir aus den Augen«, sagte Asmodis. »Ich will dich nicht mehr sehen. Ich erkläre dich hiermit für vogelfrei. Jede Höllenkreatur - ob hier oder auf einer anderen Welt - soll dich jagen. Es wird nicht lange dauern, bis man dich zur Strecke gebracht hat. Du wirst deine magischen Fähigkeiten verlieren und meinen Schutz nicht mehr genießen. Schwach und wehrlos wirst du sein, wenn dich der Tod ereilt.«
    Mortimer Kull glaubte, nicht richtig gehört zu haben.
    Vorhin wollte ihn Asmodis doch noch vernichten, und plötzlich begnügte er sich damit, ihn zu verjagen, ihn für unwürdig zu erklären, länger den Schutz des Höllenfürsten zu genießen?
    Das war nicht so schlimm.
    Mit dieser Strafe konnte Mortimer Kull leben.
    Leben! Hauptsache leben!
    Kull sagte kein Wort mehr. Er konnte Asmodis von seiner Unschuld nicht überzeugen. Besser, er verschwand, bevor es sich der Höllenfürst noch einmal anders überlegte. Er setzte sich im Krebsgang ab, traute dem Frieden nicht. Er war rasend wütend auf Loxagon, der ihn verraten hatte, aber er sagte sich, daß noch nicht aller Tage Abend war. Er würde auf die Erde zurückkehren und seine Aktivitäten dort fortsetzen, und damit ihm kein Höllenjäger ans Leben konnte, würde er Rufus, den Dämon mit den vielen Gesichtern, zu seinem Leibwächter machen.
    Wir sehen uns wieder, Loxagon! dachte Kull haßerfüllt. Irgendwann präsentiere ich dir für diesen Verrat die Rechnung!
    Im Augenblick konnte er nur das Feld räumen.
    Er drehte sich um. Asmodis würde ihm den Speer nicht in den Rücken schleudern. Wenn der Höllenfürst ihn hätte töten wollen, hätte er es längst getan. Darauf baute er - auf sein Glück im Unglück.
    Loxagon nahm seinem Vater den Speer des Hasses aus der Hand.
    Eine Ahnung veranlaßte Mortimer Kull, zurückzuschauen. Als er erkannte, wer nun die schwarze Waffe in der Hand hielt, traf ihn der Schock mit großer Wucht. Er schrie entsetzt auf und stürmte mit langen Sätzen davon, doch der Speer flog schneller, holte ihn ein und streckte ihn nieder.
    Damit endete die beispiellose »Karriere« eines Menschen!
    Professor Mortimer Kull hatte viele schreckliche Dinge getan - zuerst als Mensch und später als Dämon, zu dem er sich selbst gemacht hatte.
    Niemand würde ihn vermissen, aber viele würden aufatmen - sogar in der Hölle.
    ***
    Mit sehr viel Mühe entging Boram den heißen Feuerlanzen, die ihm zum Verhängnis geworden wären. Ich schrie, schüttelte die Ketten, beschimpfte den Silberdämon, um ihn abzulenken, doch es gelang mir nicht.
    Kettwen wollte den Nessel-Vampir fertigmachen, und Boram hatte keine Chance gegen ihn. Verdammt, ich besaß einen magischen Flammenwerfer, geweihte Silbersterne und den Dämonendiskus, aber ich war so gefesselt, daß ich an meine Waffen nicht herankam. Untätig mußte ich Zusehen, wie der fette Silberdämon diese Begegnung zu einem Schlachtfest gestalten wollte.
    Das traf mich tief in der Seele.
    Boram hatte alles für mich gegeben, und ich sah mich außerstande, mich für seinen bedingungslosen Einsatz zu revanchieren.
    Boram, mein Freund, sollte sterben!
    Als Kettwen zwei weitere Feuerlanzen auf die Dampfgestalt abschießen wollte, griff Roxane ein.
    Hexenblitze sausten durch den Raum und trafen den Silberdämon. Er brüllte auf und wirbelte herum.
    Jetzt stürzte Mr. Silver an der weißen Hexe vorbei, mit Shavenaar in beiden Händen. Kettwen produzierte neue Feuerlanzen, die der Ex-Dämon jedoch mit dem Höllenschwert abfing. Das brachte den fetten Silberdämon sichtlich aus dem Konzept. Er kannte kein Schwert, das seinem Feuerblick widerstehen konnte. Ehe sich Kettwen etwas Neues einfallen lassen konnte, erreichte ihn Mr. Silver.
    Der Hüne schlug mit Shavenaar zu.
    Das Höllenschwert hob den silbernen Schutz auf und streckte Kettwen gnadenlos nieder.
    Die Gefahr war gebannt - sowohl für Boram als auch für mich.
    »Nett, euch zu sehen«, sagte ich aufatmend. »Wo habt ihr so lange gesteckt?«
    »Deine Frage läßt mich erkennen, daß du uns vermißt hast«, flachste Mr. Silver, »und das freut mich

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