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1520 - Geschäfte mit Topsid

Titel: 1520 - Geschäfte mit Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Auch die längste Wanderung beginnt mit dem ersten Schritt.
    In diesem speziellen Fall waren schon viele Schritte getan worden, von vielen verschiedenen Wesen. Zu dieser Zeit, an diesem Ort, war Dao-Lin-H’ay an der Reihe.
    Es galt, diese sturen, verbohrten Kartanin daran zu hindern, durch einige rückwärts gerichtete Schritte alles zu gefährden, was man bisher mit so viel Mühe erreicht hatte. „Also - auf in den Kampf!" sagte sie leise zu sich selbst.
     
    *
     
    Sie kannte die Halle, und sie wußte über einige Dinge Bescheid, die sich hier zugetragen hatten - auch über solche, auf die die Hohen Frauen mit Sicherheit nicht stolz waren.
    Dort saßen sie, in ihre zeremoniellen Roben gehüllt, auf steifen Stühlen mit hohen Rückenlehnen, sehr förmlich und sehr abweisend.
    Dao-Lin-H’ay kannte sie alle, zumindest dem Namen nach und von Bildern her.
    Mei-Mei-H’ar, Nan-Dar-Sh’ou und Ter-Diu-M’en waren schon im Jahre 1143 NGZ im Amt gewesen. Dao-Lin-H’ay hatte sie damals mehr oder weniger flüchtig kennengelernt.
    Die beiden anderen hießen Can-Tang-W’u und Teng-Ciao-L’ung und nahmen sich in dieser Umgebung und in der feierlichen Kleidung etwas seltsam aus, denn sie waren männlichen Geschlechts. Sie wurden trotzdem offiziell als „Hohe Frauen" bezeichnet - eine skurril anmutende Marotte der traditionswütigen Kartanin.
    Offiziell war Dao-Lin-H’ay in einer diplomatischen Mission unterwegs, und zwar nicht etwa in Ardustaar, sondern in der Galaxis Hangay. Mit dieser Zielangabe hatte sie sich und ihre Mannschaft abgemeldet, sowohl im Humanidrom, als auch auf Lokvorth.
    Wenn es nach Dao-Lin-H’ay ging, würde niemand jemals etwas von diesem Abstecher in die Pinwheel-Galaxis erfahren. Sie legte nicht den geringsten Wert darauf, ihr Volk ins Gerede zu bringen.
    Ihr Volk?
    Sie stellte überrascht fest, daß sie sich tatsächlich immer noch in sehr starkem Maß als Kartanin fühlte. Im Lauf der letzten Jahre hatte sie das fast vergessen.
    Um so schlimmer! dachte sie grimmig.
    Es war allerdings noch sehr fraglich, ob die Hohen Frauen ihre Diskretion zu schätzen wußten.
    Bei Teng-Ciao-L’ung würde das ganz sicher nicht der Fall sein. Die anderen - da mußte man abwarten.
    Es begann die übliche, schon fast rituelle Wartezeit, bei der es vor allem darum ging, daß der Gast - wer immer er auch war und welches Anliegen ihn auch immer an diesen Ort geführt hatte - den Mund hielt und damit Geduld, Disziplin und Respekt bewies. Man konnte es allerdings auch umgekehrt sehen: Derjenige, der zuerst das Wort ergriff, bewies seine Ungeduld und brachte sich damit unter Umständen von vornherein in eine ungünstige Position.
    Dao-Lin-H’ay war auf diesem Gebiet nahezu unschlagbar: Sie hätte notfalls für den gesamten Rest des Tages hier gestanden, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen.
    Aber eine solche Geduldsprobe wurde gar nicht von ihr gefordert. „Wir heißen dich willkommen", sagte Mei-Mei-H’ar nach einer Anstandsfrist von ungefähr fünf Minuten.
    Die ehemalige Voica fragte sich spöttisch, wie lange die Höchste Frau wohl an diesen Worten gekaut haben mochte.
    Dao-Lin-H’ay verbeugte sich formell, wie es sich gehörte. Dabei war sie sich der Tatsache bewußt, daß diese Verbeugung keineswegs so ehrfurchtsvoll ausfiel, wie man es in diesem Gremium gewöhnt war.
    Es lag mit Sicherheit eine deutlich sichtbare Arroganz in ihren Bewegungen, aber sie gab sich keine Mühe, dies zu ändern oder zu verbergen. „Dies ist ein reiner Höflichkeitsbesuch", sagte sie zu den Hohen Frauen hinauf, die selbstverständlich nicht daran dachten, sich - rein räumlich gesehen - auf eine gemeinsame Ebene mit der ehemaligen Voica zu begeben. „Der Rat der Milchstraße wünscht, daß die Verbindungen zwischen dem Galaktikum und dem Reich der Kartanin enger und freundschaftlicher werden, als es bisher der Fall ist."
    Das war keineswegs gelogen. „Es bleibt dem Rat der Milchstraße gerne belassen, solche und ähnliche Wünsche zu äußern" kommentierte Mei-Mei-H’ar von oben herab - und dies hatte nicht nur damit zu tun, daß die Höchste Frau oben auf dem Podest saß, während man Dao-Lin-H’ay auch weiterhin wie eine arme Bittstellerin am Fuß der Stufen stehenließ. „Und es bleibt uns, als der offiziellen Regierung des von dir erwähnten Volkes, vorbehalten, derartige Wünsche mit der gebotenen Zurückhaltung zur Kenntnis zu nehmen."
    Dao-Lin-H’ay nickte auf menschliche Weise und sah mit heimlichem Vergnügen,

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