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1520 - Geschäfte mit Topsid

Titel: 1520 - Geschäfte mit Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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L’ung dazu geeignet, die Kartanin auf dem intergalaktischen Markt zu repräsentieren.
    Das wird euch noch vergehen, vermutete Dao-Lin-H’ay spöttisch.
    Sie sah und hörte bei diesem offiziellen Rundgang nichts, was ihren Verdacht bestätigt oder entkräftet hätte.
    Das hatte sie nicht anders erwartet.
    Aber sie lernte die wichtigsten Abteilungen und deren Lage innerhalb des Firmengeländes kennen.
    In einer dieser Abteilungen gab es etwas, das im Reich der Kartanin echten Seltenheitswert besaß: Geschlossene Türen. Echte Türen aus Metall, mit importierten Schlössern daran. Und von Teng-Ciao-L’ung kam angesichts dieser Türen ein plötzlicher Impuls des Erschreckens.
    Teng-Ciao-L’ung wußte über Dao-Lin-H’ays telepathische Fähigkeiten genauso viel, wie alle anderen Kartanin auch: Nämlich gar nichts. Er kam daher auch gar nicht erst auf die Idee, daß schon allein ein Gefühl, das er noch dazu nach außen hin geschickt zu verbergen vermochte, ihn verraten könnte. „Ich bin zwar hergekommen, um Handelsverbindungen zu knüpfen", sagte die Kartanin einige Räume weiter bedächtig, „aber im Augenblick scheint mir dieses Gebäude fast noch interessanter zu sein als alles, was hier erzeugt und verkauft wird. Ich vertrete in der Milchstraße in erster Linie die Interessen der Bewohner der Galaxis Hangay, aber ich könnte mir vorstellen, daß ein von Kartanin errichtetes Botschaftsgebäude in diesem oder einem ähnlichen Stil sehr eindrucksvoll wäre."
    „Wir haben eigene Baufirmen", erklärte Teng-Ciao-L’ung bereitwillig. „Unser Hauptgebäude erweckt in allen Besuchern große Bewunderung. Wir haben unzählige Aufträge zu erfüllen. Im Augenblick laufen Verhandlungen mit dem Rat der Hohen Frauen. Wir werden möglicherweise den Auftrag erhalten, auch das Ratsgebäude nach dem hier angewandten Prinzip zu renovieren."
    „Dann seid ihr sicher zu beschäftigt, um ..."
    „Keineswegs!" rief Teng-Ciao-L’ung hastig. „Ganz im Gegenteil - es wäre uns eine große Ehre.
    Darf ich dir einige unserer Baupläne zeigen?"
    „O ja, die könnten mich sehr interessieren."
    Teng-Ciao-L’ung war offensichtlich ganz versessen darauf, die Ehre und den Wohlstand seiner Familie zu mehren. Er hätte sich auch auf den Kopf gestellt und dabei mit den Ohren gewackelt, wenn Dao-Lin-H’ay es von ihm verlangt hätte.
    Er zeigte ihr die Pläne und erläuterte jede Einzelheit. Dao-Lin-H’ay sah sich schließlich gezwungen, ihn ein wenig zu bremsen. „Über die Einzelheiten können wir uns ein andermal unterhalten", sagte sie ziemlich kühl. „Jetzt geht es mir eher um die Frage, ob ein solches Gebäude den Stürmen von Lokvorth standhalten könnte."
    „Stürme?" Teng-Ciao-L’ung lachte mit einem leicht hysterischen Unterton. „Du erinnerst dich wohl nicht mehr daran, daß wir hier Stürme in Hülle und Fülle haben? Schlimmer können sie auf dem Planeten, den du meinst, auch nicht sein!"
    „Da kennst du die Stürme von Lokvorth nicht", behauptete Dao-Lin-H’ay und dachte an eine ganz bestimmte, südliche Region - in der natürlich niemand, der wenigstens drei seiner fünf Sinne beisammenhatte, jemals irgend etwas gebaut hätte. Aber das konnte Teng-Ciao-L’ung wohl kaum wissen. „Welche Sicherungen habt ihr?"
    Sie stellte diese Frage nicht ohne Grund. Ihr war mittlerweile klargeworden, daß sie nur über das Dach unbeobachtet hier hineingelangen konnte. Vorhin, beim Anflug, hatte sie jedoch keinerlei Öffnungen in diesem gigantischen Gebilde entdeckt.
    Teng-Ciao-L’ung offenbarte ihr nichtsahnend das seiner Meinung nach absolut perfekte System, das man zur Abschirmung des Daches gegen die verheerenden Orkane von Kartan ersonnen hatte.
    Danach besichtigten sie noch mehrere Abteilungen, und während all der Zeit wurde der Kartanin es nicht müde, bei jeder Gelegenheit auf die diversen architektonischen Besonderheiten des Gebäudes hinzuweisen. Als Dao-Lin-H’ay sich schließlich verabschiedete, hatte sie ein erstklassiges Gala-Essen im Magen und einen festen Plan im Kopf.
     
    5.
     
    7.8.1170 NGZ, Dao-Lin-H’ay wußte nicht, wie weit die Verschwiegenheit des Hotelpersonals reichen würde.
    Die Kartanin in diesem Hotel waren ohnehin schon schier aus dem Häuschen, weil sie noch nie einen so berühmten Gast unter ihrem Dach beherbergt hatten. Aber seit sie den ausführlichen Bericht über Dao-Lins Besuch im Familienunternehmen derer von L’ung gesehen hatten, drohten sie endgültig überzuschnappen.
    Sie

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